Knaller: Zwei weitere Teams für 24h von Le Mans 2019
In diesem Durchgang zwischen dem Gebäude der Rennleitung (re.) und dem Hauptkomplex entstehen die zusätzlichen Boxen
Als am 1. März die Entrylist für die 24 Stunden von Le Mans 2019 verkündet wurde, ballerte die Kritik auf den ausrichtenden Automobile Club de l’Ouest (ACO) nur so herein. Viele dem französischen Club lange die Treue haltende Teams fanden ihre Fahrzeuge lediglich auf der Reserveliste für den Langstrecken-Klassiker wieder. Das hatte damit zu tun, dass das komplette Feld der FIA WEC ein Startrecht in Le Mans hat und auch die meisten gewonnenen Einladungen (durch Ergebnisse aus der Saison 2018) eingelöst wurden. somit ging dem ACO schlichtweg der Platz aus. Insbesondere die LMP2-Teams aus der European Le Mans Series (ELMS) guckten in die Röhre und ärgerten mächtig sich über die Nichtberücksichtigung.
«Das Selektionskomitee hatte eine so harte Aufgabe wie schon seit Jahren nicht mehr. Es gab 75 Bewerbungen, die allesamt einen hohen Standard aufwiesen. Somit war es sehr schwer, 60 Fahrzeuge auszuwählen – oder besser gesagt 'nur' 60», rechtfertigt ACO-Präsident Pierre Fillon die Situation.
Um das Problem irgendwie in den Griff zu bekommen, wurden in Le Mans nun Nägel mit Köpfen gemacht. So werden zwei zusätzliche temporäre Boxen aufgebaut. Diese befinden sich am Eingang der Boxengasse - sprich genau vor jenen beiden Boxen, die üblicherweise von Toyota bezogen werden. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Schon zum Vortest (2. Juni) sollen die Anlagen fertig gestellt sein. Damit erhöht sich das Startfeld der 87. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans auf 62 Fahrzeuge.
«Wir kamen schnell zu dem Schluss, dass wir einen Weg finden mussten, um weitere Konkurrenten zu akzeptieren. Unsere Mitarbeiter bestätigten die Möglichkeit, zwei Garagen zur Boxengasse hinzuzufügen. Wir haben uns gleich an die Arbeit gemacht und sind überglücklich, jetzt 62 Teilnehmer für die 24 Stunden von Le Mans 2019 aufnehmen zu können. Es ist eine Rekordzahl und ein Zeichen, dass dieses Rennen so beliebt ist wie nie zuvor», stellt Fillon fest.
Nachdem bereits der Oreca 07 von Duqueine Engineering, wegen der Absage eines Am-Ferrari, nachrücken durfte, gehen die beiden weiteren Einladungen an die Positionen zwei und drei der ursprünglichen Reserveliste. Diese Plätze haben der Oreca 07 vom dänischen Team High Class Racing und der Ligier JS P217 von United Autosports inne. Beide Mannschaften sind feste Größen in der ELMS. United Autosports hat mit seinen LMP2 darüber hinaus auch schon an Rennen in der Asian Le Mans Series und der amerikanischen IMSA-Serie teilgenommen. Außerdem ist die Truppe um Zak Brown und Richard Dean auch mit diversen LMP3 im ACO-Serienuniversum unterwegs. Hier die aktualisierte Entrylist der 24h von Le Mans 2019.