Thorn-GP: Tai Woffinden zum zweiten Mal Weltmeister
Seinen ersten Matchball konnte Tai Woffinden trotz mittelmäßiger Leistung beim Speedway-Grand-Prix von Polen in Thorn (Torun) direkt verwandeln. Den satten 25-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Greg Hancock konnte der Engländer beibehalten und krönte sich damit eine Runde vor dem Ende der WM-Serie in Australien zum zweiten Mal nach 2013 als Weltmeister.
In der Motoarena blieb Woffinden mit acht Punkten vor den Semifinales hängen, während Hancock mit der gleichen Punktzahl seine Chance bekam. Als der Weltmeister des vergangenen Jahres dort nur Letzter wurde, war seine Niederlage besiegelt. Bei nur noch 21 zu vergebenen Punkten bei der letzten von zwölf Runden im australischen Melbourne, ist Woffinden uneinholbar in Führung und somit frühzeitig Speedway-Weltmeister.
«In den vergangenen drei Jahren habe ich gezeigt, dass ich einer der Fahrer bin, die lange Zeit an der Spitze sein können», sagte Woffinden nach dem zweiten Titelgewinn. «Ich muss nur meinen Kopf unten lassen, mich fokussieren und schauen, wie viele Titel wir holen können.»
Obwohl oder gerade weil Nicki Pedersen auf das Training zum Thorn-GP verzichtete, gewann der Däne das Rennen und ist nun bis auf zwei Punkte an den WM-Zweiten Hancock rangekommen. «Wir haben am Freitag viel in Lissa getestet», sagte Pedersen. «Wir haben einige Motoren probiert und ausgearbeitet, welchen wir in Thorn nehmen. Glücklicherweise hat es funktioniert, ich bin froh über die Teamarbeit in der vergangenen Woche.»
Seine erste Finalteilnahme konnte Jason Doyle mit dem zweiten Platz auf dem Podium krönen. «Ich bin mit Rang 2 über die Maßen glücklich», kommentierte der Australier seinen Erfolg. «Es ist wie ein Sieg für mich, was für ein Abend.» Hinter Doyle kamen im Finale Maciej Janowski und Niels-Kristian Iversen ins Ziel.
Die letzte Runde des Speedway-Grand-Prix findet in drei Wochen in Australien statt. Zum ersten Mal gastiert der GP-Zirkus im Etihad Stadion in Melbourne. Der Titel ist zwar bereits vergeben, das Rennen um Silber und Bronze wird aber spannend: Hancock und Pedersen trennen nur zwei Punkte.
Besiegelt scheinen die Top-8, welche direkt für die nächstjährige WM-Serie qualifiziert sind. Dem Neuntplatzierten Peter Kildemand fehlen fast unaufholbare 14 Punkte zu Rang 8. Der Däne hat gute Chancen, für 2016 eine der vier Dauer-Wildcards von WM-Vermarkter BSI zu erhalten.
Ergebnisse Speedway-GP Thorn/PL:
1. Nicki Pedersen (DK) 19 Punkte
2. Jason Doyle (AUS) 18
3. Maciej Janowski (PL) 11
4. Niels-Kristian Iversen (DK) 10
5. Chris Holder (AUS) 11
6. Andreas Jonsson (S) 11
7. Peter Kildemand (DK) 11
8. Greg Hancock (USA) 8
9. Tai Woffinden (GB) 8
10. Piotr Pawlicki (PL) 7
11. Matej Zagar (SLO) 7
12. Michael Jepsen Jensen (DK) 5
13. Tomas H. Jonasson (S) 5
14. Troy Batchelor (AUS) 3
15. Chris Harris (GB) 3
16. Krzysztof Kasprzak (PL) 1
Stand nach 11 von 12 Rennen:
1. Woffinden, 151 WM-Punkte. 2. Hancock 126. 3. Pedersen 124. 4. Iversen 105. 5. Doyle 103. 6. Zagar 100. 7. Janowski 95. 8. Holder 93. 9. Kildemand 79. 10. Jensen 77. 11. Jonsson 76. 12. Batchelor 57. 13. Harris 55. 14. Jonasson 51. 15. Kasprzak 36. 16. Jaroslaw Hampel (PL), 31.