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KTM: MotoGP-Production-Racer kommt erst 2018

Von Günther Wiesinger
Im November findet das erste Rollout der MotoGP-KTM statt, 2017 wird die WM bestritten. Und 2018 wird die käufliche Version der RC16 auf den Markt kommen – für 140.000 Euro.

KTM-Firmenchef Stefan Pierer will 2017 nicht nur in der MotoGP-Weltmeisterschaft mitfahren, er will auch eine abgespeckte Replica der 1000-ccm-V4-Maschine unter dem Motto «ready to race» für Racing for Fun-Liebhaber anbieten.

Honda hat die käufliche strassentaugliche Version RC213V-S vor einer Woche in Barcelona präsentiert, sie soll 188.000 Euro kosten, 200 Stück sind geplant.

Die käufliche KTM RC16 wird ebenfalls ein Ableger des Racebikes sein. Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM, muss jetzt neben dem Aufbau des Testteams und Werksteams für die MotoGP-WM und allem Drum und Dran auch die Entwicklung der käuflichen RC16 im Auge behalten. «Aber erst muss das Rennbike stehen, bevor wir wissen, was im Detail an ein Serienbike gebaut wird», antwortet Beirer auf die Frage, ob die RC16 mit Seamless-Getriebe und Pneumatik ausgeliefert wird, was bei Honda nicht der Fall ist.

«Stefan Pierer spricht im Zusammenhang mit diesem Production-Racer gerbe über 'closed circuit racing', also von Wettbewerben auf gesperrten Rennstrecken», weiss Beirer. «Da soll dieses Motorrad auch hin. Aber dieses käufliche Motorrad ist definitiv der zweite Loop. Unser straffer Zeitplan sieht vor, dass wir zuerst einmal die MotoGP-Werksmaschine startklar machen und entwickeln. Aus diesem Rennmotorrad wird dann die käufliche RC16 entstehen. Wir rechnen damit, dass wir die ersten Production-Racer in der zweiten Saisonhälfte 2018 auf dem Markt anbieten können.»

Stefan Pierer kalkuliert mit einem Potenzial von 150 bis 200 Exemplaren, der Preis soll sich um die 140.000 Euro bewegen.

«Aber bevor wir Preise festlegen, müssen wir das erste Werksmotorrad auf die Räder stellen, die ersten Testfahrten absolvieren und schauen, wie gut das ganze Paket ist», hält Pit Beirer fest. «Nachher werden wir unsere Erkenntnisse für den Bau eines wirklich vernünftigen Serienmotorrads umsetzen. Dann wird man abschätzen müssen, wie gross das Interesse daran ist. Honda lässt jetzt ein Motorrad auf den Markt, das sicher eine sehr hohe Qualität haben wird. Dann ist einmal eine Benchmark da, auch vom Preis her, aber mehr noch nicht. So ein Motorrad kann es nicht günstig geben, weil einfach sehr viele hochwertige Teile dran sind. Wir bauen den Gitterrohrstahlrahmen für die Werks-RC16 bei uns In-house. Mit diesem Wissen wird nachher ein identisches Chassis für die Serie gebaut. Das ist für uns eine relativ einfache Aufgabe und wird auch stattfinden. Sonst wäre das Projekt nie gestartet worden. Bei der Motorleistung können wir heute über die Elektronik relativ leicht in die Leistungsentfaltung eingreifen. Aber wir wollen für Racing for Fun schon die optimale Waffe für die Verwendung auf der Rennstrecke anbieten. Anschliessend auch eine strassentaugliche Version zu entwickeln, ist immer möglich. Aber zuerst kommt das GP-Bike, dann der Production-Racer, am Schluss wird es ein zulassungsfähiges Strassenmotorrad geben.»

Beiter weiter: «Über Stückzahlen lässt sich jetzt schwer spekulieren. Wenn wir 100 Exemplare in den Markt bringen könnten, wäre das ein Wahnsinn. Das wäre ein Sahnehäubchen, das dann in diversen Ländern mit extrem Motorsport-fanatischen Leuten unterwegs wäre. Und es wird später auch in sehr hochwertigen Museen stehen, in denen sich auch andere schöne Motorräder befinden. So ein Flaggschiff in unserer Produktpalette zu haben, das freut unsere Verkaufsspezialisten und uns Racer, wenn so ein Bike dann irgendwann bei einem KTM-Händler zu kaufen ist.»

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