MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

Aprilia: Startschuss für die 850er bereits gefallen

Von Thomas Kuttruf
Ab 2027 wird in der MotoGP nach neuen technischen Regularien angegriffen. Noch vor der Verabschiedung der neuen Regeln bestätigt Romano Albesiano, dass Aprilia bereits an der neuen MotoGP-Generation arbeitet.

Spätestens zum nächsten MotoGP-Event, das übernächstes Wochenende in Le Mans über die Rennsportbühne gehen wird, wird das neue Basis-Regelwerk der MotoGP bekannt sein. Kernelement wird hierbei eine Hubraumbegrenzung auf maximal 850 ccm sein. Als Hauptargument für die Reduzierung führen Hersteller, Promoter und Teams die Notwendigkeit ins Feld, Leistung und damit den maximalen Topspeed nicht weiter eskalieren zu lassen.

Als sicher gilt auch eine drastische Limitierung von heute gängigen Devices sowie die Einschränkung aerodynamischer Bauteile. Damit ist klar, für alle engagierten Werke geht es um ein generalüberholtes Gesamtkonzept – und nicht um kosmetische Maßnahmen.

Nachdem sich die Verhandlungen wegen Unstimmigkeiten (zum Einfrieren der Entwicklung der aktuell homologierten Renner) in die Länge gezogen haben, ein genereller Beschluss aber als gesichert gilt, ist es längst Zeit, die Ideen in Taten umzusetzen. Für die Entwicklung eines komplett neuen und renntauglichen MotoGP-Motorrads sind selbst 2,5 Jahre eine sportliche Annahme.

Nimmt man den Kalender zur Hand, ist klar, im November zum Saisonfinale 2026 müssen alle involvierten Hersteller alle wesentlichen Hausaufgaben erledigt haben. Von hieran bis zum Saisonstart, der voraussichtlich im März 2027 ansteht, wird es um Abstimmungsarbeiten gehen. Weil den führenden Herstellern die Zeit ausgeht, wird in den Werken bereits eifrig Konzeptarbeit geleistet

Aprilia, soviel ist sicher, hat die Konzeptphase bereits verlassen. Romana Albesiano, sprach trotz der noch nicht final bestätigten gravierenden Formatanpassung über die neue Aprilia für die MotoGP-Saison 2027. Den Kollegen von «Moto Sprint» aus Italien sagte der Cheftechniker der Rennabteilung in Noale: «Wir haben bereits mit der Arbeit am Motorrad für 2027 begonnen, und zwar an den wichtigsten Punkten, die aus unserer Sicht fix sind. Der erste Teil, an dem wir arbeiten, ist der Motor, der bereits in einem Layout des Motorrads enthalten sein muss.»
Aktuell setzt Aprilia wie KTM, Ducati und Honda einen Vierzylinder in V-Konfiguration ein und es spricht vieles dafür, dass die Grundkonzeption erhalten bleibt.

Auch zu dem engagierten Zeitplan und der Schwierigkeit, in den kommenden Jahren zweigleisig zu entwickeln, äußerte sich Albesiano.
«Jedes Team wird versuchen, das neue Motorrad im Frühjahr 2026 auf die Strecke zu bringen, wenn nicht schon vorher, und dann werden wir sehen. Dies wird Ressourcen von der Entwicklung des Motorrads abziehen, das bis 2026 eingesetzt wird. Dies ist eine große Verpflichtung für die Hersteller.»

In der Tat bedeutet die Situation eine immense Aufgabe, insbesondere in Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Nach den Worten des Italieners ist davon auszugehen, dass es trotz der neuen Regularien keinen Entwicklungsstopp für die aktuelle MotoGP-Generation geben wird. Fortlaufende Motoren-, Chassis-, Elektronik- und Aero-Updates zu einer parallelen Neuentwicklung für 2027, das könnte das jetzige Kräfteverhältnis in der von den Herstellern aus Europa dominierten Königsklasse wieder komplett auf den Kopf stellen.

Denn in Sachen Energie und Personal haben die beiden Großmächte aus Japan weiterhin einen Spitzenplatz. Vor allem Honda wird die Lage massiv in die Hände spielen.

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