Die Sache mit der Schutzfolie
Ollie Gavin sorgte für ein Erfolgserlebnis bei Corvette
Vor zwei Wochen im Qualifying von Mid Ohio bat Jonny Cocker seinen Ingenieur die Schutzfolie auf der Frontscheibe des Lola-Coupé zu entfernen. Der liess die Folie erst aber entfernen nachdem Cocker ihm versprach die Pole zu holen. Cocker löste sein Versprechen ein und stellte den Drayson-Lola auf die Pole. In Road America an diesem Wochenende gab Cocker sein Pole-Versprechen schon vor dem Qualifying ab, ging ohne Folie und mit bester Sicht auf die Jagd, und holte sich die zweite Pole in Folge. Wie zuletzt in Mid Ohio war Cocker auch in Elkhart Lake nicht zu schlagen. Den Bestzeiten in beiden freien Trainings folgte die Pole, Mid Ohio-Sieger Guy Smith musste sich im Dyson-Lola-Mazda im Qualifying mit satten 1,3 Sekunden geschlagen geben. «Jetzt müssen wir es nur im Rennen hinbekommen», so Cocker nach dem Qualifying, «denn Qualifying und Rennen sind zwei ganz unterschiedliche paar Schuhe.»
Klaus Graf qualifizierte den Cytosport-Porsche RS Spyder für Startplatz drei, vor Johnny Mowlem im Autocon-Lola-AER. Die LMP-Tabellenführer, David Brabham und Simon Pagenaud, blieben in Road America bisher noch sehr blass. Brabham stellte den Highcroft-Honda nur auf Startplatz fünf, 2,5 Sekunden fehlten dem Australier auf Cocker und immerhin noch sieben Hundertstel auf Graf. Schnellster Vertreter der LMPC-Klasse war der amtierende LMP2-Champion Luis Diaz im PR1-/Mathiesen Motorsport-Oreca FLM.
In der GT-Klasse blieb der grosse Kampf um die Pole weitgehend aus. Nach acht Minuten auf der Uhr haute Andy Lally seinen TRG-Porsche 911 GT3 Cup in die Reifenstapel, was eine rote Flagge nach sich zog. Sieben Minuten wurde die Session unterbrochen, zum Schluss blieben somit nur noch fünf Minuten um eine schnelle Runde in die Berg- und Talbahn von Elkhart Lake zu brennen. Die beiden Werks-Corvette ZR1 setzen ihre Bestzeiten schon in den ersten acht Minuten, Oliver Gavin war gleich zu Beginn auf seiner zweiten Runden eine Hauch schneller als Teamkollege Jan Magnussen. «Road America ist eine Strecke, die wir kennen», so Gavin nach der ersten Saisonpole von Corvette. «Hier waren wir im letzten Jahr, hier haben wir vor Le Mans getestet. Auf allen Strecken die wir mit dem GT2-Auto kennen, waren wir dabei. Ich hoffe das bleibt im Rennen auch so.»
Pierre Kaffer war im Risi-Ferrari F430 drittschnellster vor Joey Hand, der seinen RLR-BMW M3 in der letzten Runde noch auf Startplatz vier quetschte. GT-Tabellenführer Jörg Bergmeister qualifizierte seinen Flying Lizard-Porsche 911 GT3 RSR als Fünfter, kann damit aber nicht so unzufrieden sein, denn dessen Verfolger Jaime Melo und Gianmaria Bruni (Risi-Ferrari F430) haderten im Training mit Abstimmungsproblemen und gehen nur als siebte ins Rennen. In der GTC-Klasse holte sich Jeroen Bleekemolen im Black Swan-Porsche 911 GT3 Cup die fünfte Pole in Folge.