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Horst Saiger: «Fühle mich noch als Neuling»

Von Helmut Ohner
Nach seinem 21. Platz wollte sich bei Horst Saiger keine rechte Freude einstellen. Der österreichische Kawasaki-Fahrer hatte sich für die Superbike-TT mehr erhofft.

Wegen der vielen Unterbrechungen und Abbrüche in den einzelnen Trainingssitzungen konnten die Fahrer heuer nur wenige Runden auf dem schwierigen Mountain-Kurs auf der Insel Man zurücklegen. Vor allem die Newcomer hatten darunter zu leiden. «Auf dieser Strecke zählt jede Runde, ich muss noch viel lernen. Obwohl es für mich das zweite Jahr bei der Tourist Trophy ist, fühle ich mich noch immer als Neuling», erzählt Saiger.

«Wir haben mit der Geometrie und der Federung experimentiert. Die Motorräder fühlen sich gut an und ich komme mir auch verdammt schnell vor, doch die Rundenzeiten erzählen eine andere Geschichte», rätselt der in Liechtenstein lebende Österreicher. «Wenn ich die schnellen Leute beobachte fällt mir auf, dass sie weitere Linien und größere Schräglagen fahren. Durch die mangelnde Streckenkenntnis traue ich mich das noch nicht.»

Das erste Rennen der TT-Woche beendete der Kawasaki-Pilot an 21. Stelle. Viele Fahrer wären mit dieser Platzierung durchaus zufrieden, nicht so Saiger: «Meine Mannschaft hat mir angezeigt, dass ich bereits auf dem 18. Platz gelegen bin. Ich habe mich dann entschlossen, keinen Reifenwechsel durchzuführen. Jetzt weiß ich, dass das ein großer Fehler war. Ich hatte auf den letzten zwei Runden fast keine Haftung mehr.»

«Die Schnellwechselvorrichtung liegt in meinem Bus. Sie ist leider zu spät gekommen und wir hatten keine Zeit mehr sie für die Tourist Trophy zu montieren. Das Risiko sie hier zu verwenden, ohne sie vorher zu testen, war mir zu groß. Die Insel Man ist kein Platz für solche Experimente. Wenn da etwas bricht oder lose wird, kann das in einer Katastrophe enden. Vielleicht bin ich deshalb so alt geworden, weil ich so vorsichtig bin.»

Für das morgige Superstock-Rennen wurde die Taktik auf alle Fälle geändert. «Nach zwei Runden werden wir den Hinterradreifen wechseln, ganz konventionell. Ich sollte bei dieser Aktion weniger Zeit verlieren, als ich danach auf der Strecke gutmachen kann. Wenn es tatsächlich so sein sollte, werde ich am Freitag bei der abschließenden Senior-TT zwei Reifenwechsel einplanen», lässt Saiger wissen.

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