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IBPM in der Eifel - Sonnenschein und WM-Promis

Von Esther Babel
Lukas Franke

Lukas Franke

Offensichtlich ist die Eifel der Internationalen Bike Promotion Meisterschaft IBPM wohlgesonnen. Nach 2023 hatte man auch beim zweiten Event der Serie in diesem Jahr wieder Glück mit dem Wetter.

Entsprechend gelöst war dann auch die Atmosphäre unter den Teilnehmern, gefördert auch durch einige Änderungen am System, die die zur Verfügung stehende Fahrzeit deutlich erhöhten. Einziger Wermutstropfen war der erbärmliche Streckenzustand, hervorgerufen durch das vorangegangene Automobil-Training. Trotz intensiver Bemühungen durch den DMC gelang es erst an Tag 2 des Events und glücklicherweise rechtzeitig vor den Rennen, einigermaßen vertretbare Zustände herzustellen.

In den Rahmen des ADAC/DMC Race Weekends bettete sich neben den Rennklassen der IBPM auch eine besondere Kundenveranstaltung von BMW Motorrad hauptsächlich für die Fahrer des BMW RR Cups ein. Als prominente Instruktoren waren Ex-GP-Star Bradley Smith und Langstrecken-WM-Crack Julian Puffe aufgeboten und absolvierten mit den Teilnehmern unzählige Runden auf der GP-Variante des Nürburgrings. Testfahrten auf den aktuellen Sportmodellen der Münchner, Meet and Greet mit den IDM-Fahrern von GERT56, Workshops für alle Teilnehmer der Veranstaltung und als krönender Abschluss die Videobotschaft von Toprak Razgatlioglu an die Piloten des BMW RR Cup ließen die Herzen der BMW- Fans höher schlagen.

Superbike 750

Der Rennbetrieb startete mit der Klasse Superbike 750, ergänzt durch die Fahrer der Triumph-Series. Hier fuhr Gastfahrer Till Belczykowski einen sauberen Start-Ziel-Sieg ein, blieb aber als Gast ohne Punkte. Die meisten davon nahm Marvin Kreimes auf seiner Ducati V2 als Erster der Wertung mit nach Hause, gefolgt von Simon Knispel und Sebastian Dillner. Der T-Cup-Sieg ging an Christian König, die T-Challenge gewann Lukas Kretzer. Am Samstag wiederholte sich der Rennablauf bis auf die Tatsache, dass Simon Knispel gleich zu Anfang ausfiel und die Plätze 2 und 3 hinter Marvin Kreimes an Sebastian Dillner und Sieger-Bruder Alan Kreimes gingen.

Meisterschaftsstand

1. #89 Christian Dippel 63 Punkte
2. #210 Marvin Kreimes 60 Punkte
3. #533 Simon Knispel 57,5 Punkte

BMW-Cup

Die durch die Intensiv-Instruktion bestens präparierten und motivierten BMW RR Cup-Fahrer standen als nächste im Grid. Die erste Reihe bestand komplett aus den Gästen Patrick Hobelsberger, Toni Finsterbusch und Jan-Ole Jähnig von GERT56, die sich die fantastische Gelegenheit zum Training auf dem Nürburgring unter IDM-ähnlichen Bedingungen nicht nehmen ließen. Julian Puffe stellte seine serienmäßige Test-M 1000 RR auf Platz 4, gefolgt von Cup-Fahrer Marko Nickel und Nico Maier aus dem Pro Superstock Cup, einem weiteren Gast. Die GERT56-Show dauerte im Rennen 5 bzw. 6 Runden, dann fuhren die drei Fahrer in die Boxengasse und überließen den Cuppies die Strecke. Wie bereits erwähnt gibt es für Gäste der IBPM- und BMW RR Cup-Rennen ja auch keine Punkte. Das Rennen verlief bis auf einen kleinen Umfaller von Rückkehrer Maik Ziegler problemfrei und sah einen überaus starken Marko Nickel als Sieger.

Dahinter reihte sich Jan Hein, vormals Supersport-Champ der IBPM, auf seiner M 1000 RR ein, der sich bis dahin eine sehenswerte Schlacht mit Thomas Heckel lieferte. Der amtierende Meister Andy Lorch kam nicht so recht in Tritt und wurde Vierter der Gesamtwertung. Die Advanced-Wertung (Rookies) gewann Robert Rininsland, dem der Markenwechsel zu BMW richtig Schwung verlieh. Zweiter und Dritter wurden hier Roberto Kunze und Christopher Schnitger.

In Rennen 2 durften die Zuschauer erneut die Performance der IDM-Fahrer für einige Runden begutachten, bevor diese sich wieder in die schützende Box zurückzogen. Julian Puffe trat nicht an, so dass die Cup- Belegschaft weitgehend unter sich blieb. Nickel zeigte wieder eine herausragende Leistung und fuhr pro Runde gut 2 sec schneller als de Konkurrenz. Mit diesem Doppelsieg kommt er seinem Ziel, die Gesamtwertung des Cus endlich zu gewinnen einen großen Schritt näher. Er war ja bereits aus Rijeka als Führender abgereist, nachdem er dort das einzige gefahrene Rennen gewonnen hatte. Zurück zum Nürburgring - hinter Nickel tat sich eine Lücke von 10,5 sec auf, dann kreuzte Robert Rininsland als Zweiter die Ziellinie, gefolgt von Andy Lorch, der sich Jan Hein vom Hals halten konnte. Rininsland hat damit den zweiten Sieg in der Advanced auf dem Konto, der Zweite hieß wieder Roberto Kunze, Dritter wurde dieses Mal der Mecklenburger Philipp Mencwel. Am Abend davor hatte Rininsland es übrigens noch für unmöglich gehalten, auf dem Gesamtpodium zu stehen....

Meisterschaftsstand gesamt

1. #84 Marko Nickel 91,5 Punkte
2. #116 Andreas Lorch 62,5 Punkte
3. #33 Jan Hein 61 Punkte

Meisterschaftsstand ADV

1. #106 Robert Rininsland 90 Punkte
2. #63 Roberto Kunze 86,5 Punkte
3. #789 Philipp Mencwel 56,5 Punkte

Superbike Open

Die Superbike open hatte zwischen dem ersten Event in Rijeka und dem Nürburgring einen prominenten Ausfall zu verzeichnen. Vorjahresmeister Rene Hennemann stürzte bei einem Training in Most schwer und zog sich multiple Brüche an Füßen und Händen zu. Die Saison dürfte für den sympathischen Franken damit Geschichte sein, was seine Mitstreiter und das Organisationsteam der IBPM ausgesprochen bedauern. Vom Nürburgring-Podium ging ein herzlicher Genesungsgruß ins Krankenhaus zu «Henne».

Auf der Strecke ging es dennoch turbulent zu. Hinter den allgegenwärtigen GERT56- Fahrern gelang Danijel Peric die beste Rundenzeit vor dem jungen Lukas Franke und Dominik Rubin. Da war die Welt für Peric noch in Ordnung, doch in den Rennen hatte er jeweils Pech. Im Rennen 1 fightete er rundenlang mit Lukas Franke, ging in der letzten Runde vorbei und erlebte dann die Wertung eine Runde zurück, weil es durch den Sturz des Dänen Martin Johannessen zum Abbruch kam. In Rennen 2 lag er lange vorn, baute dann einen ordentlichen Fehler ein und kam nur als Vierter ins Ziel. Man könnte meinen, der Nürburgring und Danijel sind keine Freunde, vom letzten Jahr stand ja schon ein Ausfall mit brennendem Motorrad in den Büchern. Sieger in Rennen 1 wurde also Lukas Franke vor Peric und Dominik Rubin, Julius Ilmberger jr. und der Belgier Geoffrey Possen komplettierten die Pokalplätze.

Auch in Rennen 2 entwickelte Lukas Franke echte Siegambitionen, die nach dem Patzer von Danijel Peric auch durchaus berechtigt waren. Von hinten kämpfte sich aber Dominik Rubin an den jungen Sachsen-Anhaltiner heran und konnte ihn in der letzten Runde auch überholen. Mit einem Abstand von fast 24 sec folgte der Niederländer Jeremy Gelderbloom vor Peric und Kirill Müller. Franke liegt mit diesen beiden Resultaten nun als Führender knapp vor Danijel Peric.

Meisterschaftsstand

1. #28 Lukas Franke 84 Punkte
2. #99 Danijel Peric 77,5 Punkte
3. #43 Dominik Rubin 51 Punkte

Supersport

Tim Holtz, der heimliche IBPM-Supersport-Nürburgring-König gewann im letzten Jahr beide Läufe auf dem Nürburgring und nach dem Zeittraining deutete alles darauf hin, dass dies wieder so sein würde. Vor ihm platzierte sich mit Jorke Erwig ein Gast, allerdings nur mit 0,3 sec Vorsprung. Dahinter lauerte aber eine ebenso sieghungrige und hochkarätige Meute aus Vorjahresmeister Norick Tschauder, Nick Fischer und Robert Conrads. Das erste Rennen musste abgebrochen und neu gestartet werden, lief aber für alle unproblematisch, außer für Tim Holtz. Nach einem Ausflug ins Kiesbett konnte man seinen neunten Platz nur als Schadensbegrenzung abhaken. Norick Tschauder führte das Feld über die Ziellinie, hinter sich Robert Conrads denkbar knapp vor Nick Fischer. Auch Rennen 2 gewann Norick dank konstant niedriger Rundenzeiten, darunter der schnellsten Rennrunde mit 2:03.376 min. Tim Holtz fuhr auf Platz 2, während dahinter Fischer und Conrads die Plätze tauschten und als Dritter und Vierter gewertet wurden.

Meisterschaftsstand

1. #848 Norick Tschauder 9o Punkte
2. #19 Nick Fischer 77,5 Punkte
3. #94 Robin Ludwig 52 Punkte

Ladies Challenge

Die Ladies Challenge, traditionell bei der Siegerehrung nach der Supersport geehrt, sah zwei Mal die Niederländerin Patricia Kok auf dem obersten Treppchen, Aline Lorch (letztere aus dem BMW RR Cup) und Katja Witte fuhren jeweils zweite bzw. dritte Plätze ein.

Deutscher Langstrecken Cup

Den an die IBPM-Rennen anschließenden Lauf des Deutschen Langstrecken Cups, der auch zur Wertung im German Endurance Cup ausgeschrieben war, fuhren leider nicht viele Teams mit. In der Endurance-Klasse siegte das Team HRE 171 vor Team HäupliLang, bei den 600ern hatte das Team Ravenol GEC die Nase vorn. Dennoch waren es vier actionreiche Stunden bester Motorsport mit allem, was das Endurance-Racing braucht. Den Gesamtsieg konnte das Racing Team Oberschwaben vor Ilmberger Carbon und National Moto einfahren.

Schlusswort von Organisator Michael Dangrieß: «Ich freue mich darüber, dass es die diesjährigen Neuzugänge den etablierten Piloten in allen Klassen durchaus schwer machen, an alte Erfolge anzuknüpfen. Das ist ein Beweis dafür, dass sie sich nach zwei Events der Saison bei uns schon zu Hause fühlen. Die Atmosphäre im Fahrerlager war wieder überragend und die BMW Motorrad-Präsentation ein echtes Erlebnis. Ich bedanke mich herzlich bei den Teilnehmern, den Mitgliedern des Dortmunder Motorsportclubs, den Zuschauern und nicht zuletzt dem eigenen Team für eine anstrengende, aber sehr schöne Veranstaltung. Dies wäre alles nicht möglich ohne Unterstützer, der Dank geht also auch an BMW Motorrad, Bridgestone, Champion Öle, Ilmberger Carbon, Sievi Sicherheitsschuhe, PSI Lederkombis, Daytona Stiefel, TTSL Rennsporttechnik und Motorrad Stecki.»

Die Ergebnisse der Rennen und die Meisterschaftsstände sind ab sofort. Das nächste Event findet vom 14.-16. Juni auf dem Schleizer Dreieck statt.

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