Onroak Automotive kauft sich Crawford Motorsport
Der Crawford SSC2K – 2002 eingesetzt von Dyson Racing
Die motorsportliche Expansion von Jacques Nicolet geht weiter: Nächste Station des geschäftstüchtigen Franzosen ist der US-amerikanische Chassishersteller Crawford. Von dessen Standort in Denver (North Carolina) will Nicolet sein Nordamerika-Geschäft operieren lassen. «Seit 2014 haben wir nach dem richtigen Ort gesucht und vor allem den richtigen Leuten, um unsere Tätigkeit in den USA dauerhaft zu etablieren. Nicht nur, dass Max und Jan (Crawford) wunderbare Menschen sind; wir haben auch die gleiche Leidenschaft für den Motorsport in den USA», freut sich Nicolet über seinem neusten Kauf.
Und dieser kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn Nicolets Firma Onroak Automotive ist (mit dem Ligier JS P217) eines der vier auserwählten Chassishersteller für die neue LMP2-Klasse, die ja bekanntlich ab 2017 auch in der amerikanischen IMSA-Serie um Gesamtsiege kämpft. Ausserdem hat Onroak gerade eine Vereinbarung mit dem ESM-Team getroffen, die ab nächstem Jahr zwei Ligier DPi (Daytona Prototype international - also ein LMP2 mit anderem Motor, in diesem Fall Nissan) in der IMSA einsetzen werden. Dazu kommt, dass die IMSA ab 2017 auch eine Rennserie für LMP3-Wagen ausrichtet – und in der kleinen Prototypen-Klasse ist Onroak Automotive mit über 50 gebauten Ligier JS P3 Marktführer.
Damit wird Nicolets Motorsport-Imperium immer grösser. Begonnen hatte alles mit dem Erwerb der Rechte an den Chassis von Le-Mans-Legende Henri Pescarolo im Jahre 2009. (dessen insolventes Rennteam hatte Nicolet ebenfalls gekauft und an Pescarolo zurück geschenkt!!). Die Pescarolo-LMP1 und LMP2 pilotierte Nicolet selbst viele Jahre – sogar neun Mal bei den 24 Stunden von Le Mans. Nach einigen Umbauten fahren die Pescarolo-Konstruktionen noch immer – heissen inzwischen aber Morgan LMP2.
Nach seinem Rennteam ‚Oak Racing‘ gründete Nicolet im Jahre 2012 Onroak Automotive, um darunter seine LMP2-Chassis-Aktivitäten zu bündeln - und kaufte weitere Firmen wie Mygale (Chassishersteller. z.B, in der Formel 4), Sodemo (Motoren-Tuner), HP Composites (Karbon-Teile) zu. Das Ganze wurden im Sommer und dem Namen Everspeed zusammen gebracht. In Nicolets Unternehmen (oder auch auf seinen Rennautos) spielt übrigens auch immer die Farbe pink eine wichtige Rolle. «Einfach deswegen weil es die Lieblingsfarbe meiner Ehefrau ist», hat Nicolet SPEEDWEEK.com noch vor kurzem erzählt. Und tatsächlich trägt Sylvie Nicolet an der Rennstrecke immer mindestens ein Accessoire in pink.
Crawford Motorsport hat schon über 40 Jahre Erfahrung im Motorsport. Anfang des neuen Jahrtausends hatte man sogar einen Wagen für die grosse Prototypen-Klasse (zu vergleichen mit der heutigen LMP1) aufgelegt – und diesen in Nordamerika (unter anderen mit Dyson Racing) an den Start gebracht. Später konstruierte man auch Wagen der ersten und zweiten Daytona-Prototypen-Generation. Aktuell ist Crawford der Chassislieferant der amerikanischen Formel 4.
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