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GT Masters Nürburgring: Titelkampf spitzt sich zu

Von Felix Schmucker
Die Corvette C7 GT3 R liegt ganz vorne

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Die Tabellenführer Jules Gounon/Daniel Keilwitz sind aktuell in starker Form. Vor zehn Jahren begann auf dem Nürburgring die Geschichte des ADAC GT Masters. Heimspiel für viele Teams und Piloten.

Nach vier von sieben Rennwochenenden im ADAC GT Masters 2016 hat sich mit Jules Gounon/Daniel Keilwitz (beide Callaway Competition) ein Favoritenduo im Kampf um den Fahrertitel herauskristallisiert. Aber wie die bisherigen Rennen gezeigt haben: Es kann alles passieren. Beim nächsten Lauf auf dem Nürburgring (5. bis 7. August) kehrt die 'Liga der Supersportwagen' zu ihren Wurzeln zurück. SPORT1 überträgt beide Rennen vom Nürburgring am Samstag und Sonntag jeweils live ab 13:00 Uhr.

Im Juni 2007 gab das ADAC GT Masters mit zwei Rennen im Rahmen des ADAC Zurich 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring sein Debüt. Die spektakulären GT3-Fahrzeuge sorgten von Beginn an für grosse Begeisterung in der Motorsportszene. Einziger Pilot im aktuellen Starterfeld, der vor zehn Jahren schon dabei war, ist Christopher Haase (Car Collection Motorsport). «Der Umstieg vom Dacia Logan Cup in das ADAC GT Masters war für mich eine riesige Herausforderung», so der Audi-Pilot. «Von damals bis heute hat sich die Serie sehr positiv entwickelt: Es gibt mehr Autos, mehr Hersteller, die meisten Fahrer sind Vollprofis. Wenn man in dieser Serie vorn steht, dann weiss man, dass man gut ist.»

Ganz vorn in der Saison 2016 steht aktuell das Corvette-Duo Gounon/Keilwitz. Nach einem dritten Rang und einem Sieg beim vergangenen Rennwochenende am Red Bull Ring beträgt der Vorsprung in der Fahrerwertung 29 Punkte. ADAC GT Masters-Rekordsieger Keilwitz übt sich dennoch in Zurückhaltung: «Natürlich ist die Ausgangslage schon sehr gut. Aber es wäre zu früh, sich jetzt schon ausschliesslich auf den Titelgewinn zu konzentrieren. Ein Ausfall von uns und ein Sieg der Konkurrenten - und schon ist der Vorsprung wieder dahin. Wir müssen einfach so weitermachen, wie bisher, gut punkten und fehlerfrei fahren. Wenn wir am vorletzten Rennwochenende in Zandvoort dann immer noch vorn liegen, fokussieren wir uns auf den Titel. Jetzt steht erst einmal der Nürburgring an. Ich bin optimistisch, dass wir dort gut aussehen. Das Wetter kann am Nürburgring einen Einfluss haben. Ich hoffe, dass es trocken bleibt.»

Am Nürburgring dürften es die Verfolger von Gounon/Keilwitz nicht unbedingt einfach haben, Punkte aufzuholen, denn deren Team Callaway Competition ist in zehn Jahren Nürburgring beim ADAC GT Masters mit vier Siegen das erfolgreichste. Zudem betritt der Franzose Gounon bekanntes Terrain. «Endlich kommen wir zum Nürburgring. Das ist die einzige Strecke im aktuellen Rennkalender, die ich schon kenne», so der Serienneuling. «Es läuft für uns bisher wirklich perfekt und ich glaube, dass wir dort ebenso eine gute Rolle spielen können.»

Erste Verfolger in der Tabelle sind weiterhin Connor De Phillipp und Christopher Mies (beide Land-Motorsport). Die beiden Audi-Piloten mussten am Red Bull Ring mit nur acht gesammelten Punkten einen Rückschlag hinnehmen, profitierten dabei sogar noch von der nachträglichen Bestrafung einiger Konkurrenten beim zweiten Rennen, in dessen Wertung sie auf Rang sechs vorrückten. «Wir geben alles, was wir können", so De Phillippi. "Das Auto fühlt sich immer gut an. Schauen wir, was der Nürburgring bringt.»

In Lauerstellung mit zwölf Zählern Rückstand hinter De Phillippi/Mies befinden sich die Titelverteidiger Sebastian Asch und Luca Ludwig (beide AMG-Team Zakspeed). Für Lokalmatador Ludwig ist der kommende Lauf ein ganz besonderer: «Die Verbundenheit zum Nürburgring ist schon sehr gross. Einerseits zur Rennstrecke, da ich durch die Aktivitäten meines Vaters dort praktisch aufgewachsen bin. Andererseits zur Gegend. Ich geniesse es jedes Mal, von meiner Heimat Bonn durch die Wälder in die Eifel zu fahren.» Auch Ludwigs AMG-Team Zakspeed und die Mannschaft von De Phillippi/Mies, Montaplast by Land-Motorsport, haben ihren Firmensitz in der näheren Umgebung. Aber mehr Heimspiel als für das Audi-Team Phoenix Racing geht nicht. Die Werkstatt im Gewerbegebiet Nürburgring liegt nur drei Kilometer von der Strecke entfernt. «Wenn wir etwas vergessen haben, dann fahren wir fünf Minuten zurück und holen es", so Teamchef Ernst Moser. "Viele unserer Mitarbeiter sind Heimschläfer. Das ist angenehm und spart zudem auch Kosten.»

Von den acht Piloten, die sich in den vergangenen vier ADAC GT Masters-Rennen auf dem Nürburgring in die Siegerliste eingetragen haben, sind sieben auch 2016 am Start. Einer von ihnen ist David Jahn, der seinen einzigen ADAC GT Masters-Erfolg zusammen mit Sven Barth 2014 auf dem Nürburgring holte. Dieses Jahr teilt sich Jahn einen Porsche 911 mit Kévin Estre. Gemeinsam bescherten sie ihrem KÜS TEAM75 Bernhard, das 2016 erstmals in der 'Liga der Supersportwagen' teilnimmt, im ersten Rennen am Red Bull Ring den Debütsieg.

«Wir wussten immer, dass wir als Team stark sind und diesen Erfolg erreichen konnten. Darüber haben wir uns sehr gefreut», so Jahn. «Wir haben uns bisher jeden Tag, an dem wir das Auto gefahren sind, verbessert. Das Team wächst immer mehr zusammen. Gleichzeitig bleiben wir aber auch auf dem Boden der Tatsachen. Wir gehen davon aus, dass wir auch in den letzten sechs Saisonrennen Punkte sammeln.»

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