MotoGP: Ein bittersüßer Moment für VR46

Mikhalchik mit neuem Federbein auf Alt-Jagd

Von Esther Babel
Ilya Mikhachik

Ilya Mikhachik

Die Jagd auf den IDM Superbike-Titel ist spätestens seit dem letzten Rennen in Oschersleben heftig entbrannt. Florian Alt führt mit mageren zwei Punkten das Klassement an, der Ukrainer hat aufgeholt.

Für Ilya Mikhalchik vom Team Champion-alpha-Van Zon-BMW soll es Ende des Jahres nach Möglichkeit der vierte IDM Superbike-Titel werden. Vor allem nach seinem ganz persönlichem Seuchenjahr 2023, wo er holprig in die Saison startete, in Oschersleben gar in beiden Läufen stürzte, um dann dem Punkterückstand auf den späteren Meister Florian Alt bis zum Finale hinterher zu hetzen.

Florian Alt hat das dringende Ziel, mit seiner Honda des Teams HRP um Jens Holzhauer den Titel der IDM Superbike zu wiederholen. Am Sachsenring lief es beim Ukrainer vor allem im Regenrennen nicht ganz rund, Alt kassierte wegen eines Defekts seines Rücklichts eine Strafe, die ihn sechs Meisterschaftspunkte kostete.

In Oschersleben war es für Mikhalchik, der die Strecke nicht wirklich gerne mag, nicht nur ein überzeugender Doppelsieg auf der Strecke, sondern auch ein Gewinn auf mentaler Ebene, in dem er sich vom Doppelausfall des Vorjahres und seiner dadurch nicht gerade weniger gewordenen Aversion gegen die Strecke freigemacht hat.

Nach Florian Alts zweiten Plätzen sprach sein Gesichtsausdruck bei der Oschersleben-Siegerehrung eine ziemlich klare Sprache. Diese bittere Pille hatte ihm eher nicht geschmeckt, auch wenn er sich mit der Führung in der Gesamtwertung trösten konnte. Im Oschersleben-Interview sprach Alt im Live-Stream auch kurz über Mikhalchiks Erfolg. «Er hat seit Sachsenring ein neues Fahrwerk und seitdem geht was», so Alts Analyse.

Bei Mikhalchiks Teamchef Werner Daemen nachgefragt, bestätigt er diese Änderung. Allerdings nicht beim gesamten Fahrwerk, sondern lediglich eine Neuausrichtung in Sachen Federbein. «Stimmt, Ilya war am Sachsenring in der Beziehung nicht ganz glücklich», erläutert Daemen die Entwicklung. «Bei unserem Test in Oschersleben haben wir an dieser Thematik gearbeitet. Bisher fuhr Ilya ein Öhlins-Federbein. Nun hat er es gegen ein ZF-Federbein getauscht.»

«Er hat sich damit auch gleich wohlgefühlt», so Daemen. «Er hat so mehr Grip auf der Flanke und das gibt ihm ein gutes Gefühl. Das ist der Unterschied. Er war schon am Sachsenring gut unterwegs. Nur im zweiten Rennen haben wir im Regen einen Fehler beim Reifendruck gemacht, sonst wäre er wahrscheinlich dort auch vorne mitgefahren.»

Nach einem Ausflug zur Langstrecken-WM nach Spa können Alt, der zwischendurch noch auf dem Schleizer Dreieck testete, und Mikhalchik ihr Gerangel um die IDM Meisterpunkte fortsetzen. Nach den beiden Rennen am Sonntag werden alle wieder ein Stück schlauer sein.

Punkte IDM Superbike nach 4 von 14 Rennen – noch ohne Most

1. 70 Punkte Florian Alt (D), Honda
2. 68 Punkte Ilya Mikhalchik (UKR), BMW
3. 56 Punkte Lorenzo Zanetti (I), Ducati
4. 51 Punkte Patrick Hobelsberger (D), BMW
5. 50 Punkte Toni Finsterbusch (D), BMW
6. 47 Punkte Bálint Kovács (HU), BMW
7. 36 Punkte Jan-Ole Jähnig (D), BMW
8. 34 Punkte Leandro Mercado (ARG), Kawasaki
9. 22 Punkte Leon Orgis (D), Yamaha
10. 20 Punkte Maximilian Kofler (A), Yamaha
11. 19 Punkte Hannes Soomer (EST), BMW
12. 16 Punkte Philipp Steinmayr (A), BMW
13. 15 Punkte Jan Mohr (A), BMW
14. 11 Punkte Vladimir Leonov (RUS), Ducati
15. 11 Punkte Thomas Gradinger (A), Yamaha
16. 7 Punkte Max Schmidt (D), BMW
17. 6 Punkte Luca Grünwald (D), BMW
18. 6 Punkte Nico Thöni (A), Kawasaki
19. 5 Punkte Milan Merckelbagh (NL), BMW
20. 5 Punkte Kevin Orgis (D), BMW
21. 3 Punkte Max Enderlein (D), Yamaha
22. 2 Punkte Sandro Wagner (D), BMW

Noch ohne Punkte

Colin Velthuizen (NL), BMW
Marco Fetz (D), BMW
Rob Hartog (NL), Yamaha
Marc Moser (D), Ducati
Björn Stuppi (D), BMW
Oliver König (CZE), Ducati

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