Kubica: Kein Platz bei Audi, Verhandlungen mit WRT
Robert Kubica
Ist die DTM der Plan B von Robert Kubica? Der Pole steht in der Formel 1 bei Williams nach einer schwachen Saison vor dem Aus – und könnte nun in die Tourenwagenserie wechseln.
Audi wurde von Autosport als mögliche Anlaufstelle ins Gespräch gebracht. Audis Motorsportchef Dieter Gass erklärte, er habe nicht mit Kubica, aber dessen Management gesprochen. Das Thema hat sich aber offenbar schnell erledigt.
Denn Gass erteilte auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com einem Engagement bei den Ingolstädtern aber eine Absage. «Es gibt im Moment keine Überlegungen, dass er bei uns ein Werkscockpit bekommt», sagte Gass.
Aber: Das ist nicht gleichbedeutend mit einer kompletten Absage. Denn nach Informationen von SPEEDWEEK.com verhandelt das Management des Polen mit dem Audi-Kundenteam WRT. Teamchef Vincent Vosse kennt den Polen ganz gut, wie er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com verriet.
Daher unterhält er sich hin und wieder mit ihm, auch über WRT und das DTM-Projekt, wie die Saison läuft. «Er ist ein leidenschaftlicher Fahrer, einer wie er ist natürlich attraktiv für jedes Team», sagte Vosse. Direkte Verhandlungen wollte er aber nicht bestätigen.
Für die Belgier, die sich in ihrer ersten Saison in der Tourenwagenserie bravourös schlagen, haben die beiden Rookies Jonathan Aberdein und Pietro Fittipaldi 2019 immerhin 79 Punkte eingefahren.
Aber: Vosse steht im Moment für 2020 ohne Fahrer da, denn die beiden Verträge laufen aus, wie er verriet. «Wir sprechen deshalb mit vielen Fahrern. Ich will über die Gespräche aber nicht zu viel verraten und nicht zu sehr in die Tiefe gehen, es ist zu früh, um über die Fahrer für 2020 zu sprechen.» Es ist nicht auszuschließen, dass mindestens einer der beiden ein Kandidat für ein Audi-Werkscockpit ist, sollte dort etwas frei werden.
Klar ist: Ein Kundenteam wie WRT muss den Einsatz selbst finanzieren, bekommt von Audi vor allem technische Unterstützung. Eine Saison mit zwei Autos soll in der DTM rund fünf bis sechs Millionen Euro kosten. Fahrer, die Geld durch Sponsoren mitbringen, sind für WRT also essentiell. Fahrer wie Aberdein und Fittipaldi, aber eben auch Kubica. Er hatte 2013 bei einem Test für Mercedes erste Erfahrungen in einem DTM-Auto gesammelt, zu einem Engagement kam es damals aber nicht.
Kubica selbst hat «eine klare Vorstellung davon, was möglich, was nicht möglich ist und was ich tun möchte. Natürlich würde ich gerne in der Formel 1 fahren, aber wenn das nicht der Fall sein sollte, habe ich woanders gute Chancen», sagte er und fügte hinzu: «Wenn die Zeit gekommen ist, müssen wir die Entscheidung treffen und sehen, was möglich ist.»