24h Spa: Mercedes-Angriff auf den Ardennen-Klassiker
HTP lieferte schon in Le Castellet eine sehr solide Leistung ab
Im GT-Langstreckensport ist der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mittlerweile eine Macht. Nicht das schnellste Auto über eine Runde, aber über die Distanz eine Bank. Fahrer bezeichnen den sehr soliden SLS AMG GT3 gerne als Panzer. Siege bei den 24h von Dubai in den beiden vergangenen Jahren und der Sieg bei den 24h auf dem Nürburgring im Mai belegen das. Nur bei den 24h von Spa, bei dem bedeutendsten Langstreckenrennen für GT3-Sportwagen, sah es mit dem Flügeltürer bisher etwas überschaubar aus.
Vor zwei Jahren, im Debütjahr des SLS AMG GT3, landeten Thomas Jäger, Kenneth Heyer und Stéphane Lemeret mit überschaubarer Werksunterstützung überraschend auf dem Podium. Da die AMG-Kundensportabteilung generell beim Thema Werksunterstützung die schwäbische Herkunft nicht verleugnen kann und deutlich sparsamer umgeht, als die Kundensportabteilungen anderer deutscher GT3-Hersteller, gab es im vergangenen Jahr kein nennenswertes Ergebnis für die Sternmarke in Belgien.
HTP, Rowe und Fortec wollen um den Sieg kämpfen
In diesem Jahr kann Mercedes in Spa (27./28. Juli) bei den 24h aber auf zwei seiner stärksten Teams zählen: HTP Motorsport (ehemals Heico) und Rowe Racing. Bei HTP macht Bernd Schneider jagt auf seinen dritten Sieg bei einem 24h-Rennen mit dem Flügeltürer in diesem Jahr. Zusammen mit Schneider teilen sich ADAC GT Masters-Champion Maximilian Götz und Maximilian Buhk den Mercedes. Sowohl für Buhk, wie auch für Götz ist es der erste Einsatz bei den 24h von Spa. «Ich bin bisher noch kein 24h-Rennen mit einem GT3-Auto gefahren und trainiere daher schon fleissig», so Götz. Buhk hat schon ein 24h-Rennen hinter sich, im vergangenen Jahr landete der junge Norddeutsche in Dubai auf dem Podium. Beim Testtag strotzten zumindest Götz und Buhk schon einmal vor Selbstvertrauen.
Die Chancen der beiden Mercedes-Teams gegen die favorisierten WRT-Audi und Marc VDS-BMW dürften gar nicht schlecht stehen. Beim Testeinsatz von HTP bei der Blancpain Endurance Series in Le Castellet verpassten Buhk, Alon Day und Luca Ludwig nur durch eine offen stehende Flügeltür einen Podiumsplatz und geigten in der ersten Rennstunde munter an der Spitze.
Rowe startet erstmals abseits der Nordschleife
Fahrerisch stark besetzt ist auch der zweite von drei Mercedes in der gesamtsiegfähigen Pro-Klasse. Rowe Racing wagt sich erstmals nach Spa und bringt Jan Seyffarth, AMG-Werksfahrer Lance David Arnold und Klaus Graf mit. Seyffarth bremst allerdings zu grosse Erwartungen: «Die 24h von Spa sind nichts anderes als ein Sprintrennen, dass über die Distanz von 24h ausgetragen wird und diese Art von Rennen sind noch Neuland für Rowe Racing. Ausserdem kennt das Team die Pirelli-Einheitsreifen der Blancpain Endurance Series noch nicht.»
Ein dritter Flügeltürer in der Pro-Klasse kommt vom britischen Fortec-Team. Von der aus dem Formelsport kommenden Mannschaft sollte man trotz exzellenten Fahrertrio Karl Wendlinger/Oliver Webb/Alex Brundle und dem ehemalige Zytek-Boss Trevor Foster als Teamchef noch nicht allzu viel zu erwarten. Die 24h von Spa sind das dritte Langstreckenrennen von Fortec und der erste Einsatz zweimal rund um die Uhr.