Lime Rock: Luhr/Graf (Honda) siegen souverän
Klaus Graf und Lucas Luhr sind im HPD-Honda ARX03c (Pickett Racing) beim vierten ALMS-Lauf in Lime Rock souverän zum dritten Saisonsieg in Folge gefahren. Die beiden Honda-Piloten siegten nach 2:45h mit deutlichen sechs Runden Vorsprung vor dem Dyson-Lola-Mazda von Chris Dyson und Guy Smith. In der GT-Klasse fuhren Dirk Müller und John Edwards zum ersten Saisonsieg im RLL-BMW Z4 GTE, für Nachwuchsmann Edwards war es der erste ALMS-Triumph.
Ein Rennen an der Spitze gab es nur in der ersten Rennstunde. Lucas Luhr und Chris Dyson wechselten sich mehrfach an der Spitze ab, beim ersten Boxenstopp begann für Dyson Racing dann aber eine Tour der Leiden: Probleme mit den Gurten folgten Elektronikprobleme, zudem litt der Vierzylinder-Mazda-Turbo bei der Hitzeschlacht auf der Heimstrecke von Dyson Racing an Wasserverlust. Ohne echten Gegner siegten Graf/Luhr so mit sechs Runden Vorsprung.
«Überholen ist in Lime Rock sehr schwierig, besondern mit unserem Auto, denn der Dyson-Lola ist auf den Geraden immer etwas schneller als wir, aber ich konnte ihn schliesslich überholen», sagte Lucas Luhr nach seinem 44. ALMS-Sieg. «Es war sehr heiss und ein hartes Rennen, denn auf der extrem kurzen Strecke hier der Verkehr verrückt. Es ist wie mit einem Kampfjet gegen eine Boeing 747 anzutreten, denn gerade die Speed-Differrenz zu den GTC-Porsche ist sehr gross. In einem LMP1 muss man hier alle zwei Sekunden ein Auto überholen.»
«Das war ein Rennen, was wir mit unserem sehr grossen Vorsprung eigentlich nur noch verlieren konnten», so Klaus Graf. «Zum Glück haben wir einen kühlen Kopf bewart und den Sieg sicher nach Hause gebracht.»
Briscoe rempelt sich zum LMP2-Sieg
Kontrovers endete das Rennen in der LMP2-Klasse: Ryan Briscoe (Level 5-Honda) quetschte sich 3:30 Minuten vor Rennende am führenden Guy Cosmo (Extreme Speed-Honda) vorbei. Das Manöver zwang Cosmo in einen Dreher, Briscoe übernahm die Führung und siegte mit Teamkollege Scott Tucker. Die Rennleitung liess Briscoe/Tucker trotz des ruppigen Manövers den Sieg, zog dem Level 5-Duo aber Punkte ab.
Zweiter Saisonsieg für BMW
In der GT-Klasse dominierten Dirk Müller und John Edwards im BMW Z4 GTE (RLL) von der Pole Position das Rennen. Das BMW-Duo lag auf der Heimstrecke von BMW in den USA meistens an der Spitze, nur am Rennende musste sich Müller gegen die Werks-Corvette von Antonio Garcia und Jan Magnussen wehren, die am Ende Zweite wurden. Patrick Long und Tom Kimber-Smith fuhren im Porsche 911 GT3 RSR (Core Autosport) bei ihrem zweiten gemeinsamen ALMS-Einsatz als Dritte auf das Podium. Bill Auberlen und Maxime Martin kämpften sich im zweiten RLL-BMW Z4 GTE trotz zwei Rückschlagen im Rennen noch auf Rang vier nach vorn.
«Das war heute einer dieser ganz besonderen Tage», jubelte Dirk Müller nach seinem ersten Saisonsieg. «Unglaublich. John hat einen phänomenalen ersten Stint hingelegt. Ich musste den Sieg dann nach Hause fahren – und das hat gut geklappt. Ein großer Dank geht an die Jungs vom BMW Team RLL. Wir haben das Auto von Session zu Session schneller gemacht. Für das Rennen war es dann perfekt. Heute hat alles gepasst.»
Marco Holzer und Bryce Miller fuhren im Porsche 911 GT3 RSR (Paul Miller Racing) auf Rang sieben, eine Position dahinter kam der Falken-Porsche mit Wolf Henzler und Bryan Sellers ins Ziel. Dominik Farnbacher schied mit der SRT Chrysler Viper bereits in der Startphase aus.