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Warschau: Gehirnerschütterung stoppte Kai Huckenbeck

Von Manuel Wüst
Kai Huckenbeck krachte hart auf die Bahn

Kai Huckenbeck krachte hart auf die Bahn

Auch beim Speedway-Grand-Prix in Warschau war Kai Huckenbeck vor 55.000 Zuschauern voll bei der Musik und qualifizierte sich erneut für das Halbfinale, in dem er unsanft vom Motorrad geholt wurde.

Nach den ersten beiden Grands Prix der Saison 2024 muss man festhalten, dass Kai Huckenbeck noch keinen Lauf als Letzter beendet hat. Auch vor der rekordverdächtigen Kulisse in der polnischen Hauptstadt war die Konstanz Huckenbecks der ausschlaggebende Faktor zum Einzug in die Halbfinalläufe der Top-Acht.

In seinem ersten Heat war der Norddeutsche nicht gut vom Startband weggekommen und hatte Glück, dass der Lauf nach einem Sturz des Letten Andzejs Lebedevs abgebrochen wurde. Im Wiederholungslauf hatte Huckenbeck einen besseren Start, war aber dennoch nur Dritter. Mit konsequenter Fahrweise auf der inneren Linie konnte er Martin Vaculik überholen und wurde Zweiter.

In seinem zweiten Lauf war Huckenbeck nach dem Start wieder nur Dritter und versuchte diesmal auf der äußeren Linie nach vorne zu kommen. An Fredrik Lindgren führte aber kein Weg vorbei und so blieb es bei einem Punkt.

Im dritten Lauf traf Huckenbeck auf Bartosz Zmarzlik, der musste im bis dahin besten Heat eine rustikale Fahrweise anwenden, um Kai auf der schnellen äußeren Linie zu stoppen. «Da wurde es kurz mal sehr knapp und ich musste kurz vom Gas», kommentierte Huckenbeck das harte Manöver des Weltmeisters, der sich nach außen treiben ließ, um Huckenbeck den Weg zu versperren. Der Werlter blieb trotz Kontakt auf dem Bike und konnte sich auch den zwischenzeitlich verlorenen zweiten Platz zurückerobern.

Im vierten Durchgang hielt sich der 31-Jährige fast die gesamte Renndistanz erfolgreich vor dem Briten Robert Lambert, verlor dann aber seinen zweiten Rang im Fotofinish. Mit einem klaren Start-Ziel-Sieg im letzten Durchgang schaffte Huckenbeck im zweiten Rennen zum zweiten Mal den Einzug in die Top-Acht.

Nach dem Start ins Halbfinale geriet Huckenbeck beim Einlenken in die erste Kurve zwischen Jason Doyle und Jack Holder. Doyle schob ihn von innen an, Holder kam von außen, Huckenbeck wurde spektakulär vom Bike katapultiert. Eine Gehirnerschütterung war die Folge und Huckenbecks Rennabend gelaufen. «Es ist zum Glück nur eine Gehirnerschütterung. So wie Kai gefallen ist, ist da auch ganz gerne mal das Schlüsselbein durch», sagte dessen Manager Andreas Borgmann zu SPEEDWEEK.com. «Kai legt jetzt ein bis zwei Tage Pause ein und lässt sich vom Physio noch mal checken, bevor es zum GP nach Landshut geht.»

Im Qualifying war Huckenbeck zur Verwunderung der Fans nur im ersten Durchgang auf der Bahn. Da sich dem Deutschen nur eine verhältnismäßig kurze Pause bot, und Änderungen am Bike vorgenommen wurden, kam die Mechaniker-Crew erst spät zum Tanken und das Team damit zu spät, um ein zweites Mal auf die Bahn zu gehen.

Nach zwei Grands Prix liegt der einzige deutsche Teilnehmer mit 20 Punkten auf dem siebten Rang und damit in Reichweite der Top-6, die einen Platz in der nächstjährigen WM-Serie garantieren.

Kai Huckenbecks Abschneiden im Warschau-GP:

Heat 1: 1. Jason Doyle, 2. Kai Huckenbeck, 3. Jan Kvech, 4. Leon Madsen

Heat 6: Jan Kvech, 2. Fredrik Lindgren, 3. Kai Huckenbeck, 4. Mateusz Cierniak

Heat 10: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Kai Huckenbeck, 3. Leon Madsen, 4. Dominik Kubera

Heat 14: 1. Jack Holder, 2. Robert Lambert, 3. Kai Huckenbeck, 4. Daniel Bewley

Heat 18: 1. Kai Huckenbeck, 2. Szymon Wozniak, 3. Tai Woffinden, 4. Mikkel Michelsen

Halbfinale 1: 1. Jason Doyle, 2. Robert Lambert, 3. Jack Holder, 4. Kai Huckenbeck S/N

Ergebnisse Speedway-GP Warschau/PL:

1. Jason Doyle (AUS), 20 WM-Punkte/14 Vorlaufpunkte
2. Bartosz Zmarzlik (PL), 18/10
3. Robert Lambert (GB), 16/9
4. Martin Vaculik (SK), 14/12
5. Jack Holder (AUS), 12/10
6. Daniel Bewley (GB), 11/8
7. Szymon Wozniak (PL), 10/9
8. Kai Huckenbeck (D), 9/9
9. Mikkel Michelsen (DK), 8/8
10. Fredrik Lindgren (S), 7/7
11. Tai Woffinden (GB), 6/6
12. Andzejs Lebedevs (LV), 5/6
13. Jan Kvech (CZ), 4/5
14. Mateusz Cierniak (PL), 3/3
15. Dominik Kubera (PL), 2/2
16. Leon Madsen (DK), 1/1
17. Bartlomiej Kowalski (PL), 0/0

Halbfinale 1: 1. Jason Doyle, 2. Robert Lambert, 3. Jack Holder, 4. Kai Huckenbeck S/N

Halbfinale 2: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Martin Vaculik, 3. Daniel Bewley, 4. Szymon Wozniak

Finale: 1. Jason Doyle, 2. Bartosz Zmarzlik, 3. Robert Lambert, 4. Martin Vaculik

Sprint: 1. Daniel Bewley, 4 WM-Punkte, 2. Leon Madsen 3, 3. Tai Woffinden 2, 4. Robert Lambert 1

Stand nach 2 von 11 Rennen:

1. Jason Doyle (AUS), 38 WM-Punkte
2. Jack Holder (AUS), 32
3. Bartosz Zmarzlik (PL), 32
4. Robert Lambert (GB), 29
5. Fredrik Lindgren (S), 23
6. Martin Vaculik (SK), 21
7. Kai Huckenbeck (D), 20
8. Daniel Bewley (GB), 18
9. Szymon Wozniak (PL), 16
10. Mikkel Michelsen (DK), 16
11. Leon Madsen (DK), 14
12. Dominik Kubera (PL), 11
13. Tai Woffinden (GB), 9
14. Andzejs Lebedevs (LV), 9
15. Jan Kvech (CZ), 9
16. Mateusz Cierniak (PL), 3
17. Matej Zagar (SLO), 2

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