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Rallye Monte Carlo, das Wetter, die große Unbekannte

Von Toni Hoffmann
Die Rally Monte Carlo startet am Donnerstagabend vor dem berühmten Casino (wo auch sonst) ihre 90. Auflage seit 1911, die Rallye-Weltmeisterschaft ins goldenes Jubiläum und in eine ganz neue Ära.

Keine Frage, die Rallye Monte ist die Rallye Monte Carlo, klingt vielleicht dumm, in dieser Aussage steckt viel. Es ist nicht die Tatsache, dass diese Rallye zum größten Teil im Ausland, in diesem Fall Frankreich, ausgetragen wird, es ist auch nicht die Tatsache, dass das Fürstentum Monaco an der Côte d’Azur ein Treffpunkt für Snobs, Adel und Reiche ist, es ist auch nicht die Tatsache, dass die engen kurvenreichen Bergstraßen in den französischen Seealpen eine besondere Herausforderung sind, die Tatsache, die jedes Jahr zu möglichen Kopfschmerzen führt und zu einem Vabanquespiel wird, ist das Reifen-Roulette.

Keine Rallye ist so unberechenbar wie die Rallye Monte Carlo. Die korrigierten Aufzeichnungen der so genannten Eisspione, die zwei Stunden vor dem Start des ersten Fahrzeugs über die jeweiligen Strecken zur aktuellen Erkundung fahren dürfen und die Korrekturen dem Team übermitteln, sind zwar hilfreich, aber sie sind nicht die Bibel. Die Bedingungen auf den jeweiligen Prüfungen können sich schlagartig ändern. Im Tal kann es zum Beispiel trocken sein, je höher es geht, können plötzlich Eis und Schnee zur Gefahr werden. Und dann kommt die Frage aller Fragen: Welche Reifen? Da müssen mehrere Meinungen von Fahrer, Team, Eisspione und Reifenexperten in die Entscheidung einfließen, letztlich aber entscheidet der Fahrer. Und viele haben dabei verwachst und bei der Reifenwahl völlig daneben gegriffen. Die Reifenwahl ist bei der Rallye Monte das entscheidende Kriterium.

Seit am Montag drehen sich wieder die Rallyeräder. Die Erkundung für die dieswöchige Rallye Monte-Carlo (20. bis 23. Januar) begann am Montag bei blauem Himmel und trockenem Wetter. Die französischen Alpen bieten immer eine atemberaubende Kulisse für den Saisonauftakt, können aber gleichzeitig wechselhafte Bedingungen mit sich bringen, die bereit sind, Autos und Crews im Handumdrehen zu überrumpeln.

Diese Woche sieht die Prognose für die Teams günstig aus, da auf der viertägigen Strecke kein Niederschlag erwartet wird und viel trockener Asphalt auf der Lauer liegt. Skoda-Fahrer und WRC2-Titelverteidiger Andreas Mikkelsen sagte, er sei am Montag in den Bergen hoch über seinem Zuhause in Monaco auf wenig Schnee und Eis gestoßen. «Wir haben am ersten Tag der Erkundung fast nichts gesehen, weder Schnee noch Eis. In Sisteron gab es einige, aber ich glaube nicht, dass es auf dem Weg nach Süden viel gibt – dort unten in Richtung der südfranzösischen Küste wird es wärmer.»

M-Sport Ford-Star Craig Breen sagte, dass die trockenen Straßen nicht das waren, was viele erwartet hatten, deutete aber an, dass sie für das erste Rennen in der brandneuen Rally1-Hybrid-Ära der WRC willkommen sein würden. «Es ist ein bisschen untypisch für den Monte», sagte er. «Die Menschen verbinden dieses Ereignis mit den wechselhaften Bedingungen, mit Eis und Schnee. Aber wenn wir so viele neue Dinge mit den Autos am Laufen haben, ist es vielleicht ganz schön, die Saison mit einer etwas unkomplizierteren Rallye zu beginnen. Es gibt überhaupt nicht viel in der Prognose, aber wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass sich das sehr schnell ändern kann. Die Landschaft ist aber immer noch fantastisch – es ist eine erstaunliche Landschaft hier.»

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