Ben Ernst: Rennfahrer in der dritten Generation
Ben Ernst will nach der Ausbildung Profi werden
Mit elf Punkten schaffte Ben Ernst die Qualifikation für das Finale beim Halbfinale in Danzig und im Finale lies sich Ernst durch Nichts aus der Ruhe bringen. Mit einer Startverwarnung bestritt Ernst das Rennen und hatte zudem noch ein in Flammen stehendes Motorrad zu verdauen.
Ernst blieb fokussiert und holte die nötigen Punkte für die Halbfinales und Finales. «Irgendwann war ich im Modus zu gewinnen und die Läufe erfolgreich abzuschneiden», berichtete Ernst im Gespräch mit SPEEDWEEK.COM, «als am Ende der Titel gewonnen war, war es eine große Erleichterung und eine große Freude für mich.»
Seit Egon Müllers großem Triumph 1983 in Norden, hatte kein Fahrer mehr einen WM-Titel auf der Speedwaybahn geholt und auch wenn der Titel in der 250ccm-Klasse als Juniorentitel abgetan werden kann und auch nicht zwingend mit einem WM-Titel bei den Senioren oder in der U21 gleichgesetzt werden kann, so ist Ben Ernsts Titel ein großer Erfolg für Deutschlands Speedwaynachwuchs.
«Auch dieser muss erstmal gewonnen werden», betonte Ernst, nachdem er auf diesen Umstand angesprochen wurde, «im Wettbewerb waren die besten Fahrer aus zehn Nationen und die muss man auch erstmal besiegen.»
Für den Schüler, der derzeit die neunte Klasse besucht, ist der Titel noch heute ein schönes Gefühl, wenngleich der Saison-Alltag inzwischen wieder eingekehrt ist. Dieser führt in am kommenden Wochenende zum ADAC Bundesendlauf nach Herxheim, ehe dann mit der Juniorenmeisterschaft in Olching Mitte September das nächste Highlight ansteht.
«Bislang ist es eine super Saison und die DM in Olching ist das nächste große Ziel für mich und auch in Herxheim will ich eine gute Leistung beim ADAC Bundesendlauf zeigen, denn der ADAC-Hansa unterstützt und fördert uns Fahrer sehr», so Ernst im Hinblick auf die nächsten Rennen.
Unterstützt und gefördert wird der 15-Jährige ebenfalls familiär, denn Opa Hartmut und Vater Martin Ernst sind bereits Rennen gefahren und saßen selbst auf dem Motorrad. «Die Unterstützung durch meinen Vater und meinen Großvater ist sehr groß und ich habe den beiden enorm viel zu verdanken, denn sie haben eine große Erfahrung und ich profitiere enorm von ihren Tipps. Auch von Roberto Haupt habe ich schon viel gelernt und ich danke meinem gesamten Team und meinen Sponsoren, die mich so großartig unterstützen“, zeigt sich der 250ccm-Weltmeister dankbar.
Neben den Nahzielen mit dem ADAC Bundesendlauf und der DMSJ Meisterschaft in Olching hat Ernst auch für die kommenden Jahre konkrete Pläne. «Ich will die zehnte Klasse in der Schule machen und auch 2019 noch in der 250er-Klasse starten. 2020 will ich dann auf die 500ccm Maschine steigen und nach der zehnten Klasse auch eine Ausbildung beginnen. Wenn diese abgeschlossen ist, kann ich mir auch einen Einstieg ins Profigeschäft vorstellen», blickte Ernst voraus in die Zukunft.