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Carlos Sainz (Ferrari): Hässliches Problem ist zurück

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Eigentlich dachten die Techniker von Ferrari, dass sie diesen Makel der Flügelautos hinter sich haben, nun ist er zurück. Nach jüngsten Verbesserungen ist das hässliche Stampfen des Wagens zurück, Bouncing.

Unter den zahlreichen Fans am Red Bull Ring wie immer auch viele treue Tifosi, die auf einen Volltreffer von Ferrari hoffen. So wie es zuletzt hier Charles Leclerc 2022 gelang.

Aber nun das: Schwache Leistung in Kanada, mittelprächtige in Spanien, und aus der erhofften Rückkehr an die Spitze in der Steiermark ist bislang nichts geworden – Ferrari ist derzeit dritte Kraft, hinter Red Bull Racing und McLaren, ungefähr auf Augenhöhe mit Mercedes-Benz.

Das wirklich Besorgeniserregende für Carlos Sainz (Viertschnellster in der Quali) und Monaco-GP-Sieger Charles Leclerc (nach Fahrfehler nur Sechster): Bouncing ist zurück.

Moment mal, wie war das nochmal mit diesem aerodynamischen Effekt? Bouncing ist eine Auswirkung der modernen Flügelautos seit 2022, die überaus sensibel auf Veränderungen des Bodenabstands reagieren.

Durch die Instabilität etwa einer Bodenwelle reisst die Saugnapfwirkung kurz ab, das Auto geht hoch, und dann baut sich der Abtrieb von neuem auf, der Wagen senkt sich wieder. Das wiederholt sich in sehr schneller Folge, eine Stampfbewegung mit hoher Frequenz, welche bei einigen Piloten zu Sehstörungen und Kopfweh führte.

Dieser Effekt ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Es geht um Feinheiten der mechanischen Abstimmung und der Aerodynamik. Das gelang den meisten Rennställen im Laufe der Zeit, also wieso hat Ferrari nun wieder damit zu kämpfen?

Der dreifache GP-Sieger Carlos Sainz sagt: «Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber wir suchen nach einer besseren aerodynamischen Effizienz in schnellen Kurven. Gleichzeitig können wir den Wagen nicht so tief legen, wie wir das gerne tun würden, weil wir sonst wieder Bouncing haben. Das wiederum geht auf die Topspeed. Das alles hat auch einen Zusammenhang mit den neuen Teilen, die wir seit Spanien am Wagen haben.»

«Jedenfalls verlieren wir alleine in den Passagen der Kurven 7 bis 9 pro Kurve eine Zehntelsekunde auf den Wagen von Max Verstappen. Und ein solcher Rückstand ist auf einer so kurzen Runde wie hier in Österreich kaum wettzumachen. In langsameren Passagen sind wir ungefähr gleich schnell.»

Sainz: «Wir arbeiten bereits mit Volldampf an einer Lösung, auch zuhause im Rennwagenwerk. Wir sehen, dass die Verbesserungen überall dort funktionieren, wo Bouncing nicht auftritt. Aber wenn du damit beschäftigt bist, ständig dieses Hüpfen im Griff zu behalten, dann verlierst du in gewissen Passagen, was du in anderen durch die neuen Teile gewonnen hast.»

«Ideal ist das alles nicht, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das spätestens fürs GP-Wochenende in Silverstone im Griff haben werden.»

GP-Qualifying, Österreich

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:04,314 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:04,718
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:04,840
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:04,851
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:04,903
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:05,044
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:05,048
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:05,202
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:05,385
10. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:05,883
11. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:05,289
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:05,347
13. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,359
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:05,412
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:05,639
16. Alex Albon (T), Williams, 1:05,736
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:05,819
18. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:05,847
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:05,856
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:06,061

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