Jaminet: «Wettbewerb im ADAC GT Masters richtig eng»
Mathieu Jaminet fährt im ADAC GT Masters für SSR Performance
2021 ist der ADAC GT Masters-Champion von 2018 erstmals seit seinem Titelcoup wieder für eine volle Saison in der Liga der Supersportwagen dabei. Als neuer Pilot des Teams SSR Performance aus München wechselt sich Mathieu Jaminet am Steuer eines Porsche 911 GT3 R ab mit Michael Ammermüller, dem aktuellen Titelverteidiger. Das Duo gewann bereits zwei der vier bislang gefahrenen Saisonrennen des ADAC GT Masters und tritt als Tabellenführer in Zandvoort an.
Sie sind in diesem Jahr sehr erfolgreich in das ADAC GT Masters zurückgekehrt, wo Sie 2018 schon einmal Meister waren. Mit Ihrem Teamkollegen Michael Ammermüller gewannen Sie für Ihr neues Team SSR Performance zwei der ersten vier Rennen dieser Saison und sind derzeit die Tabellenführer. Wie erklären Sie sich diese starke Performance?
Mathieu Jaminet: «Wir waren bisher tatsächlich sehr stark und besser, als ich es erwartet hatte. Das Team SSR Performance war allerdings vorher schon sehr stark. Ich glaube, ich bin dort eine ganz gute Ergänzung und konnte einen Teil meiner Erfahrung bereits einbringen. Wir testen sehr viel. Das macht die Rennwochenenden, wo der Zeitplan eng und die Zahl der Reifen begrenzt ist, viel einfacher. Ein weiterer Erfolgsschlüssel ist, dass ich mit meinem aktuellen Renningenieur schon seit dem vergangenen Jahr zusammenarbeite. Er versteht mich total. Ich muss ihm nur einmal erklären, was ich für mein Auto brauche. Dann liegt es nur noch an mir, das hohe Potenzial unseres Autos auf der Strecke umzusetzen.»
Ihr Teamkollege Michael Ammermüller ist aktueller Titelverteidiger im ADAC GT Masters. Er fährt seine zweite Saison für SSR Performance. Wie läuft Ihre Zusammenarbeit?
«Wir kennen uns gut, sind schon in der Saison 2017 zusammen im ADAC GT Masters gefahren und danach immer in Kontakt geblieben. Wir haben eine gute Beziehung. Das spielte eine wichtige Rolle für meinen Einstieg bei SSR Performance. Michael ist mir dort auch weiterhin eine sehr große Hilfe. Am Anfang hat er mich allen Teammitgliedern vorgestellt und ihnen versichert, dass ich meinen Job bei ihnen gut machen werde. Als dann sofort gute Ergebnisse kamen, wurde alles noch einfacher. Auch wenn ich der Einzige im Team bin, der kein Deutsch spricht.»
Was sagen Sie zu SSR Performance, einer Mannschaft, die 2020 in ihrer ersten Saison im ADAC GT Masters sowohl den Fahrertitel als auch die Teamwertung gewonnen hat?
«Ich kann mich nur wiederholen: Die Vorbereitung bei SSR Performance ist hervorragend. Ihr Porsche 911 GT3 R ist eines der besten GT3-Autos, die ich in den letzten Jahren gefahren bin. Der Porsche ist ein sehr sensibles Auto. Deshalb bin ich immer wieder erstaunt, wie hervorragend SSR Performance damit umgeht und auch sonst alles dermaßen gut vorbereitet. Ihre Schlüsselpersonen, allen voran Teamchef Wolfgang Hatz, sind sehr erfahren. Sie verstehen exakt, was ihre Mannschaft braucht, legen genau darauf den Fokus und leisten kontinuierlich hervorragende Arbeit. Das beeindruckt mich wirklich sehr.»
Am Wochenende geht es nach Zandvoort. Dort haben Sie 2018 schon einmal ein ADAC GT Masters Rennen gewonnen. Wie sehr mögen Sie diese Strecke?
«Zandvoort ist ganz klar eine meiner Lieblingsstrecken im Kalender des ADAC GT Masters. Ein Kurs alter Schule, wirklich schnell, wo du als Fahrer mit der passenden Portion Risiko und der richtigen Linie mehr als anderswo den Unterschied machen kannst. Deshalb freue ich mich auf Zandvoort ganz besonders. Die nach dem Umbau überhöhte Zielkurve geht nun im höchsten Gang Vollgas. Das erhöht den Highspeed-Anteil der Strecke.»
Nach Zandvoort folgen noch Nürburgring, Lausitzring, Sachsenring und Hockenheimring. Welche sind die Schlüsselstrecken mit Blick auf den Titel?
«Beim aktuell so engen Wettbewerb im ADAC GT Masters gibt es keine Strecke, die wichtiger ist als eine andere. Entscheidend ist, überall bestmöglich Punkte zu machen. Auf dem Nürburgring war der Porsche zuletzt immer sehr stark. Das sollte ein Highlight werden. Das hoffe ich zumindest. Um Meister zu werden, musst du allerdings überall ums Podium und um den Sieg fahren.»
Sie und Ihr Teamkollege Michael Ammermüller könnten mit Ihrem jeweils zweiten Titel im ADAC GT Masters Geschichte schreiben in diesem Jahr. Ammermüller sogar noch ein Stückchen mehr: Er wäre der erste Fahrer in der 15-jährigen Geschichte dieser Rennserie, dem die Titelverteidigung gelingt.
«Das ist unser Kernziel in dieser Saison. Dass die Titelverteidigung bisher noch keinem Fahrer im ADAC GT Masters gelungen ist, zeigt, wie eng hier über all die Jahre der Wettbewerb ist.»