Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Italien: Nichts Neues – Hyundai führt, nun mit Tänak

Von Toni Hoffmann
Beim fünften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft hat der Italien-Seriensieger Hyundai auch in diesem Jahr die Ferieninsel Sardinien wieder fest im Griff, Ott Tänak macht auf den «Eselspfaden» die Pace.

Vier Mal in den letzten fünf Jahren enterte das im unterfränkischen Alzenau agierende WM-Team des südkoreanischen Automobilherstellers Hyundai das Siegerpodest auf der einstigen Pirateninsel Sardinien. Ott Tänak deutete im i20 WRC mit seiner Führung nach der ersten Freitagschleife an, diese Hyundai-Vorherrschaft fortzusetzen. Mit allen Bestzeiten auf den ersten vier der 20 Schotterprüfungen baute der Lappland-Sieger Tänak seine vom Start weg übernommene Führung kontinuierlich auf 16,9 Sekunden zu seinem in den letzten zwei Jahren in Italien siegreichen Teamkollegen Dani Sordo aus, dem mit einem Abstand von nur 1,8 Sekunden der WM-Leader Sébastien Ogier im Toyota Yaris WRC dicht folgte.

«Es war hart, die Pisten sind sehr rau. Das war eine echte Herausforderung. Da kann ich nur sagen: Ich bin froh, ohne Dramen durchgekommen zu sein», sagte der Leader Tänak, Sieger 2017 im Ford Fiesta WRC.

«Es geht wieder. Ich hatte ein Reifenproblem, deswegen konnte ich nicht so stark puschen. Wir werden sehen», meinte Sordo.

Der siebenfache Champion Sébastien Ogier, der über eine Teilsaison 2022 inzwischen intensiver nachdenkt, musste gemäß seiner Rolle als Tabellenführer mit dem Toyota Yaris WRC als erstes Fahrtzeug auf die sardischen Schotterpisten, war aber dennoch mit seinem Ergebnis als Straßenkehrer zufrieden: «Die Pisten waren ziemlich rau. Ich bin mit dem Vormittag zufrieden. Mehr konnte ich nicht tun.»

Doch die Juni-Sonne auf Sardinien wurde im Toyota-Lager eingetrübt. Kalle Rovanperä musste wegen der beschädigten rechten Vorderradaufhängung seinen Toyota Yaris WRC in der vierten Prüfung abstellen. Bis dahin agierte der 20-Jährige auf dem zweiten Platz. 2021 meint es mit Rovanperä nicht gut. Beim dritten Lauf in Kroatien warf er als bis dahin jüngster Tabellenführer seinen Toyota von der Piste. In Portugal streikte die Technik. Und nun muss er bei der fünften Runde seinen dritten vorzeitigen Abgang melden.

Recht früh, auf der ersten Prüfung rollte sich Teemu Suninen mit seinem Ford Fiesta WRC aus der Rallye. Auf der vierten Entscheidung folgte ihm mit dem gleichen Grund Andreas Mikkelsen mit seinem Skoda Fabia Rally2 Evo. Der WRC2-Tabellenfüher blieb aber mit einem Rückstand von inzwischen 5:34 Minuten weiter im sardischen Schotterrennen.

Mit einem Sicherheitsabstand von 16,4 Sekunden zu Ogier folgte Thierry Neuville, Sardinien-Sieger 2016 und 2018, im zweiten Hyundai auf der vierten Position. Der WM-Dritte klagte am Morgen darüber, dass er keinen richtigen Rhythmus gefunden hätte.

Der Vizechampion und Portugal-Sieger Elfyn Evans, in der Wertung nur zwei Punkte hinter seinem in der WM führenden Toyota-Kollegen Ogier, ist mit sich und dem sechsten Rang (+ 41,5) hinter seinem erneut starken Toyota-Partner Takamoto Katsuta (+ 40,3) unzufrieden: «Ich habe einfach kein Vertrauen ins Auto.»                                              

 

Zwischenstand nach 4 von 20 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

44:27,4

2

Sordo/Rozada (E), Hyundai

+ 16,9

3

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

+ 18,7

4

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 35,1

5

Katsuta/Barritt (JP/GB), Toyota

+ 40,3

6

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 41,5

7

Greensmith/Loudon (GB/IRL), Ford

+ 1:10,9

8

Loubet/Haut-Labourdette (F), Hyundai

+ 1:42,1

9

Östberg/Eriksen (N), Citroën R5

+ 2:05,8

10

Huttunen/Lukka (FIN), Hyundai R5

+ 2:26,8

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