Marcel Brenner: Es geht wieder aufwärts
Wenige Tage nach dem Moto2-EM-Auftakt Ende April im spanischen Albacete erkrankte Marcel Brenner. Zunächst erschienen die Krankheitssymptome des Nachwuchsfahrers aus der Schweiz für die behandelnden Ärzte äusserst seltsam. Nunmehr ist klar, dass die Ursachen auf eine Entzündung der Schilddrüse zurückzuführen sind.
Doch seither hat Brenner 16 Wochen mit unglaublichen gesundheitlichen Beschwerden, unzähligen Arztbesuchen, grosser Ungewissheit und vor allem aber ohne Training hinter sich. Letzteres ist für einen ehrgeizigen Athleten immer die bitterste Pille, die er zu schlucken muss.
Brenner hat in der Vorwoche Dr. med. Romain Zahnd in Bern aufgesucht, der auf Schilddrüsen-Erkrankungen spezialisiert ist. Aufgrund der Auswertung seiner Untersuchung und der Laborwerte erstellte er eine Medikamenten-Therapie für den jungen Rennfahrer. Der Ursache für die zunächst rätselhaften Beschwerden ging zuvor schon dessen Berner Kollegin Dr. med Susanne Choinowski auf den Grund.
Brenner darf sich freuen: Die Therapie zeigt bereits nach wenigen Tagen Wirkung. Er fühlt sich wieder besser und kann allmählich wieder damit beginnen, sein Trainingsprogramm wieder aufzunehmen. Noch hat er genügend Zeit, sich vorzubereiten, denn die Moto2-EM befindet sich derzeit in der Sommerpause. Das nächste Kräftemessen findet erst vom 14. bis 17. September auf dem Circuito de Jerez statt.
«Ich hoffe, die Zeit der Ungewissheit ist nun endlich vorbei», seufzt der 20-Jährige. «Die letzten Auswertungen und Laborberichte haben den Verdacht auf eine Schilddrüsen-Entzündung bestätigt. An dieser Stelle möchte ich auch meinem Vater danken, dass wir aufgrund seiner Hartnäckigkeit bei der Suche nach der Ursache endlich fündig geworden sind. Er hat auch enorm viel Zeit investiert, all jene Ärzte ausfindig zu machen, die wir in den vergangenen Monaten aufgesucht haben.»
«Vor einer Woche wäre es noch unmöglich gewesen, mich in irgendeiner Form körperlich zu betätigen», erzählt der Schweizer. «Doch am vergangenen Samstag haben wir eine längere Wanderung unternommen. Es hat mir richtig gut getan, für längere Zeit wieder einmal in der Natur in der frischen Luft zu sein. Ich werde nun langsam wieder mit meinem Training beginnen und bald auch mein Fitness-Programm wieder aufnehmen. Wenn alles gut geht und die Therapie gut anschlägt, dann will ich in zwei Wochen endlich wieder mit einem Supermoto-Bike zu trainieren. Nach den jüngsten Befunden ist die Hoffnung gestiegen, dass ich Mitte September in Jerez wieder dabei sein kann.»