Was brachten die beiden Testtage des ADAC GT Masters?
Hatte beim Test des ADAC GT Masters in Oschersleben noch Probleme: Der Aston Martin Vantage GT3
Gemeinsam mit der neuen ADAC GT4 Germany ist das ADAC GT Masters in dieser Woche mit den offiziellen Testtagen in die neue Saison gestartet. Es ist mittlerweile schon die 13. der sogenannten 'Liga der Supersportwagen'. An zwei Tagen standen den extravertierten GT3-Rennern insgesamt sieben Stunden an Streckenzeit zur Verfügung. Somit hatten die Teams genügend Möglichkeiten, sich auf die Saison vorzubereiten. Weiterer Pluspunkt waren die unterschiedlichen Temperaturen. Während das Thermometer am ersten Testtag teilweise die 20-Grad-Marke überschritt, stellten sich am zweiten Tag recht kalte äußere Verhältnisse rund um Oschersleben ein. Die großen Temperaturunterschiede gaben den teilnehmenden 19 Teams gute Referenzwerte für die Saison 2019.
Die absolute Bestzeit der beiden Tage markierte der Audi R8 LMS von Ricardo Feller/Dries Vanthoor (Land-Motorsport) mit 1:23,458 Minuten. Dieser Wert belegt, dass es der 2019er Jahrgang des ADAC GT Masters schon beim Test richtig hat fliegen lassen. Die Pole-Position-Zeit aus dem Vorjahr lag bei 1:23,362 Minuten – und somit keine Zehntelsekunde entfernt. Insgesamt zeigte sich das Plateau zudem recht homogen. Oft befand sich das halbe Feld während der Sessions innerhalb von nur einer Sekunde.
Von den 31 für die volle Saison eingeschriebenen Autos drehten in Oschersleben bereits 30 ihre Runden. Es fehlte lediglich der zweite Aston Martin Vantage GT3 von PROpeak Performance. Deren Piloten Maxime Martin, Daniel Keilwitz, Hugo de Sadeleer und Valentin Hasse-Clot mussten sich als Folge die Fahrzeit in nur einem Fahrzeug aufteilen. Dazu plagten die Neueinsteiger noch einige technische Schwierigkeiten, wie ein Defekt im Bereich der Turbolader. «Auch wenn am Schluss der Motor wieder einwandfrei lief und wir noch einige Abstimmungen ausprobieren konnten, hat uns dieser Test in der Vorbereitung auf den bald anstehenden Saisonstart nicht vorangebracht», war Teammanager Steve Buschmann enttäuscht.
Auffällig war auch, dass sich die neuen Porsche 911 GT3 R zumeist sehr weit vorne im Klassement befanden. Die drei diesjährigen Einsatzteams zeigten sich mit dem neuen 2019er Boliden aus Weissach mehr als zufrieden und beschrieben ihn als «großen Schritt» im Vergleich zum Vorgänger. Die zweitbeste Zeit von Ex-Werksfahrer Lucas Luhr passt in dieses Bild. Sein Team Iron Force hatte sich 2018 hauptsächlich im Hinterfeld des Klassements bewegt.
Insgesamt haben in den sechs absolvierten Sessions mit Ferrari, Porsche, Audi und Corvette vier verschiedene Marken eine Bestzeit gesetzt. Da auch Lamborghini, BMW, Mercedes-AMG und Aston Martin nicht wirklich weit entfernt lagen, dürfte die diesjährige Saison des ADAC GT Masters wieder richtig viel Spannung bringen. Je nach Streckencharakteristik sollten immer wieder andere Modelle die Nase vorne haben. Einen großen Favoriten lässt sich somit nicht ausmachen. Aller Voraussicht nach wird es bis zum Saisonende (27. bis 29. September am Sachsenring) ein enges Titelrennen geben.