Phoenix Racing: VLN-Erfolg mit Trauerflor
Der Audi R8 LMS ultra von Frank Stippler (D), Ferdinand Stuck (A) und Johannes Stuck (A)
Phoenix Racing hat beim dritten Lauf zur Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring mit Frank Stippler (D), Ferdinand Stuck (A) und Johannes Stuck (A) den ersten sowie mit Christopher Haase (D) und Harold Primat (CH) den dritten Platz belegt. Zum Jubeln war dem Team aus Meuspath trotzdem nicht zumute, vielmehr war es ein Erfolg mit Trauerflor. Denn das Vier-Stunden-Rennen war nach knapp drei Stunden vorzeitig abgebrochen worden, nachdem der Opel-Fahrer «Wolf Silvester» am Streckenrand ausgerollt und anschließend offenbar infolge gesundheitlicher Probleme verstorben war.«Wir alle sind sehr betroffen. Das Mitgefühl des gesamten Phoenix-Teams gilt der Familie und den Angehörigen von Wolf Sylvester», erklärte Phoenix-Teamchef Ernst Moser.
Dabei hatte der Rennsamstag für Phoenix Racing sehr gut begonnen. «Wir haben schnell gemerkt, dass Strecke und Wetter optimale Bedingungen für schnelle Runden boten», verriet Ernst Moser. Schon beim ersten Anlauf wurden beide Audi R8 LMS ultra mit sehr guten Zeiten von 8:09 bzw. 8:11 Minuten notiert. Gegen Ende des Trainings starteten Frank Stippler im TÜV-Rheinland-R8 und Christopher Hasse im Primland-Audi einen erneuten Anlauf auf eine schnelle Runde. Während Haase durch Gelbe Flaggen und Verkehr eingebremst wurde und es letztlich mit 8:11,428 min zum fünften Startplatz reichte, erzielte Stippler mit exzellenten 8:04,362 eine enorme Steigerung, verpasste jedoch die Pole-Position knapp um 0,929 sec. «Das war eine perfekte Runde, mehr war nicht drin», erklärte «Stippi».
Regen erschwert die Arbeit von Johannes Stuck
Nach dem Start büßte Stippler kurzfristig einen Platz ein, den er sich aber postwendend zurückholte. Auf nahezu freier Strecke lieferte er sich ein packendes Duell mit dem von der Pole-Position gestarteten Porsche-Piloten Norbert Siedler mit mehreren Führungswechseln, und übernahm nach einer Fabelrunde in 8:03,113 min (181,590 km/h) die Führung. Stippler freute sich: «Die Voraussetzungen waren ideal und unser Audi nahezu perfekt.»
Nach dem ersten Boxenstopp übernahm Johannes Stuck das Lenkrad der Nummer 15, traf jedoch auf zunehmend schwierige Bedingungen. «Nachdem wir das Auto am Freitag erneut verbessert haben, konnte ich im Training eine persönliche Bestzeit auf der Nordschleife erzielen», so der 26-Jährige. «In meinem Stint habe ich mich dann gefragt, warum es nach dem 24-Stunden-Rennen schon wieder regnen muss, vor allem in wechselnden Streckenabschnitten, später dann fast um die komplette Strecke. Mit Slicks war das nicht so einfach.» Als sich Ferdinand Stuck bereits für den Fahrerwechsel bereit gemacht hatte, erfolgte der Abbruch. «Schade, dass ich nicht zum Fahren gekommen bin», haderte der 22-Jährige mit seinem Schicksal.
Trauer überschattet gutes Wochenende
Christopher Haase hing in der Anfangsphase für einige Runden hinter einem Mercedes fest. «Das hat einige Zeit gekostet, doch dann konnte ich zügig wieder aufschließen» erklärte der 25-Jährige, der schließlich an zweiter Stelle liegend den weiß-schwarzen Audi-Sportwagen an Harold Primat übergab.
Der Schweizer verlor zunächst einige Positionen, die er in der Folge weitgehend wieder gutmachen konnte. «Für mich ist es ein Lernprozess auf der Nordschleife. Die Fortschritte am Freitag und Samstag waren deutlich», fasste Primat zufrieden zusammen. «In meinem Stint habe ich etwas gebraucht, um meinen Rhythmus zu finden, dann kam der Regen und ich war vorsichtig, musste mich erst mit den Bedingungen vertraut machen. Es war eine gute Erfahrung und ich freue mich auf den nächsten VLN-Start.» Dann übernahm erneut Haase die Nummer 5, doch noch während der sogenannten Out-Lap erfolgte der Abbruch.
Teamchef Ernst Moser bilanzierte: «Wir hatten heute mit beiden Audi R8 LMS ultra einen sehr guten Speed, die Fahrer und das Team haben fehlerfreie, starke Leistungen gezeigt, deshalb bin ich hoch zufrieden. Jedoch, unsere Freude über die gute Performance ist dann allerdings jäh der Trauer um Wolf Silvester und auch um Allan Simonsen, der nur wenig später in Le Mans ums Leben kam, gewichen.»