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Kyle Cunningham: «Ich würde sofort WM fahren»

Von Thoralf Abgarjan
Kyle Cunningham (Suzuki) war in der Münchner Olympiahalle der Star des Abends. Obwohl der Texaner noch unter Jetlag litt, rockte er die Olympiahalle und hat viele neue Fans dazugewonnen.

Der 'König von München', Kyle Cunningham, ist in den USA kein Unbekannter. Zwar blieb dem Texaner der ganz große Durchbruch bislang verwehrt, doch Top-10-Platzierungen in den US-Meisterschaften waren in seiner Karriere keine Seltenheit.

Nach München wurde der Texaner kurzfristig als Ersatz für den verletzten Kanadier Cole Martinez eingeflogen. Das Team 'Castrol Power1 Suzuki Moto-Base' stellte ihm auf Anhieb ein siegfähiges Bike hin.

Seit 2007 ist Cunningham Motocross-Profi in den USA. Die Engagements des 27-Jährigen waren nicht die großen Werksteams, sondern eher Satellitenteams, wie z.B. das Motosport/Xtreme Team Green Kawasaki. Phasenweise war Cunningham auch als Privatfahrer in der US-Top-Liga unterwegs.

In Europa war der Texaner bisher noch nie. 2010 sammelte er seine ersten Auslandserfahrungen bei der Teilnahme an den australischen 'Super X Championships'.

Grund genug, beim frisch gekürten 'König von München' einmal nachzufragen, wie er Europa und seinen ersten Deutschland-Trip sieht.

Wie gefällt es dir in Europa, speziell in Deutschland?
«Ganz ehrlich: Ich bin total überrascht, wie toll die Atmosphäre hier ist. Die Fans sind super drauf, verbreiten eine tolle Stimmung und die Bedingungen sind einfach perfekt. Ich fühle mich wirklich gut hier.»

Du bist erst vor ein paar Tagen in Deutschland eingetroffen. Hast du kein Jetlag?
«Doch, ich merke das schon ziemlich. Ich gehe von der Strecke immer direkt ins Hotel, um ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Aber ich hoffe, dass man das auf der Strecke nicht so sehr merkt. [Lacht]»

Wie hast du die Rennen hier beim ADAC-Supercross-Cup erlebt?
«Ich musste mich erst an die Strecke und das Bike gewöhnen. Der Kurs ist viel enger als bei uns in Amerika und der Start ist deshalb extrem wichtig. Gavin [Faith] ist hier sehr schnell unterwegs, aber er kommt auch vom Arenacross. Ich fahre ja überwiegend Supercross und Motocross. Aber ich denke, Rang 2 war gestern für den Anfang gar nicht so schlecht. Und heute [Samstag] kam ich im Finale nicht so gut vom Start weg, aber ich habe gleich von Anfang an attackiert und Druck auf Gavin gemacht. Er ist dann gestürzt und so konnte ich die Führung übernahmen. Ein Sieg hier in München bei meinem ersten Rennen in Europa ist schon Klasse!»

Könntest du Dir vorstellen, generell in Europa zu fahren?
«Ja, ich hoffe, dass das nicht mein letztes Rennen hier in Europa war.»

Vielleicht auch Motocross, z. B. in der WM?
[Lacht] «Warum eigentlich nicht, wenn ich einen guten Deal bekommen würde, wäre das sicher lustig hier in Europa. Ich finde es wirklich cool, was ich bisher von Europa gesehen habe.»

Villopoto hat aber mit der WM gehadert ...
«Das Niveau ist hoch. Viele bei uns denken, dass es außer Amerika nichts gibt. Aber die Jungs in der WM sind verdammt schnell. Dort kommen die besten Fahrer des Planeten zusammen. Um dort erfolgreich zu sein, muss alles zusammenpassen.»

Sagen wir mal so: Du fährst ja Suzuki und das Suzuki-Werksteam um Stefan Everts hat zur Zeit durchaus Personalbedarf in seinem Werksteam....
«Yeah, Stefan kann mich jederzeit anrufen! Kein Problem, dann komme ich sofort in die WM. Ich bin bereit. [Lacht]»

Trotz dieses wohl kaum realistischen WM-Szenarios kann man für die Zukunft auf den texanischen Star in europäischen Hallen hoffen. Er hat in München viele neue Fans dazugewonnen, denn für das Publikum war Cunningham in der Olympiahalle zu jedem Zeitpunkt aufgeschlossen. Besonders die weiblichen Fans freuten sich über die zahlreiche 'selfies' mit dem coolen Texaner, der die Münchner Olympiahalle rockte.


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