Bradley Smith: Keine Testfahrer-Mentalität im Rennen
Bradley Smith in der Aprilia-Box
«Am Ende des Tages werde ich in jedem Rennen attackieren, wie ich es vorher gemacht habe», betonte Bradley Smith, der 2019 mit Aprilia fünf Wildcard-Einsätze in der MotoGP-WM plant – dazu kommt der erstmals ausgetragene MotoE-Weltcup, den der Brite für das One Energy Racing Team von Sepang-CEO Razlan Razali bestreiten wird.
«Das Gute ist für mich, dass ich die ganze Saison über gefahren bin. Ich war in Valencia beim Saisonfinale und ich werde mit Aprilia beim ersten Rennen sein. Dann war ich bei allen Tests, ich hatte keine Pause», erklärte Smith, der gegenüber «motorsport.com» durchblicken ließ, dass er beim Saisonauftakt in Katar am Start stehen wird.
«Ich werde beim Katar-Test sein, um mich auf die Wildcard vorzubereiten. Bei einigen Aspekten muss ich für das Team arbeiten, aber jeder versteht, dass ich auch für die Wildcard arbeite», unterstrich der neue Aprilia-Testfahrer.
«Wenn ich für die Wildcard dort bin, dann bin ich für mich dort. Ich bin dort, um Aprilia in der Startaufstellung so weit wie möglich nach vorne zu bringen. Das bedeutet, dass ich mich nur auf mich konzentrieren und das Bike so schnell wir möglich machen werde», ergänzte er und wurde dann noch deutlicher: «Die Testfahrer-Mentalität werfe ich aus dem Fenster, bis ich wieder zu meinem Job zurückkehren muss.»
Dass ein starker Testfahrer auch die Stammfahrer pushen kann, weiß der ehemalige Red Bull-KTM-Pilot aus eigener Erfahrung: 2017 landete der KTM-Testfahrer Mika Kallio bei seinen Wildcard-Einsätzen gleich zweimal vor Smith – als Zehnter in Österreich und als Elfter in Aragón. Auch beim Jerez-GP 2018 war Kallio auf Platz 10 der bestplatzierte KTM-Pilot.
«Wir haben gesehen, welchen Nutzen ein schneller Testfahrer mit sich bringt. Wir haben gesehen, dass sich das Bike besser entwickelt und wir haben dieses kleine Bisschen an Extra-Druck gesehen, den ein Testfahrer an der Strecke mit sich bringt, was die Performance aller verbessert», ist sich Smith sicher.
«Man muss sich nur anschauen, wenn Pirro als [Ducati-] Testfahrer dabei ist – vielleicht macht es dem Werksteam nichts aus, aber es wirkt sich sicher auf die Satelliten-Bikes aus: Sie fühlen, dass sie die Latte auch höher legen müssen. Wenn man damit richtig umgeht, dann ist die Auswirkung auf die Performance positiv», glaubt der 28-Jährige.