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Sieger Mies (Audi): Teilweise zu sicher gefühlt

Von Oliver Runschke
Die vier Sieger geniessen das Podium

Die vier Sieger geniessen das Podium

Zeitverlust am frühen Morgen und Taktikwechsel: 24h-Nürburgring-Sieger Christopher Mies erklärt wie Audi dem Druck von BMW stand hielt und in der Eifel zum dritten Sieg fuhr.

Manchmal bekommt man im Leben auch eine zweite Chance: Vor zwei Jahren landete Christopher Mies in Führung liegend beim 24h-Rennen in den Leitplanken, in diesem Jahr nutzte der Rheinländer seine Chance und siegte im neuen Audi R8 LMS gemeinsam mit Laurens Vanthoor, Edward Sandström und Nico Müller.

Der silberne Audi mit der Startnummer #28 übernahm um 1:32 Uhr nach dem Unfall des Schwesterautos mit der #1 erstmals die Führung in einem Rennen, das bedingt durch einen unterschiedlichen Boxenstopp-Rhythmus der beiden Siegkontrahenten mit einer neuen Rekordanzahl von Führungswechseln endete. 

Obwohl das Rennen bis zum Ende eine enge Kiste war, drängte sich der Eindruck auf, dass Audi das Rennen an der Spitze kontrollierte. «Wir mussten hart um den Sieg kämpfen», wehrt sich Mies. «Ich glaube, wir haben uns teilweise auch zu sicher gefühlt, als wir am Morgen mit vier Minuten Vorsprung an der Spitze lagen.» 

Mies weiter: «Wir hatten in den Morgenstunden dann viel Pech. Nico steckte in einer Code-60-Phase fest, in der einige Fahrer schon sechs, sieben Posten vor der eigentlichen Gefahrenstelle Tempo 60 gefahren sind, obwohl das nur eine Vorwarnung war. Dadurch haben wir zwei Minuten verloren, anschliessend hatte Edward Pech mit einer Ölspur, das hat nochmals 90 Sekunden gekostet. Und da war der Vorsprung dahin.»

«Von dem Zeitpunkt an mussten wir kämpfen und lagen teilweise sogar im Rückstand, haben dann aber unsere Strategie umgestellt. Ab dem Morgengrauen sind wir Quali-Runden am Stück gefahren. Wir hatten eine Richtzeit, die wir unterbieten mussten, um am Ende zu siegen. Wenn es in einer Runde nicht geklappt hat, musste man in der darauffolgenden noch mehr Gas geben. Einfach war es heute nicht», ergänzte Miess.

Als WRT in der vorletzten einen kurzen Tankstopp vorzog, was den Audi in das gleiche Boxenstoppfenster wie den zweitplazierten MarcVDS-BMW brachte, realisierte Mies, dass es mit dem Sieg klappen kann. «Da war klar, das wir gewinnen können, denn dann lagen wir mit 50 Sekunden Vorsprung an der Spitze», sagte er.

Mies fuhr den Sieger-Audi über die Ziellinie und hatte dabei ordentlich mit seinen Emotionen zu kämpfen. «Ich hatte in den letzten zwei Runden komplett Gänsehaut. Ich habe mich immer beim Gedanken an den Sieg erwischt und musste mich konzentrieren. Zwei Runden sind immer noch 50 Kilometer, die man fahren muss. Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben.»

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