Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Co-Pilot Julien Ingrassia über seine Zukunft

Von Toni Hoffmann
Der siebenmalige Weltmeister Julien Ingrassia wird beim Finale der Rallye-Weltmeisterschaft (18. – 21. November) nach 16 Jahren mit Sébastien Ogier zum letzten Mal auf dem heißen Beifahrersitz Platz nehmen.

Sein Chauffeur Ogier wird zwar auch keine komplette Saison mehr bestreiten, sondern wahrscheinlich bei einigen ausgewählten Rallyes 2022 antreten wie in Monte Carlo und auf Einsätze in der Enduro-Weltmeisterschaft hoffen. Ingrassia möchte sich zwar auch nicht ganz zurückziehen, sondern weiter in der Weltmeisterschaft tätig sein. Sieben Mal wurde er zusammen im VW Polo R WRC, Ford Fiesta WRC und Toyota Yaris WRC und siegte zudem bei 53 WM-Läufen (Citroën, VW, Ford und Toyota).

In einem interessanten Interview für den aktuellen Podcast der WRC Backstories auf wrc.com gibt der siebenfache Weltmeister einen Einblick in seine Zukunft und gesteht seinen Wunsch, seine Beifahrer-Erfahrung zu nutzen.

«Es ist Zeit für mich, etwas anderes zu tun», sagt der Franzose gegenüber wrc.com. «Ich möchte die Erfahrung, die ich in all den Jahren gesammelt habe, an neue Teams, neue Crews und an den Sport selbst weitergeben. Wie ich das machen werde, da ist noch ein kleines Fragezeichen und ich denke noch darüber nach. Wir sind nicht allein, um diese Meisterschaft zu machen, und mit meiner menschlichen Erfahrung wäre es schön, wenn ich die andere Seite des Vorhangs wäre.»

Ingrassia weiter: «Ich denke, es gibt viele Dinge, die in unserem Sport noch verbessert werden können. In der Sicherheit, in der Promotion, im sportlichen Reglement und im Format, natürlich mit der neuen Energie, die wir in Zukunft einsetzen werden. Wir leben in einer Welt, die sich sehr schnell weiterentwickelt – das wissen wir. Wenn wir auch an einem Punkt ein bisschen mehr Sicherheit, mehr Einfachheit und ein bisschen mehr Spaß haben können, bin ich sicher, dass es Leistung und ein Lächeln bringen wird. Ich denke, wir machen das alle, um glücklich zu sein, also versuchen wir es.»

Obwohl es sehr wahrscheinlich ist, dass man Ingrassia in Zukunft irgendwo in einem Servicepark finden wird, wiederholte er schnell, dass seine aktive Tage vorbei sind.

«Ich werde nicht mehr als Beifahrer weitermachen», bestätigte er. «Wir alle wissen, dass es im Leben schwer ist, nie nie zu sagen, aber meine Pläne sind nicht so. Ich denke, ich werde mich daran halten. Seit fast 20 Jahren bin ich Co-Pilot. Es ist ein unglaubliches Abenteuer, dass ich den Luxus und die Chance hatte so zu leben, denn es gibt nur wenige auf diesem Planeten, die dieses Niveau erreichen und dafür ein Gehalt haben. Ich möchte mit einem breiten Lächeln im Gesicht anhalten, über meine Schulter schauen und sagen ‚Wow, was für eine Reise’.»

Im Interview sprach Ingrassia auch über seine Liebe zur englischen Sprache und Kultur und die Beziehung zwischen ihm und Ogier zu den ehemaligen Citroën-Kollegen Sébastien Loeb und Daniel Elena. Er verriet auch, wie seine Karriere fast endete, bevor sie begann, als die Citroën-Chefs einen erfahreneren Beifahrer für Ogier in ihrem C4 WRC wollten, und erzählte auch andere Geschichten aus seiner Zeit bei Volkswagen und M-Sport Ford.

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