MotoGP: Ein bittersüßer Moment für VR46

VR46 Racing: Neue MotoGP-Basis für Franky Morbidelli?

Von Thomas Kuttruf
Franco Morbidelli mit Freund und Mentor Valentino Rossi

Franco Morbidelli mit Freund und Mentor Valentino Rossi

Mit 29 Jahren, einem Moto2-Titel sowie einer Vize-WM in der Königsklasse ist Franco Morbidelli eine Instanz im MotoGP-Paddock. Seine Zukunft hängt auch von der Planung bei Pramac Racing ab. Freund Rossi könnte helfen.

Der Römer mit südamerikanischen Wurzeln – Morbidellis Mutter ist Brasilianerin, während Vater Livio aus Rom stammt und mit Valentino Rossis Vater Graziano befreundet ist – hat einen für MotoGP-Verhältnisse exklusiven Lebenslauf. Morbidelli ist der einzige Pilot des aktuellen Startfelds, der als Quereinsteiger in die Moto2-WM gelangte. Nach drei Jahren Grundausbildung auf einer nahezu serienmäßigen Yamaha in der 600er-Stock-Meisterschaft, heuerte der damals 18-Jährige für die Italtrans-Mannschaft auf einer Kalex in der mittleren WM-Kategorie an.

Wieder dauerte es drei Jahre und Franco Morbidelli, der zu diesem Zeitpunkt bereits Stammgast in Tavullia auf der Ranch der VR46-Akademie war, hielt seine erste WM-Krone in der Hand. Der Halbitaliener fuhr im richtigen Team. Denn den WM-Titel holte sich Morbidelli für die Mannschaft von Marc van der Straten, der mit Marc-VDS-Racing zeitgleich in der Königklasse vertreten war. Morbidelli gelang der interne Aufstieg.

Nach erneut zwei Jahren Anlaufphase und einem Wechsel ins Petronas-Yamaha-Kundenteam, mit Hilfe von Mediator Valentino Rossi, feierte der Academy-Pilot hinter Überraschungs-Weltmeister Joan Mir die Vize-WM. Freund und Helfer Rossi beendete 2020 lediglich an 15. Position.

Der Rest der Laufbahn ist schnell zusammengefasst, denn die letzten drei Jahre verliefen für den Piloten, der immer an der brasilianischen und italienischen Flagge auf dem Helm zu erkennen ist, gemessen am schnellen Aufstieg, katastrophal. Ende 2023 musste «Morbido» seinen Platz bei Yamaha für Alex Rins räumen. Morbidelli kam sehr glimpflich davon, denn ihm gelang beim Pramac-Racing der Sprung auf das beste Motorrad im Fahrerlager.

Dort steht Morbidelli klar im Schatten des WM-Leaders Jorge Martin. Hinzu kam eine Verletzung zum ungünstigsten Zeitpunkt, die gesamte Saisonvorbereitung fand ohne den zweiten Pramac-Racer statt. Für Morbidelli könnte der Umstand, dass er lediglich einen Einjahres-Vertrag beim Teamweltmeister unterschrieb, dennoch zum Glücksfall werden.

Erstens steht es so gut wie fest, dass Marco Bezzecchi 2025 als Werksfahrer bei Aprilia neben Jorge Martin fahren wird. Damit wird ein Platz bei VR46 Racing frei.

Zweitens besteht weiterhin die Möglichkeit, dass sich Pramac ab 2025 mit Yamaha verbündet. In diesem Fall wäre die Entscheidung eine Leichte. Der Verbleib auf einer Ducati im engsten Umfeld der VR46-Racing-Mannschaft wäre vielversprechender als die Zukunft auf einer Kunden-Yamaha.

Allerdings, zu sicher darf sich Morbidelli, der Ende des Jahres 30 Jahre alt wird, auch nicht sein. Trotz anerkanntem Riesentalent und besten Beziehungen bleiben nur jene Piloten, die auch regelmäßig sehr gute Ergebnisse erzielen. Nach verpatztem Start fuhr Morbidelli erst beim fünften GP in Le Mans zum ersten Mal in seiner Ducati-Karriere in die Punkte.

Der sechste Platz beim letzten Lauf in Mugello war ein weiterer Hinweis darauf, dass mit Franky Morbidelli noch zu rechnen ist – und auch wenn die #21 aktuell noch kein Siegfahrer auf der Ducati-GP24 ist – hat auch Ducati angesichts des Abgangs von Bastianini und Martin und dem möglichen Wechsel von Bezzecchi zu Aprilia kein Interesse einen weiteren Routinier an die Konkurrenz zu verlieren.

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