Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Sieger Hülkenberg: «Haben gepusht wie die Blöden»

Von Oliver Runschke
Als es Dunkel in Le Mans wurde, drehten Hülkenberg und Co. im Porsche 919 richtig auf. «Hülk» über seinen Sieg beim Le-Mans-Debüt.

Als die Nacht über Le Mans hereinbrach, schlug die Stunde von Nico Hülkenberg und seinen Kollegen Nick Tandy und Earl Bamber. Sah es in den Abendstunden noch so aus, als diktierte Audi das Tempo, wurde der Porsche 919 Hybrid mit der #19 plötzlich schneller und schneller je weiter später es wurde. In der «Geisterstunde» kurz nach Mitternacht in Runde 129 ging der #19 Porsche erstmals in Führung. Bis Nico Hülkenberg den 919 Hybrid um 15:00 über die Ziellinie steuerte, lag der weisse Porsche noch weitere 242 Runden von den insgesamt 395 Runden an der Spitze. Am Ende fehlten Hülkenberg/Tandy/Bamber sogar nur zwei Umläufe, um den Distanzrekord von Bernhard/Dumas/Rockenfeller im Audi 2010 einzustellen.

Für Hülkenberg war der Sieg die Krönung einer stressigen Woche. «Am Montag bin ich direkt aus Kanada vom Grand Prix hier her gekommen, die Woche war sehr intensiv und sehr stressig. Am Ende war es das alles Wert. Wir hatten ein großartiges Rennen und können stolz auf das Ergebnis sein. In der Nacht hatten wir einen guten Speed und haben keine Fehler gemacht,» freute sich Hülkenberg. «Hier 24-Stunden durchzuhalten ist eine grosse Aufgabe. Es kann so viel passieren mit der Technik oder mit Unfällen. Wir hatten ein problemloses Rennen, haben keinen Fehler gemacht und hatten einen guten Speed. Das war der Schlüssel zu unseren Erfolg. Mit den kühleren Temperaturen in der Nacht hat das Auto plötzlich nicht nur mehr Grip gehabt, sondern hatte auch ein viel breiteres Arbeitsfenster.»

Sicher über den Sieg konnte sich Hülkenberg trotz einer Runde Vorsprung auf das Schwesterauto mit Webber/Bernhard/Hartley nicht sein. «Der Himmel über die Le Mans sah den gesamten Vormittag dunkel aus, da wusste man nie, was passiert. Natürlich fängt man an zu träumen und zu schwärmen. Wir hatten aber alle drei einen Mega-Rhythmus. Die Pace war einfach da, wir haben gepusht wie die Blöden und sind volles Rohr gefahren, die ganze Zeit. Das hat uns einen Puffer und Sicherheit gegeben. Mental ist man immer angespannt, da ist immer Dampf auf dem Kessel.»

Vor einer Rekordkulisse von 263.500 Fans fuhr Hülkenberg den Porsche über die Ziellinie. «Es war unglaublich im Ziel noch so viele Fans zu sehen, die Tag und Nacht an der Strecke geblieben sind. Wenn man aus der Formel 1 kommt, ist das hier eine ganze andere Welt. Ich bin froh das ich hier gestartet bin und noch glücklicher, dass ich das Rennen gewonnen haben.»

Um den Sieg zu realisieren braucht der Rennfahrer aus Emmerich noch einige Tage. «Es ist zweifellos der größte Sieg meiner Karriere, um das alles zu verstehen brauche ich noch einige Tage. Dort oben auf dem Podium zu stehen erinnert mich ein bißchen an Monza. Tausende von Leuten stehen vor dem Podium, das ist Gänsehautstimmung pur.»

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