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SBK-WM-Kalender 2025: Wünsche und die Wirklichkeit

Von Ivo Schützbach
Die USA werden auch 2025 im SBK-Kalender fehlen

Die USA werden auch 2025 im SBK-Kalender fehlen

Die Superbike-WM mutierte in den vergangenen Jahren zu einer eurozentrischen Rennserie. SPEEDWEEK.com verrät, wo es 2025 hingeht und wie die weitere Reise aussehen soll.

Die Superbike-Weltmeisterschaft beginnt traditionell am letzten Februar-Wochenende auf der malerischen Rennstrecke auf Phillip Island in Südaustralien. 2025 ist der Termin voraussichtlich 21.–23. Februar, am Montag und Dienstag (17./18. Februar) davor ist auf gleicher Strecke der offizielle Test von Promoter Dorna.

Neben Phillip Island sind folgende Austragungsorte fix, wobei es noch keine Termine gibt: Assen/Niederlande, Misano/Italien, Donington Park/Großbritannien, Most/Tschechien, Portimao/Portugal, Magny-Cours/Frankreich, Cremona/Italien, Aragon/Spanien und Jerez/Spanien.

Damit steht das Grundgerüst mit zehn Veranstaltungen.

Nicht mehr dabei sein wird Estoril nahe der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, dieses Jahr als Ersatz für den Balaton Park Circuit in den Kalender gerückt.

Die Dorna hatte bereits für 2024 einen Vertrag mit Promoter HUMDA für einen SBK-Event in Ungarn. Dieses Kürzel steht für «Hungarian Motorsport and Green Mobility Development Agency», die vom ungarischen Ministerium für Innovation und Technologie gegründet wurde und für die Entwicklung des Motorsports und der Verkehrssicherheit zuständig ist.

Die Schwierigkeit: HUMDA hatte keinen Vertrag mit einer Rennstrecke, dieser wurde inzwischen aber für zehn Jahre mit dem Balaton Park Circuit geschlossen. 2025 kann es also mit einem Jahr Verspätung losgehen. Wer für die Kosten des Umbaus aufkommt, die neue Strecke am Plattensee hat bislang keine Homologation des Weltverbands FIM, ist nicht bekannt.

Bei den Rennen in Donington Park und Most waren Verantwortliche des Slovakia Rings zu Besuch, schauten sich alles genau an und äußerten sich anschließend optimistisch, 2025 eine SBK-Veranstaltung zu haben. Die Streckeninspektion durch die FIM hat bereits stattgefunden, läuft alles glatt, wird die Dorna den Vertrag in den kommenden Wochen unterschreiben.

Dass es in Barcelona weitergeht, ist nicht ausgeschlossen, hängt aber von mehreren lokalpolitischen Faktoren ab. Bleibt der Circuit de Catalunya im Kalender, dann als zusätzliches Meeting zu den angestrebten 12 oder 13 Austragungsorten.

Diese Woche Dienstag war eine Abordnung der Dorna und FIM in der Türkei und besichtigte den Istanbul Park Circuit. Dort gibt es einen neuen Eigentümer, der die Strecke zurück auf die Landkarte internationaler Rennserien bringen möchte.

«Sie würden gerne die Formel 1 haben, aber das ist zu schwierig», erklärte der fünffache Supersport-Champion Kenan Sofuoglu, auch heute noch einer der bekanntesten Sportler in der Türkei, gegenüber SPEEDWEEK.com. «Toprak Razgatlioglu ist momentan die beste Option für einen Motorsportevent im Istanbul Park. MotoGP zeigt auch Interesse. Aber einen SBK-Event auszurichten wäre wegen Topraks Bekanntheit schlauer. Wenn du mich fragst, ob das Wirklichkeit wird, dann bin ich mir nicht sicher. Denn es muss das notwendige Budget dafür aufgetrieben werden. Momentan ist die öffentliche Hand nicht involviert. Ändert die Regierung ihre Pläne und greift dem neuen Eigentümer unter die Arme, dann ist es okay. 2013 bezahlte alles der damalige Eigentümer und es kostete fast drei Millionen Euro.»

Die erhoffte Rückkehr nach Katar auf dem Heimweg vom Saisonstart in Australien bleibt Stand heute aus. Gleiches gilt für ein Meeting in den großen und für alle Hersteller sehr wichtigen Märkten Deutschland und USA.

Das bedauert allen voran Garrett Gerloff, dem Texaner gelang am vergangenen Wochenende in Magny-Cours der erste Podestplatz auf BMW. «Derzeit haben wir nur Joe Roberts in der Moto2 und mich bei den Superbikes, ich hoffe, wir inspirieren andere Fahrer aus den USA in diese großartigen Meisterschaften zu kommen und dort gute Leistungen zu bringen», erzählte der Bonovo-Pilot. «Man muss darum kämpfen. Ich hoffe, dass die Superbike-WM nach Amerika zurückkehrt. Ich will dort fahren. Meine erste Wahl wäre der Barber Motorsports Park, COTA die Nummer 2 und dann Laguna Seca. Im Nordosten gibt es ein paar weitere Strecken. Seit einem Jahr rede ich darüber und setze mich dafür ein. Was politisch im Hintergrund läuft, weiß ich nicht. Als ich 2020 in die Superbike-WM kam, war Amerika erstmals nicht mehr im Kalender. Das fühlte sich beinahe an, als hätten sie das wegen mir getan.»

Schon länger gibt es Gespräche mit den Verantwortlichen von neuen Rennstrecken in Cancun/Mexiko und China, diese werden aber frühestens 2026 in den Kalender rücken – ebenso wie Deutschland und die USA.

Voraussichtliche Austragungsorte SBK-WM 2025:

Phillip Island/Australien
Assen/Niederlande
Misano/Italien
Donington Park/Großbritannien
Most/Tschechien
Balaton Park/Ungarn
Slovakia Ring/Slowakei
Portimao/Portugal
Magny-Cours/Frankreich
Cremona/Italien
Aragon/Spanien
Jerez/Spanien

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