Le Mans: Davidson (Toyota) «Stehen vor einem Rätsel»
Noch macht Toyota in Le Mans keine grossen Sprünge
Toyota hatte bisher in Le Mans wenig Grund zur Freude. Im ersten Qualifying am Mittwochabend lagen die beiden TS030 vier (Wurz/Lapierre/Nakajima) und sieben Sekunden (Davidson/Sarrazin/Buemi) hinter dem schnellsten Audi R18 e-tron quattro. Die Japaner rätseln bisher, warum der überarbeitete TS030 in Le Mans noch nicht schneller ist wie das Vorjahresauto.
«Im bin sehr zufrieden mit dem Auto, es fährt sich richtig gut, macht genau was ich will, doch wir kommen einfach nicht auf Zeiten, für uns ist es ein grosses Rätsel warum das so ist», rätselt Toyota-Pilot Anthony Davidson. «Vielleicht nutzen wir die Reifen einfach noch nicht richtig, wir müssen im zweiten Teil des Qualifying am Donnerstagabend herausfinden, ob das so ist. Das Auto fährt sich unglaublich gut und für einen Fahrer ist es frustrierend, wenn man meint eine perfekte Runde gefahren zu haben, und die Zeitenliste sagt etwas ganz anderes.»
Die Toyota-Bestzeit am Mittwoch von Kazuki Nakajima notierte bei 3:26,676 Min, im vergangenen Jahr war Anthony Davidson im Qualifying mit 3:24,842 Min. schnellster Toyota-Kutscher. Davidson: «Im vergangenen Jahr war das Auto wirklich schwierig zu fahren. Es war sehr nervös und in den Porsche-Kurven musste man immer die Luft anhalten. Unser aktuelles Auto ist um Welten besser und fährt sich fast wie ein Formel-3-Auto. Man kann überall richtig Vollgas geben und viel Schwung mitnehmen. Aber die Zeiten kommen einfach nicht.»
Das Rennen gibt der Brite dennoch nicht verloren: «Im Rennen wird es nicht um Rundenzeiten gehen, es geht um Strategie und darum, wo wir rauskommen. Ich habe bei Peugeot gelernt, dass man immer eine gute Chance hat, wenn man später zum Tankstopp kommen muss, als das Auto, gegen das man kämpft. Selbst wenn das schneller nicht. Nur Rundenzeiten zu beurteilen ist wie schwarz und weiss, es gibt aber auch noch eine Menge grau. Wir sind sicherlich noch nicht aus dem Rennen und gerade diese Rennen sollte man nicht zu früh abschreiben. Wenn wir nicht mehr als zwei Sekunden pro Runde auf Audi verlieren, sind wir durch unsere grössere Reichweite im Rennen.»
«Die Audi sind momentan noch schneller, weil sie auch die häufigeren Boxenstopps schneller sein müssen. Allerdings sind sie für meinen Geschmack etwas zu schnell. Wir werden ein sehr anderes Rennen erleben als im vergangenen Jahr. Rad-an-Rad-Duelle mit Audi wird es nicht geben, eher ein virtuelles Duell über die Boxenstrategien. Es sei denn es regnet, dann haben wir wirklich ein Problem.»
Am Donnerstagabend sollte man von Toyota auch keine Fabelzeiten mehr erwarten. «Ich glaube nicht, dass wir nochmals auf einen Quali-Run gehen. Wir werden uns weiter darauf konzentrieren an der Rennabstimmung zu arbeiten.»