Grosser ADAC-GT-Masters-Titelkampf in Hockenheim
Enger Zweikampf zwischen Audi R8 LMS (re.) und Corvette C7 GT3-R
Drama, Lampenfieber, Nägelkauen - das Saisonfinale des ADAC GT Masters 2016 in Hockenheim (30.09.-02.10.) schreibt ein Stück Geschichte: In zehn Jahren Serienhistorie war der Abstand zwischen den Führenden in der Fahrerwertung nie kleiner. Das Audi-Duo Connor De Phillipp/Christopher Mies (beide Montaplast by Land-Motorsport) hat vor den beiden letzten Rennen des Jahres lediglich zwei Punkte Vorsprung vor dem Corvette-Gespann Jules Gounon/Daniel Keilwitz (/beide Callaway Competition). Mit Aussenseiterchancen startet auch noch Porsche-Pilot David Jahn (TEAM75 Bernhard), der 30 Punkte zurückliegt. Ebenso spannend geht es vor dem Finale in der Team-Wertung, der Junior-Wertung und in der Trophy-Wertung zu.
Nach zwölf Rennen hat sich die ‚Liga der Supersportwagen‘ das grosse Highlight bis zum Ende aufgespart. Wie schätzen die Titelaspiranten ihre Chancen auf dem Hockenheimring ein? «Ich denke, dass wir im Zeittraining auf Augenhöhe mit unseren Konkurrenten fahren werden», so Tabellenführer Mies. «Im Rennen wird die Corvette mit ihrem hohen Topspeed auf den vielen langen Geraden im Vorteil sein. Regen würde uns in die Karten spielen.» Auch Teamkollege De Phillippi blickt voraus: «Ich bin für den Titelkampf gewappnet. Der Hockenheimring ist die Strecke in Europa, die ich am besten kenne. Bei zwei Testtagen im Vorfeld zum Finale haben wir vielversprechende Daten gesammelt.»
ADAC GT Masters-Rekordsieger Keilwitz, der die Chance auf seinen zweiten Titelgewinn nach 2013 hat, ist zuversichtlich für das Finale: «Ich bin gespannt auf die Rennen in Hockenheim. Unser Team Callaway Competition testet dort aufgrund der räumlichen Nähe schon seit Jahren ausgiebig. Wir wissen ganz genau, wie wir die Strecke nehmen müssen. Es wird auf die Ergebnisse im Qualifying ankommen, denn in Hockenheim liegen die Zeiten der Teams immer sehr eng beieinander.» Teamkollege Gounon: «Zwei Punkte sind nichts. Wir fangen im Prinzip bei null an. Connor und Christopher werden 100 Prozent geben, wir werden 100 Prozent geben. Es wird unglaublich spannend, ich kann kaum erwarten, dass es losgeht. Der Hockenheimring ist eine der wenigen Strecken, die ich im ADAC GT Masters schon kenne - deshalb sehe ich den Rennen mit Zuversicht entgegen.»
Neben Callaway gibt es noch weitere Teams und Fahrer, für die das Hockenheim-Event ein Heimspiel ist. So auch für Porsche-Fahrer Jahn, der im nur zwölf Kilometer entfernten Speyer geboren wurde. Zusammen mit Teamkollege Kévin Estre bildet er das erfolgreichste Team der zweiten Saisonphase und hat mit 30 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze noch eine theoretische Chance auf den Titelgewinn. «Meine Verbindung zu Hockenheim ist sehr eng», so Jahn. «Ich habe meine Kartlaufbahn dort begonnen, meine Familie wohnt immer noch in Speyer, und viele Freunde werden mich an der Rennstrecke anfeuern. In puncto Titelkampf konzentrieren wir uns darauf, so viele Punkte wie möglich zu holen. Wenn die beiden anderen Teams nicht patzen, wird es aber schwierig.»
Ebenso nur noch theoretischer Natur sind die Titelchancen der letztjährigen Champions Sebastian Asch und Luca Ludwig (beide AMG-Team Zakspeed) im Mercedes-AMG GT, deren Rückstand auf die Tabellenspitze 42 Punkte beträgt, sowie der Porsche-Paarung Robert Renauer und Martin Ragginger (beide Precote Herberth Motorsport) mit 46 Zählern Rückstand.
In den drei weiteren Wertungen des ADAC GT Masters geht es ähnlich spannend zu wie in der Gesamtwertung. Bei den Teams führt Montaplast by Land-Motorsport mit zwei Zählern vor Callaway Competition. Beim Finale verstärken sich die Tabellenführer mit einem prominenten Fahrer: Stéphane Ortelli, 1998 Le-Mans-Sieger mit Porsche, unterstützt Montaplast by Land-Motorsport und startet an der Seite von Ex-Champion Christopher Haase im Audi R8.
In der Junioren-Wertung für Fahrer unter 25 Jahre lautet das Duell ebenfalls De Phillippi gegen Gounon. Als Favorit in der Trophy-Wertung für nicht professionelle Piloten geht Corvette-Fahrer Remo Lips (RWT Racing) in das Saisonfinale. Sein Vorsprung auf Lamborghini-Pilot Rolf Ineichen (GRT Grasser-Racing-Team) beträgt 14,5 Zähler.