Keilwitz/Alessi siegen in Zandvoort
Keilwitz überquert nur knapp vor De Boer die Ziellinie
Packende Zweikämpfe, 40 Supersportwagen auf einer traumhaften Naturrennstrecke und ein fesselndes Duell um den Sieg: Das ADAC GT Masters zeigte sich bei der Premiere im niederländischen Zandvoort von der besten Seite. Das erste Auslandsgastspiel der «Liga der Supersportwagen» endete mit einem spannenden Zweikampf zwischen Corvette-Pilot Daniel Keilwitz (22, Villingen / Callaway Competition) und Lokalmatador Jeroen den Boer (24, NL / DB Motorsport). In der Schlussphase zeigte der in Führung liegende Keilwitz aber keine Nerven und stellte zusammen mit Teamkollege Diego Alessi (40, I) den ersten Corvette-Sieg im ADAC GT Masters seit 2009 sicher. «Es war sehr spannend, am Ende konnte ich kaum mehr auf den Monitor schauen», kommentierte Sieger Alessi den Zweikampf in den letzten Runden. Den Boer belegte mit Simon Knap (23, NL) Rang zwei vor Lokalmatador Jeroen Bleekemolen (30, Monaco / FROGREEN CO2 neutral), der mit Robert Renauer (27, Jedenhofen) im Porsche 911 Dritter wurde.
Ford-Pilot Krohn beeindruckt in der Startphase
Dominierender Mann der Startphase war der Finne Jesse Krohn (21 / Lambda Performance) im Ford GT. Nach einem phänomenalen Start von Position zehn lag der Ford bereits nach der ersten Runde auf Rang zwei. In Runde drei überholte der "fliegende Finne" den führenden Simon Knap und hielt sich bis zum Boxenstopp an der Spitze. Doch beim Fahrerwechsel auf Teamkollege Nico Verdonck (26, B) verlor das Duo viel Zeit und Verdonck ging als Sechster zurück in das Rennen. Keilwitz übernahm die Führung, nachdem Teamkollege Alessi die Corvette in der ersten Rennhälfte in eine gute Ausgangsposition gebracht hatte. Alessi machte damit einen Fauxpas aus dem Training wieder gut. Der Italiener war schnellster Mann im Zeittraining, wurde aber nach einem Vergehen im Training mit einer Rückversetzung um zehn Positionen in der Startaufstellung bestraft.
Keilwitz konnte sich an der Spitze in der zweiten Rennhälfte aber nicht ausruhen und geriet unter Druck von den Boer. Der Corvette-Pilot hielt den Niederländer aber auf dem Weg zu seinem ersten ADAC GT Masters-Sieg erfolgreich auf Distanz. «Es war sehr eng, in den Kurven kam mir der BMW immer sehr nah, auf den Geraden konnte ich mich aber immer wieder etwas absetzen», sagte Sieger Keilwitz und lobte seinen Teamkollegen. «Diego Alessi hat eine fantastische Vorarbeit geleistet.»
Grund zur Freude hatte nach dem Rennen auch Lokalmatador Jeroen Bleekemolen beim Gasteinsatz im Porsche 911. Nach guter Arbeit von Teamkollege Robert Renauer und einem perfekten Boxenstopp belegten Renauer/Bleekemolen Platz drei. Das Ford-Duo Krohn/Verdonck fuhren auf Rang vier vor Dino Lunardi (33, F)/Maxime Martin (26, B/ALPINA), die im BMW ALPINA mit taktisch kluger Fahrweise ihre Tabellenführung ausbauten.
Stuck-Brüder mit bisher besten Saisonergebnis im Aston Martin
Über die ersten Meisterschaftszähler in der Saison 2012 durften sich die Stuck-Brüder Ferdinand (20, A) und Johannes (25, A / Young Driver AMR) freuen, die mit Platz sechs das beste Ergebnis für den neuen Aston Martin V12 Vantage einfuhren. Hinter dem britischen Power-Coupé kamen gleich drei Mercedes-Benz SLS AMG, angeführt von Sebastian Asch (25, Ammerbuch)/Maximilian Götz (26, Uffenheim), Florian Stoll (30, Rickenbach)/Daniel Dobitsch (27, A) und Dominik Baumann (19, A)/Harald Proczyk (36, A) ins Ziel. Erstmals in die Top-Zehn im ADAC GT Masters fuhr die schwedische Mannschaft von WestCoast Racing mit Fredrik Lestrup (27, S)/Martin Matzke (22, CZ) in einem BMW Z4.
Zweiter Sieg in der Amateurwertung für Swen Dolenc
Einen souveränen Sieg in der Amateurwertung feierte in Zandvoort Swen Dolenc (44, Maulbronn / FACH AUTO TECH). Der Amateurvizemeister und sein Teamkollege Martin Ragginger (24, A) lagen von der ersten bis zur letzten Rennerunde in der Amateurwertung in Front. Corvette-Pilot Toni Seiler (54, CH / Callaway Competition) belegte Platz zwei vor Carsten Tilke (28, München / Prosperia uhc speed) in einem Audi R8.
Pech für Frentzen/Wirth und Jöns/Mies
Für das Audi-R8-Duo Christer Jöns (24, Ingelheim)/Christopher Mies (22, Heiligenhaus / Prosperia uhc speed) war das Rennen hingegen schon vorbei, bevor die Startampel auf Grün schaltete. Nach einem Kontakt von Jöns mit dem BMW Z4 von Claudia Hürtgen (40, Aachen / Schubert Motorsport) in der Einführungsrunde konnte der Audi-Pilot mit beschädigter Radaufhängung nicht in das Rennen starten. Hürtgen musste zum Reifenwechsel in die Box und belegte zusammen mit Dominik Schwager (35, Eisenhofen) am Ende Rang 16. Pech hatte auch Heinz-Harald Frentzen (44, Neuss / Callaway Competition), der in Schlussphase auf Rang drei lag. Nach einem Kontakt mit zwei Konkurrenten bei einem Überrundungsvorgang musste Frentzen zehn Runden vor dem Ende mit technischem Defekt aufgeben.