Für diese Piloten ist Hockenheim das Heimrennen 2021
Lokalmatador Dennis Marschall holte bereits zwei Pole-Positions in Hockenheim
Ehemalige Meister, Rennsieger und Werksfahrer: Starke Lokalmatadore haben sich bei ihrem Heimspiel in der Deutschen GT-Meisterschaft in Hockenheim (22.–24. Oktober) viel vorgenommen. Beim Highlight in Hockenheim entscheidet sich, wer mit Titelchancen zum Finale fährt, und auch die starken Local Heros wollen beim vorletzten Rennwochenende der Saison vorn mitmischen. Auf ihr Heimspiel freuen sich unter anderem Ex-F1-Pilot Markus Winkelhock, Doppelchampion Sebastian Asch, Audi-Sport-Pilot Dennis Marschall, aber auch die Corvette-Mannschaft von Callaway Competition und das Audi-Team Rutronik Racing.
Gleich mit zwei schwäbischen Piloten startet das Team Car Collection Motorsport. Den Audi R8 LMS teilen sich Ex-Formel-1-Pilot Markus Winkelhock und Florian Spengler, der aktuell Führende der Pirelli-Trophy-Wertung. «Hockenheim ist für uns als Schwaben natürlich etwas ganz Besonderes», so der gebürtige Stuttgarter Winkelhock. «Ich freue mich sehr auf das Wochenende und hoffe, dass wir an das Ergebnis vom Sachsenring anknüpfen können, wo wir zuletzt Siebte wurden. Ein Top-10-Ergebnis ist auf jeden Fall realistisch. Es ist toll, vor heimischem Publikum zu fahren. Die Atmosphäre im Motodrom ist immer einzigartig, die schöne Stimmung dort bekommt man auch als Rennfahrer mit, vor allem, wenn man auf die berühmte Sachskurve zufährt.»
Ein weiterer Schwabe im Starterfeld ist der zweifache Serienchampion Sebastian Asch, der zusammen mit dem 22-fachen ADAC GT Masters-Rennsieger und Meister von 2013 Daniel Keilwitz bei Aust Motorsport ebenfalls einen Audi pilotiert. Mit insgesamt vier Triumphen in Hockenheim ist Keilwitz auch dort Rekordgewinner. Mit Serienneuling und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Luca-Sandro Trefz (Land-Motorsport) aus Wüstenrot startet noch ein weiterer Lokalmatador auf dem Hockenheimring in einem R8 LMS.
«Hockenheim ist ein tolles Pflaster für uns und neben dem Nürburgring unser zweites Heimrennen. Ich habe dort selbst 2001 im Porsche Carrera Cup den Titel gewonnen, im ADAC GT Masters haben wir 2016 einen Sieg geholt», erinnert sich Timo Bernhard, zweifacher Le-Mans-Sieger und Teamchef beim Küs Team Bernhard. Sein Rennstall setzt zwei Porsche 911 GT3 R ein, darunter ein Fahrzeug für Titelverteidiger Christian Engelhart und Porsche-Werksfahrer Thomas Preining. «Es werden viele Fans, Freunde und Mitarbeiter von uns kommen und uns anfeuern. Wir haben zuletzt die Platzierungen vier, fünf und drei eingefahren. Diesen Aufwärtstrend wollen wir gerne fortsetzen. Das Podium am Sachsenring war schön, aber wir wollen noch mehr.»
Einer der 2016 in Hockenheim siegreichen Fahrer ist David Jahn. Der 30-Jährige kommt gebürtig aus dem nur einen Steinwurf entfernten Speyer und fährt einen Porsche 911 GT3 R für Team Joos Sportwagentechnik. «Es ist immer schön, in Hockenheim und in der Heimat zu fahren. Ich bin schon mit acht Jahren im Kart auf der Strecke gefahren. Ich kenne dort praktisch jeden Stein, die Strecke macht viel Spaß und sollte auch unserem Auto liegen. Nachdem wir zuletzt auf dem Sachsenring zwei Mal unschuldig in Startkollisionen verwickelt waren, wollen wir jetzt zwei saubere Rennen. Das wäre für das ganze Team sehr wichtig. Ich möchte im Qualifying gerne wieder in die Top Sechs fahren und dann in den Rennen punkten, um nach den Nullern zuletzt wieder Plätze in der Meisterschaft gutzumachen.»
Rund 60 Kilometer reist Rutronik Racing by Tece von Remchingen zum Hockenheimring. Zum diesjährigen Fahreraufgebot zählt auch wieder Lokalmatador Dennis Marschall. Der Audi-Sport-Pilot eroberte in den Vorjahren jeweils eine Pole-Position auf der 4,574 Kilometer langen Strecke. Aktuell führt Marschall zusammen mit Partner Kim-Luis Schramm die Pirelli-Junior-Wertung für Nachwuchsfahrer an.
Der Hockenheimring gilt auch als Heimstrecke von Callaway Competition. Das dienstälteste und mit 35 Rennsiegen auch erfolgreichste Team im ADAC GT Masters entwickelt und baut seine Corvette C7 GT3-R im ebenfalls rund 60 Kilometer von der Strecke entfernten Leingarten. Den bulligen US-Sportwagen des Rennstalls teilen sich Jeffrey Schmidt und Marvin Kirchhöfer, die im Juni auf dem Red Bull Ring bereits einen Sieg holten. «Hockenheim ist die nächste Rennstrecke zur Schweiz, deswegen ist es mein Heimevent in Deutschland und mein Highlight im Kalender», so Schmidt. «Wir haben zwar keinen Heimvorteil, aber durch den zusätzlichen Support sind wir noch ein, zwei Zehntelsekunden schneller. Marvin und ich wollen gewinnen. Das Team hat in den letzten Jahren so hart geschuftet und ist dafür selten belohnt worden. Wir wollen ihm jetzt etwas zurückgeben.»
Fahrer aus der nahen Schweiz sind im ADAC GT Masters stark vertreten und schnell, wie Tabellenführer Ricardo Feller (Land-Motorsport) beweist. Feller und Partner Christopher Mies liegen vier Rennen vor Saisonende mit knappen zwei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Bereits zwei Mal ganz oben auf dem Podium stand in Hockenheim Ex-Meister Patric Niederhauser (Phoenix Racing), der in den vergangenen beiden Jahren jeweils ein Rennen in Hockenheim gewann. Ein Kandidat für vordere Platzierungen ist auch Rolf Ineichen. Der Schweizer gewann 2017 auf dem badischen Kurs und startet erneut in einem Lamborghini Huracán GT3 Evo des GRT Grasser Racing Team. Die einzige Frau im Feld kommt ebenfalls aus der Schweiz: Porsche-Werksfahrerin Simona De Silvestro pilotiert einen 911 GT3 R von Precote Herberth Motorsport.