Ken Roczen: Wechsel zu Suzuki immer wahrscheinlicher!
Ken Roczen und Teammanager Roger DeCoster haben beide Suzuki-Vergangenheit: Kehrt der Thüringer nach vier KTM-Jahren zurück?
In der letzten Woche erreichten die Gespräche über die Zukunft von Ken Roczen einen neuen Stand: Offenbar gilt es nun schon fast als sicher, dass der MX2-Weltmeister von 2011 und aktueller Titelhalter der 250-ccm-Supercross-Westküstenserie KTM verlassen wird und zu jener Marke zurückkehren wird, mit der der Thüringer seine beispiellose Karriere startete.
Roczens Unterschrift für die Saison 2015 ist in den USA die begehrteste überhaupt, denn der 450-ccm-Rookie liefert bisher eine starke Supercross-Saison ab und gewann auf der Red Bull KTM 450 SX-F bereits zwei Events. Die Gerüchte waren sogar im Fahrerlager der MXGP beständig zu hören, dass der Deutsche im nächsten Jahr eine Suzuki-Werksmaschine im RCH-Team bekommen soll.
Wenn es soweit kommt, sollte Roczen seine langjährige Partnerschaft mit Red Bull aufrechterhalten können, was zum Beispiel bei einem Wechsel zum Kawasaki wegen Monster Energy nicht möglich gewesen wäre. Mit Red Bull ist Roczen seit seiner Juniorenzeit verbunden. Ein Suzuki-Deal würde die Rückkehr zu seinen Wurzeln bedeuten, 2009 lieferte er als 15-Jähriger in Portugal auf der japanischen Marke ein denkwürdiges MX2-WM-Debüt ab.
Noch gibt es keine offiziellen Mitteilungen, weder über eine Vertragsverlängerung bei KTM noch dazu, ob Roczen 2015 tatsächlich auf einer RM-Z 450 sitzen wird. Es ist schwierig vorzustellen, dass er das Lager von KTM wirklich verlassen wird und dass die Entscheidung nur eine finanzielle Frage ist. KTM ist bekannt als Hersteller, der sich von ganzem Herzen dem Rennsport verschrieben hat, sehr gute Strukturen aufbaute und in vielen Bereichen investiert hat, um die Qualität zu erhöhen.
Gibt es bei KTM die Option mit Husqvarna?
Mit der von KTM einverleibten Marke Husqvarna hätte Roczen auch innerhalb des KTM-Verbundes Optionen, falls er nicht mehr im gleichen Umfeld wie KTM-Werkspilot Ryan Dungey bleiben will. Bei KTM gibt es unter der Führung von Rennchef Pit Beirer, der Roczen 2011 von Suzuki weglotste, auch jede Unterstützung, falls der Fahrer zu irgendeinem Zeitpunkt wieder in Europa fahren möchte.
Es ist kein grosses Geheimnis, dass Roczen 2013 trotz Titelgewinn mit seinem 250-ccm-MX/SX-bIke nicht übermässig glücklich war. Aber ein belebender Auftritt beim Motocross der Nationen letzten September und der bisher exzellente Speed auf der 450 SX-F weist darauf hin, dass er ein wettbewerbsfähiges Paket zur Verfügung hat.
Roczens neue Zusammenarbeit mit dem renommierten Trainer Aldon Baker für 2014 hatte zweifellos einen grossen Einfluss bei seiner Fitness und seinem Fokus auf das Wesentliche. Die Bewunderung von RCH-Mitinhaber Ricky Carmichael, der grossen US-Cross-Legende, könnte beim angeblichen Wechsel auch eine Rolle spielen.