Exklusiv: Die Zukunft von Toprak steht fest

SidecarCross-WM Lommel: Vanluchene gewinnt Heim-GP

Von Axel Koenigsbeck
Gäste in Bestform: Bax/Bax (82) vor Van Werven/van de Wiel (11), Lielbardis (101), Weiss/Schneider (91) und Sanders/Vincent (9)

Gäste in Bestform: Bax/Bax (82) vor Van Werven/van de Wiel (11), Lielbardis (101), Weiss/Schneider (91) und Sanders/Vincent (9)

Im Tiefsand von Lommel teilten sich Weltmeister Marvin Vanluchene und sein als Gastfahrer startender Vorgänger Etienne Bax die Siege. Prümmer/Lebreton stiegen mit den Champions aufs Podium.

Seit der Saison 2016 sind Etienne und Robbie Bax nie mehr als Team in der WM angetreten. Damals experimentierte Etienne nach seinem ersten WM-Titel mit Yamaha-Viertaktern und verspielte damit die Chance auf die Wiederholung seines Erfolgs. Am Ende wurden er und Robbie nach der Rückkehr zu Zabel-Zweitaktern noch Vierte. Ab da setzten beide Brüder auf andere Partner. Etienne holte vier weitere Titel, Robbie war diese höchste Stufe des Erfolgs nie vergönnt.

Zum Ende der Saison 2023 beendeten beide ihre Karrieren. Doch offensichtlich nicht endgültig, wie ihr recht überraschender Auftritt beim Belgien-GP in Lommel zeigt. Die Generalprobe eine Woche vorher in Berghem zeigte bereits eindrucksvoll, dass beide fit genug für vordere Plätze sein würden. Doch wer hätte erwartet, dass das Bax-Duo am Ende des WM-Wochenendes bei Punktgleichheit mit den Siegern Marvin Vanluchene/Glenn Janssens als Zweite auf das Podium steigen würden? Und wäre Robbie nicht auch als Weltmeister in die SidecarCross-Historie eingegangen, hätte das Brüderpaar früher zusammengespannt?

Wie dem auch sei – Bax/Bax zeigten sich in Bestform und profitierten zudem vom Glück der Tüchtigen. Was anderen Top-Teams auf der durch nächtlichen Regen noch tiefgründigeren Sandpiste von Lommel nicht vergönnt war. Doch der Reihe nach. Die Qualifikationen gewannen Bax/Bax und mit den Lielbardis-Twins ein weiteres Brüderpaar. Vanluchene/Janssens sowie Tim und Sem Leferink mussten nach technischen Problemen den Umweg über die Last-Chance-Runde nehmen. Von den deutschsprachigen Teams qualifizierten sich Tim Prümmer/Rodolphe Lebreton, Benjamin Weiss/Patrick Schneider, Joshua und Noah Weinmann sowie Christian Hentrich/Simon Lenz direkt. Adrian Peter/Joel Hoffmann mussten als Quali-13. ins Last-Chance-Race, hatten da aber keine Probleme, in die Hauptrennen zu kommen. Dagegen scheiterten Jan Hoormann/Andy Schlinnertz, Marvin Reipen/Sven van Dommelen und Tobias Hertfelder mit Aushilfsbeifahrer Sem Goossens.

Glücklicherweise hatte es rechtzeitig vor den sonntäglichen Rennen aufgehört zu regnen. Doch hatte das Wasser den Sand noch nachgiebiger gemacht, sodass sich immer neue und dabei tiefe Spuren bildeten. Den ersten Start gewannen Bax/Bax vor Davy Sanders mit Ersatzmann Jens Vincent, Brett Wilkinson/Joe Millard und Prümmer/Lebreton. Die Tabellenführer Daniels und Bruno Lielbardis kämpften ebenfalls im Vorderfeld, bis ihr Motor in der Schlussphase Leistung verlor. Zu diesem Zeitpunkt waren Wilkinson/Millard und Gert van Werven/Aivar van de Wiel bereits mit defekten Motoren ausgefallen. Auch Sanders musste aufgeben, als er im Zweikampf mit Jason van Daele/Loet van der Putten sein Gespann im Anlieger eingrub, wobei sich der Lüfter zusetzte.

Prümmer/Lebreton kämpften nach ihrem guten Start auf dem fünften Rang. Auch Weiss/Schneider hatten sich Hoffnungen auf einen Top-Ten-Platz gemacht, bis Koen Hermans/Ben van den Bogaart in ihre Spur preschten, wodurch die Vorarlberger stürzten. Peter/Hoffmann waren schlecht gestartet und verpassten die Punkteränge knapp. Noch schwerer taten sich Hentrich/Lenz.

Beim zweiten Start bogen Bax und Van Werven als erste in die Linkskurve ein, gefolgt von Prümmer, Vanluchene und Lielbardis. Dahinter strauchelte Van Daele und blockierte Hermans ebenso wie Stephan Wijers/Han van Hal. Diesmal konnte der Weltmeister an seinem Vorgänger vorbeiziehen und damit den Tagessieg ebenso wie die Tabellenführung klar machen. Die Lielbardis-Zwillinge fielen mit Spritmangel zurück und büßten damit weitere Punkte ein.

Im Kampf um den vierten Platz schienen die Leferinks lange Zeit die Oberhand zu behalten. Doch in der letzten Runde fanden Prümmer/Lebreton eine Spur an ihnen vorbei. Doppelter Grund zur Freude, denn erstens durften sie mit den Weltmeistern aufs Podium steigen und zweitens eroberten sie nach dem Verletzungspech vom Polen-GP ihren sechsten WM-Rang zurück.

Auch Peter/Hoffmann freuten sich, nachdem sie vom 19. auf den 14. Platz vorfahren konnten. Weiss/Schneider sahen direkt vor ihnen die Zielflagge. «Der Start war gut, aber dann hatte ich Mühe, meinen Rhythmus zu finden», erklärte Fahrer Benny nachher. Punktelos und entsprechend unzufrieden traten die Weinmann-Brüder ihre Heimreise an. Zunächst an 16. Stelle blieben sie zwei Runden vor dem Zieleinlauf hinter Jake Brown/Lars de Laat stecken. Auch Hentrich/Lenz gingen wiederum leer aus.

Am nächsten Wochenende haben die deutschsprachigen Teams eine Erholungspause, bevor es ins westfranzösische Iffendic geht. Eine Woche später steht dann der erste deutsche Grand Prix in Straßbessenbach an.

Resultate Motocross-Gespann-WM Lommel/B:

1. Lauf: 1. E. Bax/R. Bax (NL), WSP-Husqvarna. 2. Vanluchene/G. Janssens (B), VMC-Zabel. 3. Hermans/van den Bogaart (NL), WSP-AMS. 4. T. Leferink/S. Leferink (NL), VMC-KTM. 5. Prümmer/Lebreton (D/F), VMC-Husqvarna. 6. Wijers/van Hal (NL), VMC-Zabel. 7. Mulders/van Deutekom (NL), WSP-Husqvarna. 8. Vos/Susebek (NL), VMC-Zabel. 9. K. Grondman/Wesselink (NL), VMC-Zabel. 10. Verhelst/Sabbe (B), WSP-Zabel. 11. K. Prunier/E. Prunier (F), WSP-Zabel. 12. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 13. D. Lielbardis/B. Lielbardis (LV), WSP-Mega. 14. Wisselink/N. Debruyne (NL/B), WSP-Husqvarna. 15. T. van de Lagemaat/Könst (NL), VMC-Mega. 16. Ebben/Maas (NL), WSP-Zabel. 17. Van der Schraelen/Mans (B), VMC-AMS. 18. J. Brown/de Laat (GB/NL), VMC-Zabel. 19. Zwanepol/Buitenhuis (NL), VMC-Zabel. 20. Van Daele/van der Putten (B/NL), VMC-Zabel. 21. Peter/Hoffmann (D), VMC-Husqvarna. 26. Hentrich/Lenz (D), VMC-Zabel.

2. Lauf: 1. Vanluchene. 2. Bax. 3. Wilkinson/J. Millard, (GB), WSP-AMS. 4. Prümmer. 5. Leferink. 6. Gert van Werven/A. van de Wiel (NL), WSP-TM. 7. Wijers. 8. Sanders/Vincent (B/NL), WSP-Mega. 9. Mulders. 10. Ebben. 11. Vos. 12. Hermans. 13. Weiss. 14. Peter. 15. Verhelst. 16. Prunier. 17. Wisselink. 18. Van Daele. 19. Van de Lagemaat. 20. Verhees/Vanhamel (NL/B), VMC-AMS. 21. J. Weinmann/N. Weinmann (D), VMC-AMS. 26. Hentrich.

WM-Stand nach 12 von 20 Läufen: 1. Vanluchene, 253 Punkte. 2. Lielbardis 237. 3. Hermans 212. 4. Prunier 203. 5. Wilkinson 177. 6. Prümmer 153. 7. Leferink 152. 8. Van Daele 132. 9. Wijers 125. 10. Weiss 113. 14. Weinmann 72. 19. Peter 45. 28. Hengster 17. 31. Erlecke 11. 34. Hentrich 8. 37. Hofmann und Hertfelder je 6. 39. Hoormann u. Walter je 4. 45. Reipen 2. 47. Buob 1.

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