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Mark Webber zu Ferrari: Reue wegen Lewis Hamilton?

Von Mathias Brunner
David Coulthard und Mark Webber

David Coulthard und Mark Webber

​Vor mehr als zehn Jahren wäre aus dem Australier Mark Webber fast ein Ferrari-Fahrer geworden. Nun stellt der neunfache GP-Sieger die Entscheidung von Ferrari in Frage, Lewis Hamilton für Carlos Sainz zu holen.

Mark Webber hängte mit dem Langstrecken-WM-Finale vom 19. November 2016 in Bahrain den Helm an den Nagel. Der Australier ist mit sich und der Rennwelt im Reinen – er hat neun Grands Prix gewonnen und ist mit Porsche 2015 Langstrecken-Weltmeister geworden.

Dem Stuttgarter Unternehmen ist er als Markenrepräsentant verbunden geblieben, und als dreifacher WM-Dritter (2010, 2011 und 2013) mit Red Bull Racing hat er beim Rennstall aus Milton Keynes und im Mutterhaus von Österreich viele Freunde behalten.

Mark Webber sagte mir zum Schluss seiner GP-Karriere im Fahrerlager von Abu Dhabi: «Ich habe Vieles erleben dürfen, das den meisten Rennfahrern verschlossen bleibt. Ich bereue kaum etwas, weil ich immer nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet habe. Eigentlich bereue ich lediglich meinen Fahrfehler in Südkorea 2010, das hat mich vermutlich den Titel gekostet.»

Aber Moment, ist da nicht vielleicht nicht noch etwas Anderes?

17 Piloten im modernen Formel-1-Startfeld würden sofort zugeben, dass ein Platz bei Ferrari etwas ganz Besonderes ist und dass sie mindestens insgeheim vom Dasein als Ferrari-Werksfahrer träumen (die drei anderen sind die derzeitigen Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz sowie der 2025er Fahrer Lewis Hamilton).

Mark Webber ist ein paar Mal mit einem Platz bei Ferrari in Verbindung gebracht worden. Wie nahe kam er diesem Traum wirklich?

«Sehr nahe», antwortete mir Webber. «So nahe, dass ich das Telefon in die Hand nehmen und Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz anrufen musste. Didi war immer gut zu mir, ich fand es nicht mehr als gerecht, ihn auf dem Laufenden zu halten. Aber dann konnten wir mit Ferrari keine Einigung finden. Ich hatte mir selber eine Frist gesetzt, bis wann ich wissen will, wie es mit mir weitergehen würde. Am Donnerstag vor dem Kanada-GP 2012 traf ich die Entscheidung – ich bleibe bei Red Bull Racing.»

Zeitsprung in die Gegenwart: Anfang 2024 ist verkündet worden, dass Lewis Hamilton ab 1. Januar 2025 ein Ferrari-Fahrer sein wird.

Was seither passiert ist: Der überzählige Carlos Sainz fährt eine brillante Saison, mit dem Highlight des Australien-Sieges, Lewis Hamilton hingegen hat den schlechtesten ersten Saisonteil in 18 Jahren Königsklasse gezeigt.

Der inzwischen 47-jährige Mark Webber, der mit seiner Erfahrung aus 215 Grands Prix für die britischen Kollegen von Channel 4 das Formel-1-Geschehen beurteilt, sagt über Sainz: «Carlos fährt offensichtlich mit dem Messer zwischen den Zähnen, und der tut das herausragend.»

Dann stellt der WM-Dritte von 2010, 2011 und 2013 in den Raum: «Ich frage mich wirklich, ob Ferrari diesen Schachzug nicht ein wenig bereut.»

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:54:23,566 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,535 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,866
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +26,522
05. Lando Norris (GB), McLaren, +29,700
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +44,272
07. George Russell (GB), Mercedes, +45,951
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +47,525
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +48,626
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
15. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Elektrik
Alex Albon (T), Williams, Crash
Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, Crash

WM-Stand (nach 4 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 77 Punkte
02. Pérez 64
03. Leclerc 59
04. Sainz 55
05. Norris 37
06. Piastri 32
07. Russell 24
08. Alonso 24
09. Hamilton 10
10. Stroll 7
11. Tsunoda 7
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 141 Punkte
02. Ferrari 120
03. McLaren 69
04. Mercedes 34
05. Aston Martin 33
06. Racing Bulls 7
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0


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