Formel 1: Ralf Schumacher outet sich

Ricciardo bleibt bestraft: Die Folgen des FIA-Urteils

Von Mathias Brunner
Aus der Traum: Daniel Ricciardo erhält Rang 2 in Melbourne nicht zurück

Aus der Traum: Daniel Ricciardo erhält Rang 2 in Melbourne nicht zurück

Das Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbands FIA hat geurteilt: Der Ausschluss von Daniel Ricciardo (Red Bull Racing) in Australien hat Bestand. Was bedeutet dieses Urteil?

Red Bull Racing (RBR) ist umsonst vors Berufungsgericht an der Place de la Concorde gezogen: das Berufungsverfahren gegen die FIA und gegen die Disqualifikation von Daniel Ricciardo (nach Rang 2 in Melbourne) ist verloren, der Australier bleibt ausgeschlossen. «Gewonnen haben wieder mal nur die Anwälte», geistert auf dem sozialen Netzwerke Twitter herum, aber so ganz richtig ist das nicht.

Der kraftvollste Eindruck: Einmal mehr hat sich bestätigt, dass sich für einen Rennstall der Gang vors Berufungsgericht selten lohnt, egal wie einleuchtend die Argumente vielleicht sein mögen (mehr dazu finden Sie HIER).

Selbst wenn die fünf Berufungsrichter Harry Duijm (leitender Richter, Holland), Rui Botica Santos (Portugal), Philippe Narmino (Monaco), Antonio Rigozzi (Schweiz) and Jan Stovicek (Tschechien) unbeinflusst urteilen müssen, so haben auch sie bei der Entscheidungsfindung eines gewiss im Kopf gehabt: Wird RBR hier Recht gegeben, dann verfällt die Formel 1 in den Wilden Westen. «Wenn jeder nach eigenem Gutdünken misst, weil er vielleicht der Ansicht ist, die offizielle Messung sei nicht richtig, dann haben wir Anarchie», hielt FIA-Anwalt Sebastien Bernard gestern fest. Und Mercedes-Rechtsvertreter Paul Harris hatte durchaus einen Punkt, wenn er argumentierte: «Wenn Red Bull Racing Recht erhält, dürfen wir dann auch nach eigenen Messungen fahren? Und wieso durften wir das bisher nicht? Was kommt als nächstes? Bringt jeder die eigene Waage mit, wenn er findet, die FIA-Waage arbeite nicht korrekt?»

Red Bull Racing wollte belegen, dass die eigene Messung mindestens so genau sei wie jene der FIA. RBR wollte überdies zeigen, dass eine technische Direktive keinen bindenden Charakter habe. Beide Argumente haben bei den FIA-Berufungsrichtern offenbar zu wenig Eindruck gemacht.

Mit dem Urteil gegen RBR stärken die Richter den eigenen Offiziellen den Rücken: Über die Regeln befinden die Rennkommissare, kein Rennstall kann sich über Anweisungen der FIA hinwegsetzen. Es ist auch ein Bekenntnis für die Benzindurchflussmesser, selbst wenn deren Funktion nicht über jeden Zweifel erhaben sind.

Die Strafe gegen Red Bull Racing ist gleichzeitig nicht verschärft worden. Der Grund dabei dürfte darin liegen, dass RBR zu keinem Zeitpunkt versucht hat, irgend etwas zu verschleiern. Ganz im Gegenteil wurden alle Messwerte offengelegt. Darüber hinaus hält sich RBR seit dem Vorfall in Melbourne an die Richtlinien der FIA, als die Flusssensoren in Malaysia und Bahrain erneut versagten.

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