Kiefer Racing in Valencia: Ein schwerer Gang
Schweigeminute in Sepang am Samstag, 28. Oktober
Zwei Wochen nach dem völlig unerwarteten Tod von Teambesitzer Stefan Kiefer (51) in Malaysia blickt Kiefer Racing nun der schwierigen Aufgabe entgegen, beim letzten Rennwochenende des Jahres in den Rennalltag zurückzukehren. Im Gedenken an den viel zu früh aus dem Leben gerissenen Teammanager will die Moto2-Mannschaft seine grosse Leidenschaft und sein Lebenswerk mit einem erfreulichen Saisonabschluss fortsetzen und würdigen.
Inzwischen ist auch die Todesursache geklärt. Stefan Kiefer verstarb in der Nacht auf Freitag, den 27. Oktober 2017 an einem Herzinfarkt.
Der Gran Premio de la Comunitat Valenciana auf der 4 Kilometer langen Rennstrecke knapp ausserhalb der drittgrössten Stadt Spaniens ist seit 2001 Schauplatz des Saisonabschlusses der Motorradweltmeisterschaft.
Tarran Mackenzie ist bei Kiefer seit dem Le-Mans-GP im Ensatz; er hat mit der Suter MMX2 bisher erst einen Punkt gesammelt.
«Valencia wird sicher ein seltsames Wochenende. Zum ersten Mal werden wir ohne Stefan auskommen müssen», sagt der Schotte. «Diese Tatsache sorgt wirklich für ein komisches Gefühl, doch wir werden für ihn fahren und ihn würdig vertreten. Abgesehen davon blicke ich den ersten Trainings gespannt entgegen. Ich bin bisher noch nie in Valencia gefahren, doch die Strecke macht einen guten Eindruck. Die Grand Prix in Japan und Australien verliefen aus unserer Sicht sehr erfreulich. Daher hoffe ich, diese Saison in der gleichen Art und Weise beenden zu können, um auch Stefan für alles danken zu können, was er für mich seit Beginn unserer Zusammenarbeit getan hat.»
«Einerseits freue ich mich, nach zwei Jahren in Valencia wieder selbst aktiv sein zu können», stellte Domi Aegerter fest, der mit 82 Punkten WM-Zwölfter ist. «Doch dieses Wochenende wird sicher sehr speziell werden. Das tragische Ereignis mit dem plötzlichen Tod von Stefan vor zwei Wochen in Sepang sitzt immer noch tief. Ich gehe trotzdem sehr motiviert in den Valencia-GP, ich mag diese Strecke gern. Ich habe mich von den vielen Reisen im Oktober gut erholt und in der Pause gut trainiert. Ich werde mein Bestes geben, um mich auf diese Weise mit einem starken Ergebnis von Stefan zu verabschieden und gleichzeitig diese Saison zu einem erfreulichen Abschluss zu bringen. Ich bin sicher, dass uns Stefan zuschauen und uns beistehen wird, auch wenn er nicht bei uns in der Box sein wird.»
Jochen Kiefer, Technischer Direktor und Crew-Chief von Dominique Aegerter: «Es wird mit Sicherheit nicht einfach für uns alle. Doch wir werden dieses Rennwochenende natürlich Stefan widmen und ganz in seinem Sinne handeln. Wir wollen beim Saisonfinale noch einmal richtig Gas geben, um diese Meisterschaft mit einem versöhnlichen Abschluss zu beenden. Der Valencia-GP 2017 wird bestimmt ein sehr emotionales Wochenende für jeden von uns.»