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Wer sind die Favoriten für die Tourist Trophy 2016?

Von Helmut Ohner
John McGuinness, James Hillier und Michael Dunlop werden von einer begeisterten Menge empfangen

John McGuinness, James Hillier und Michael Dunlop werden von einer begeisterten Menge empfangen

Werden auch dieses Jahr John McGuinness, Michael Dunlop, Ian Hutchinson oder Bruce Anstey der Tourist Trophy ihren Stempel aufdrücken oder kann sich ein Außenseiter ins Rampenlicht fahren?

Es ist schon seit Jahren gelebte Tradition, dass die Tourist Trophy mit dem Newcomer-Training eingeläutet wird. Dabei erhalten die TT-Neulinge auf einer hinter einem arrivierten Fahrer geführten Runde die Gelegenheit, die Tücken des über 60 Kilometer langen Mountain Courses erstmals auf dem Motorrad in Augenschein zu nehmen. Erst danach durften die TT-Stars auf die Strecke. Wer sind die Favoriten bei der diesjährigen Tourist Trophy?

Mit 23 Erfolgen liegt John McGuinness nur noch drei Siege hinter der Rekordmarke von Rennsportlegende Joey Dunlop. Der Brite, der nach einer durchwachsenen TT 2014 von vielen Beobachtern bereits als zu alt, zu satt und zu langsam abgeschrieben wurde, überraschte im Vorjahr mit seinem makellosen Sieg in der Senior-TT. Außerdem holte sich der 44-jährige Honda-Urgestein mit 17.03,567 (Schnitt unfassbare 213,563 km/h) auch den absoluten Rundenrekord zurück.

Spätestens nach seiner eindrucksvollen Vorstellung, die er im Vorjahr abgeliefert hatte, zählt der 36-jährige Ian Hutchinson zum engsten Favoritenkreis. Der Brite schaffte es 2010 nicht nur als erster und bisher einziger Fahrer in der über hundertjährigen Geschichte der TT, mit Ausnahme der Zero-TT alle Solo-Rennen zu gewinnen. 2015 feierte er mit drei Siegen ein tolles Comeback. Nach seiner schweren Beinverletzung, die er sich im September 2010 zugezogen hatte, kämpfte sich der elffache TT-Sieger zurück auf die Siegessstraße.

Nach seinen vier Siegen bei der TT 2014 landete Michael Dunlop im Vorjahr im Nirgendwo. Im Training haderte der Nordire mit der in seinen Augen nicht siegfähigen Yamaha YZF-R1 und wechselte noch in der Trainingswoche die Motorradmarke. Im Superbike-Rennen stürzte er nur wenige Runden vor dem Ziel und verletzte sich an der Schulter. Ein zweiter Rang im Superstock-Rennen war danach seine magere Ausbeute. Heuer ist der 27-jährige Neffe von Joey Dunlop wieder in Topform und könnte seinen elf Siegen weitere hinzufügen.

Trotz seiner 46 Jahre ist Bruce Anstey nach wie vor hungrig auf Erfolge. Der Neuseeländer, der nur beim North West, der Tourist Trophy und dem Ulster Grand Prix fährt, schaffte im Vorjahr auf der Insel Man seinen ersten Sieg auf einem Superbike. Zuvor war er neunmal in der Klasse Supersport erfolgreich. Im Team von Valvoline Racing by Padgett’s Motorcycles steht ihm mit der Straßenversion der MotoGP-Maschine von Marc Marquez, der Honda RC213V-S, eines der spektakulärsten Motorrad zur Verfügung.

Neben diesen vier Piloten, die es gemeinsam auf sagenhafte 45 TT-Siege gebrachte haben, könnten einige der «jungen Wilden», wie Dean Harrison (1 TT-Sieg), James Hillier (1), Lee Johnston, Peter Hickman (schnellster Newcomer) oder Lokalmatador Conor Cummins für die eine oder andere Überraschung sorgen. Auch William Dunlop arbeitet seit Jahren hart daran, sich hinter seinem Onkel Joey, seinem Vater Robert und seinem Bruder Michael endlich auch in die Siegerliste einzutragen.

Rennen
04.06. 12.00 Uhr (MESZ) Superbike (6 Runden)
04.06. 15.00 Uhr (MESZ) Seitenwagen 1 (3 Runden
06.06. 11.45 Uhr (MESZ) Supersport 1 (4 Runden)
06.06. 14.45 Uhr (MESZ) Superstock (4 Runden)
08.06. 11.45 Uhr (MESZ) Supersport 2 (4 Runden
08.06. 14.45 Uhr (MESZ) Lightweight (4 Runden)
08.06. 17.25 Uhr (MESZ) Zero-TT (1 Runde)
10.06. 11.15 Uhr (MESZ) Seitenwagen 2 (3 Runden)
10.06. 13.45 Uhr (MESZ) Senior-TT (6 Runden)

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