ALMS und Grand-Am: Viele Fragen offen
Neue Freunde: ALMS und Grand-Am
Der Wille ist da, aber viele Details lassen noch auf sich warten. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Daytona Beach bestätigten die Grand-Am in Form von Gründer Jim France und Geschäftsführer Ed Bennett und die ALMS mit Gründer Don Panoz und Geschäftsführer Scott Atherton die Fusion beider Serien in der Saison 2014. Wie genau die Zukunft der neuen Serie aussehen wird, ist allerdings in vielen Details noch offen.
In der Saison 2013 werden beide Serien weiter machen wie bisher. Die 24h von Daytona 2014 werden dann das erste Rennen der neuen, gemeinsamen und bislang noch namenlosen Serie. Geplant ist 2014 ein Kalender von zwölf Rennen. Die 24h von Daytona und die 12 von Sebring werden Teil der neuen Serie, ansonsten will man sich die Rosinen aus den Kalendern beider Serien herauspicken. Chef der neuen Serie ist Jim France, Don Panoz wird sein Stellvertreter.
Mit welchen Klassen die neue Serie an den Start geht ist noch offen, es zeichnet sich aber ab das die – ohnehin sehr dünn besetzte – LMP1 über Bord geworfen wird und die LMP2 gegen die Daytona Prototypen um Gesamtsiege fahren könnten. Die GT-Klasse der ALMS bleibt erhalten, als Unterbau bietet sich dann eine Kombination aus Grand-Am-GT und die ALMS-GTC an, die ohnehin bereits jetzt auf einem vergleichbaren Speed-Niveau fahren. In den kommenden Monaten werden beide Serien zusammen mit der FIA die neue Klassenstruktur und das technische Reglement erarbeiten.
Interessant: France und Panoz sprechen über die Fusion der beiden Serien seit Februar. «Dafür müssten wir eigentlich einen Preis für das am längsten gewahrte Geheimnis im Motorsport erhalten», scherzte Panoz. Und offenbar war es - so wird es zumindest kommuniziert - die Grand-Am, die auf die ALMS zugegangen ist.
Mit der neuen Serie dürfte der ACO allerdings seinen Brückenkopf in Nordamerika in Form der bisherigen ALMS verlieren. Man möchte weiterhin mit dem ACO zusammenarbeiten und auch in der Zukunft noch Startplätze in Le Mans haben, betonte Panoz, wie aber eine gemeinsame Zukunft mit dem ACO aussehen werde, darüber muss man mit den Franzosen erst noch sprechen. Damit ist klar: Es werden keine Schecks für Lizenzgebühren am Namen Le Mans nach dem Auslaufen der aktuellen Verträge im kommenden Jahr mehr von den USA in Richtung Le Mans geschickt.
Eine Kooperation oder gemeinsame Rennen mit der FIA WEC schloss Panoz recht deutlich aus: «Die WEC ist nur eine Meisterschaft für LMP1 und für Leute, die gerne in der Welt herumreisen. Die LMP1 ist ein Spielplatz für Hersteller und wir denken nicht an LMP1. Wir denken an Prototypen, Daytona Prototypen, LMP2 und vielleicht sogar an den Deltawing.»
Wie erwartet übernimmt die Grand-Am das gesamte Kapital der Panoz Motorsport Group: Sprich nicht nur die ALMS und die Sportbehörde IMSA, sondern auch einen langfristigen Pachtvertrag für den Sebring Raceway, das Chateau Elan Hotel in Sebring, die Rennstrecke von Road Atlanta in Braselton/Georgia die Rahmenrennserien der ALMS. Die Fusion ist damit nichts anderes als ein Verkauf der ALMS an die Grand-Am.