Formel 1: Erster Alpine-Fahrer steht fest

Happy Birthday, Kevin Schwantz – der GP-Held ist 60!

Von Thorsten Horn
Mit 25 Grand Prix-Siegen und der Krone 1993, allesamt in der 500-ccm-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft errungen, gehört Kevin Schwantz zu den Erfolgreichsten seiner Zunft. Heute feiert er seinen 60. Geburtstag.

Enorm erfolgreich waren in ihrer aktiven Zeit andere zwar auch, aber der US-Amerikaner war und ist wegen seiner verwegenen Fahrweise und seiner Lockerheit und Späße neben der Strecke eine echt schillernde Figur und gehörte in den 1990er-Jahren zu den absolut beliebtesten Rennfahrern.

Seine Beliebtheit erlangte er aber nicht nur mit seinen Leistungen auf der Strecke. Hier war er stets am Limit unterwegs und stach durch seine spektakulären Wheelies und Slides jedem Fan auf der Tribüne schon von weitem ins Auge. Doch auch abseits der Rennstrecken war der Sonnyboy stets gutgelaunt und immer zum Scherzen aufgelegt. Einer seiner Spezies war Randy Mamola, der ebenfalls für jeden Blödsinn zu haben war.

Geboren wurde Kevin Schwantz also am 19. Juni 1964 in Paige im US-Bundesstaat Texas. Nach seinen motorsportlichen Anfängen und einigen Erfolgen beim Dirt-Track sowie in der US-Superbike-Meisterschaft debütierte er 1986 in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Als 21-Jähriger holte er beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps als Zehnter seinen ersten WM-Punkt. Das Gleiche gelang ihm beim Saisonfinale im italienischen Misano.

1987 wurde er in einer von Rückschlägen und Verletzungen geprägten Saison mit elf WM-Punkten in der Endabrechnung 16., doch 1988 stand der Texaner dann gleich beim Saisonauftakt im japanischen Suzuka erstmals auf dem Treppchen, und zwar auch gleich auf dem Obersten. Am Nürburgring konnte er dann den Triumph von Japan wiederholen. Trotzdem reichte es nach einigen Ausfällen am Ende nur zum achten Tabellenrang.

Ein Jahr später fuhr Kevin Schwantz seine wahrscheinlich beste Saison, doch seinen sechs GP-Siegen standen sechs Nuller gegenüber. Zuviel bei 15 Rennen und somit wurde er nur Gesamtvierter.

1990 gewann er erneut am Nürburgring sowie danach vier weitere Male, doch in der Endabrechnung musste er sich Wayne Rainey geschlagen geben. Der Vize-WM-Titel war allerdings auch aller Ehren wert.

1991 gewann er zum dritten Mal in Folge den Saisonauftakt in Suzuka. Mit erneut vier weiteren Grand Prix-Siegen stand am Jahresende für ihn der dritte WM-Endrang zu Buche. Im darauffolgenden Jahr gewann er nur einmal und wurde WM-Vierter.

1993 sollte er dann endlich auch die letzte Hürde nehmen. Mit «nur» vier GP-Siegen, dafür aber zwölf Zielankünften in den Punkten bei 14 Saisonrennen, davon elf Mal unter den ersten Drei, holte sich Kevin Schwantz endlich seinen langersehnten und verdienten WM-Titel.

Nach WM-Endrang vier 1994 folgte eine total verkorkste und von Verletzungen gekennzeichnete Saison mit nur drei Rennstarts. Somit war sein 25. GP-Sieg im englischen Donington Park 1994 sein letzter. Ende 1995 beendete er seine Karriere, in der er Suzuki immer sowie auch darüber hinaus als Marken-Botschafter und Galionsfigur treu blieb.

Ebenso ist der Name Kevin Schwantz untrennbar mit der Startnummer 34 verbunden. Diese wählte er einst als Gegenteil zu seiner eigentlichen Glückszahl 43. Ihm zu Ehren wird die Startnummer 34 in der MotoGP seit 1995 nicht mehr an einen anderen Fahrer vergeben.
Neben seinen Erfolgen im Grand-Prix-Sport sind auch seine beiden Siege 1988 beim Daytona 200 und beim Macau Grand Prix.

Trotz seiner 25 Grand Prix-Siege, blieb es bei diesem einen WM-Titel von 1993 für den sympathischen Texaner. Zum Vergleich: Seine Landsmänner Kenny Roberts und Wayne Rainey brachten es in ihrer aktiven Zeit auf jeweils 24 GP-Siege, dafür kamen beide dreimal zu Weltmeister-Ehren. Doch so war er nun einmal – entweder hopp oder top.

Im Juli 2013 kehrte Kevin Schwantz noch einmal auf die Rennstrecke zurück. Beim legendären 8-Stunden-Rennen von Suzuka fuhr er zusammen mit den Japanern Yukio Kagayama und Noriyuki Haga auf den dritten Rang des Podests.

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