Wird das 24h-Rennen zur Setup- und Reifenlotterie?
Entscheiden die Reifen in diesem Jahr das 24h-Rennen?
In diesem Jahr hat ein neues Kapitel auf der Nürburgring-Nordschleife begonnen, über den Winter hat der DMSB zusammen mit den Veranstaltern der VLN Langstreckenmeisterschaft und dem 24h-Rennen Nürburgring-Nordschleife die technischen Regeln überarbeitet. Die schnellsten Fahrzeuge treten in diesem Jahr mit einer Mindestfahrzeughöhe sowie einer Leistungsreduzierung von ungefähr zehn Prozent an. Außerdem haben Porsche, BMW und Mercedes-AMG in diesem Jahr neue GT3 Fahrzeuge an ihre Kunden ausgeliefert, welche im vergangenen Jahr nur wenige bis gar keine Kilometer in der «Grünen Hölle» gesammelt haben.
Deshalb waren Möglichkeiten zur Vorbereitung auf das 24h-Rennen so gefragt wie eh und je. Petrus machte aber bei vielen Testtagen und den drei VLN-Saisonläufen und beim 24h-Qualifikationsrennen häufig einen Strich durch die Rechnung, vornehmlich kalte Temperaturen gepaart mit Regen und vereinzelten Hagel- oder Graupelschauer stellen die Ingenieure und Reifentechniker nun vor eine schwierige Aufgabe, mit welchem Basis Setup geht man in das 24h-Rennen am übernächsten Wochenende.
Hörte man sich bei allen Vorbereitungsrennen im Fahrerlager um, so kam meistens der Tenor zurück: «Wenn’s beim 24h-Rennen andere Witterungsverhältnisse wie bisher gibt, dann wird das eine riesige Lotterie mit den Reifen und dem Setup.» Man muss bedenken, die Nürburgring-Nordschleife in Kombination mit der GP-Strecke ist mit ihrer Streckenlänge von über 25 Kilometer schon immer eine Strecke gewesen bei der man viel Kompromissarbeit beim Setup gehen muss. Allerdings kann ein falsches Setup auch dazu führen, dass man zu Beginn der Hatz zwei Mal rund um die Uhr viel an Boden verliert und dann der Spitzengruppe hinterhereilen muss, was zu einem unnötigen Risiko führen kann.
Aktuell werden für die beiden Trainingstage beim Eifelklassiker, nächste Woche Donnerstag zweistellige Temperatur mit Regen vorhergesagt. Regen gab es in diesem Jahr schon genüge, aber ein Thermometer welches den zweistelligen Bereich erklimmte noch nicht. Für die Renntage, Samstag und Sonntag, sind hingegen trockene Verhältnisse bei Temperaturen bis zu über 20 Grad prognostiziert. Wenn es wirklich so kommt, möchte man hoffen, dass die Reifenhersteller das passende schwarze Gummi parat liegen haben und die Teams ein brauchbares Setup finden. Eins ist aber sicher, die Ingenieure und Reifentechniker werden noch einige schlaflose Nächte haben.