24h Le Mans: Kristensen/McNish/Duval siegen für Audi
Kristensen/McNish/Duval sichern Audi 12. Le-Mans-Sieg
Audi hat zum zweiten Mal in Folge mit dem R18 e-tron quattro die 24h von Le Mans gewonnen. Tom Kristensen, Allan McNish und Loic Duval siegten mit einer Runde Vorsprung vor dem Toyota TS030 von Anthony Davidson, Stéphane Sarrazin und Sébastien Buemi. Für Kristensen war es der neunte Sieg beim bedeutensten Langstreckenrennen der Welt. McNish siegte zum dritten Mal, Duval erstmals. Le Mans macht es den Siegern aber nicht einfach: Während der 24h sorgten zahlreiche Regenschauer, Ausrutscher, Unfälle und Safety-Car-Phasen für ein chaotisches Rennen. Der GT-Klassensieg ging nach einem atemberaubenden und über die gesamten 24h währenden Duell mit Aston Martin an Porsche. Beim werksseitigen Comeback in Le Mans mit dem 911 RSR feierten die Stuttgarter einen Doppelsieg mit Lieb/Lietz/Dumas vor Bergmeister/Pilet/Bernhard. Der 90. Geburtstag der 24h von Le Mans wurde vom tödlichen Unfall des Dänen Allan Simonsen überschattet, der am Samstagnachmittag in seinem Aston Martin verunglückte.
Der Audi-Sieg in Le Mans war keiner der souveränen Sorte sondern hart erkämpft. Auf trockener Strecke lagen die Rundenzeiten von Audi und Toyota auf dem gleichen Niveau, nur bei feuchter Strecke hatten die R18 gegenüber den japanischen Kontrahenten einen Vorteil. Es regnete während der 24h zwar oft, doch nie für einen längeren Zeitraum, so dass Audi in den Regenphasen daraus keinen entscheidenden Vorteil ziehen konnte. Aufgrund von teils chaotischen Verhältnissen mit vielen Safety-Car-Phasen konnte Toyota andererseits keinen Vorteil aus der besseren Reichweite des TS030 ziehen. Die Toyota waren schnell genug um in Schlagdistanz zu den Audi bleiben, aber die schnell genug um den Rückstand zum führenden R18 zu schliessen. Seit Anbruch der Dämmerung lagen die siegreichen-Piloten eine Runde vor den beiden Toyota an der Spitze, die Japaner schafften es nicht, den Rundenrückstand wieder aufzuholen.
Kristensen, McNish und Duval mit Null-Fehler-Job
Kristensen, McNish, Duval siegten, weil dem Audi-Trio ein Null-Fehler-Fehler-Job gelang. Als einziges Fahrertrio aus der Spitzengruppe kam der Audi #2 ohne Probleme über die Distanz. Die Vorjahressieger Lotterer/Fässler/Treluyer (Audi) verloren 12 Runden nach einem Defekt einer im Getriebe versteckten Lichtmaschine. Di Grassi/Jarvis/Gené (Audi) verloren erst eine Runde nach einem Reifenschaden und dann zwei weitere nach einem Abflug. Am Ende kämpften sich das Trio im #3 Audi aber noch auf den dritten Rang vor.
Beide Toyota überzeugten durch enorme Zuverlässigkeit, verloren den Sieg aber letztendlich durch Kleinigkeiten. Am Samstagnachmittag streikte die Benzinpumpe bei Lapierre, 90 Minuten vor dem Rennende rutschte der Franzose in den Porsche-Kurven in die Reifenstapel. Am Ende reicht es für Wurz/Lapierre/Nakajima so nur für Rang vier. Nahezu problemlos kamen Davidson/Sarrazin/Buemi über die Distanz, am Samstagabend verloren die drei Toyota-Piloten aber während einer Gelbphase viel Zeit vor einer roten Boxenampel. Von dem Rückstand erholte sich das Trio im #8 Toyota bis zum Ende nicht mehr.
OAK-Morgan-Doppelsieg in der LMP2
In der LMP2-Klasse lagen vom Start bis zum Ende die beiden Morgan-Nissan von OAK Racing an der Spitze. Für viel Drama sorgte in Schlussphase ein Regenschauer 90 Minuten vor dem Rennende. In Führung liegend rutschte der Belgier Bertrand Baguette von der Piste, konnte die Fahrt aber fortsetzen und siegte mit Ricardo Gonzales und Martin vor deren Teamkollegen Pla/Heinemeier Hansson/Brundle. ADR Delta landete mit Martin/Rusinov/Conway auf Rang drei. Michael Krumm (Greaves-Zytek-Nissan) verpasste das Podium als vierter knapp, Pierre Kaffer (Pecom-Oreca-Nissan) landete auf Rang fünf.
24h Spannung pur in der GT-Klasse
Ein episches Rennen erlebte die GTE-Pro-Klasse, die mit fünf Werksteams so stark besetzt war, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Hauptdarsteller waren Porsche und Aston Martin, die sich ein 24-Stunden langes Duell mit Sekundenabständen lieferten. In der vorletzten Rennstunde während der finalen Gelbphase entschied sich dann der Sieg durch perfekt getimte finale Boxenstopps und eine passende Strategie zugunsten von Porsche.
Marc Lieb, Richard Lietz und Romain Dumas, die über das ganze Rennen mit Aston Martin um die Führung kämpften, fuhren beim Le-Mans-Debüt des Porsche 911 RSR zum Sieg. Dank einer passenden Strategie machten Bergmeister/Pilet/Bernhard als Zweite den Porsche-Doppelsieg perfekt. Mücke/Turner/Dumbreck belegten im Aston Martin Rang drei, die lange Zeit führenden Makowiecki/Senna/Bell schieden zur Mittagszeit nach einem Unfall aus. Weder Corvette noch Ferrari, die Sieger aus den beiden vergangenen Jahren, spielten in diesem Jahr eine Rolle.
Der Sieg in der GTE-Am-Klasse ging an die drei Franzosen Christophe Bourret, Raymound Narac und Jean-Karl Vernay im IMSA-Porsche 911 GT3 RSR. Schauspieler Patrick Dempsey landeten im Proton-Porsche zusammen mit Joe Foster und Patrick Ling auf Rang vier.
Das Klassement der 24h Le Mans nach 1 Stunde
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