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Pickett Racing: LMP2 oder GTE?

Von Oliver Runschke
Abzüglich der beiden LMP1 soll die USCR in 2014 in etwas so aussehen

Abzüglich der beiden LMP1 soll die USCR in 2014 in etwas so aussehen

Beim Team von Klaus Graf und Lucas Luhr steht die Entscheidung noch aus, in welcher Klasse der USCR Pickett Racing im kommenden Jahr antritt.

So langsam drängt die Zeit. Der HPD ARX-03c von Pickett Racing, mit dem Klaus Graf und Lucas Luhr im vergangenen Jahr die ALMS-P1-Klasse gewonnen haben und diesen Erfolg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich auch in diesem Jahr wiederholen, ist ein LMP1 und damit am Jahresende ein Fall fürs Museum. In der neuen USCR-Serie (United Sports Car Racing), die im kommenden Jahr aus ALMS und Grand-Am hervorgeht, sind LMP1-Prototypen nicht mehr zugelassen. Pickett Racing ist allerdings noch unentschieden, wohin die Reise in der neuen Serie im kommenden Jahr geht. Nur der Einsatz eines Daytona Prototypen steht nicht zur Debatte, das hatte Pickett bereits im vergangenen verkündet, nachdem die NASCAR die ALMS gekauft hat.

 «Für uns sind derzeit nur die LMP2-Klasse oder die GTE-Klasse eine Option», sagt Pickett Racing-Pilot Klaus Graf, der für Greg Pickett nicht nur schnell Auto fährt, sondern im Zweitjob auch das Nahrungsergänzungsmittel Muscle Milk hierzulande vertreibt. «Wir wollen uns in jedem Fall die Option offen halten, zukünftig auch bei den 24h von Le Mans zu starten. Das ist nur gegeben, wenn wir auf eine der beiden Fahrzeugklassen des ACO setzen.»

Mit Honda in die LMP2-Klasse oder ein GTE-Porsche?

Denkbar sind bei Pickett Racing viele Szenarien. Vom Einsatz eines Honda in der LMP2, den Pickett im Herbst des letzten Jahres schon für die Saison 2013 zwischenzeitlich mal angedacht hatte. Dazu hat Pickett auch gute Verbindungen zu Porsche und die Weissacher würden den 991 RSR im kommenden Jahr gerne werksunterstützt in der USCR einsetzen, warum sollte ein werksunterstützter Einsatz des 991 RSR also nicht in Frage kommen?

Bisher hat sich Pickett Racing allerdings noch nicht auf die Klasse festgelegt. Graf: «Wir müssen uns nun bald entscheiden. Denn zum einem startet die Saison mit den 24h von Daytona Ende Januar bereits extrem früh, zum anderen können wir nicht davon ausgehen, dass wir ein Fahrzeug am Gebrauchtwagenmarkt finden, für welche Klasse wir uns auch immer entscheiden. Das Auto muss also erst gebaut werden. Und dann müssen wir auch noch testen gehen, denn insbesondere die 24h von Daytona sind sehr speziell.»

Team warten auf längst überfällige Details zum Reglement

Bisher haben sich die Regenhüter aber noch im Detail bedeckt darüber gehalten, wie sie im kommenden Jahr LMP2 und Daytona Prototypen aufeinander loslassen wollen. Während die LMP2 im kommenden Jahr relativ unverändert zum ACO-Spec starten sollen, allerdings mit Einheitsreifen von Continental, werden den Daytona Prototypen Bein gemacht. Die DP´s bekommen mehr Power, der Plan die eigenartigen Prototypen mit Carbonbremsen auszurüsten ist aber nicht mehr akut, denn weder Bremsenkühlung noch radaufhängung sind für Carbonstopper geeignet.

Nur: Konkretes gibt es derzeit noch nicht. Alle Teams, die im kommenden Jahr in der Topklasse antreten wollen, drückt der Schuh. Bevor ist keine technischen Regeln gibt, will sich keiner zu einem DP oder LMP2 bekennen. «Wir schauen natürlich auch was die Konkurrenz macht, denn es ist auch nicht unwahrscheinlich das vielleicht ein Ganassi im nächsten Jahr zusätzlich auch mit einem LMP2 aufkreuzt.»

DP gegen LMP2, kann das funktionieren?

Nicht wenige im Fahrerlager halten einen fairen technischen Wettbewerb zwischen dem hochgestochenen LMP2 und den eher rustikalen DP´s für nicht möglich.

«Die IMSA stellt sich das Duell zwischen DPs und LMP2 vor wie zwischen 2007 und 2008 die Duelle der LMP1 gegen die LMP1, also Audi R10 gegen Porsche RS Spyder und Acura ARX-01. Auf einigen Strecken sind die DP im Vorteil, auf einigen die LMP2, auf anderen ist es nahezu gleich. Das könnte sehr interessant werden», so Graf. Damit könnte der Schwarzwälder recht haben: Die ALMS stand 2007 und 2008 sicherlich auf ihrem absolutem Zenith.

Ein Problem zwischen den beiden Klassen bleibt aber: Während sich die Daytona Prototypen gegenseitig herzhaft in die Kiste fahren können, sind die LMP2 höchst fragil gebaut. Sollten sich im kommenden Jahr ein DP und ein LMP2 zu nahe kommen, werden sich die Offiziellen wundern, wie gross ein Trümmerregen aus Carbonschrott sein kann.

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