Heidfeld gewinnt ALMS-Finale: Erster Sieg seit 1999!
Nick Heidfeld und Nico Prost (li.)
Beim letzten Einsatz in diesem Jahr es endlich geklappt: Nick Heidfeld hat zusammen mit Porsche-Neuverpflichtung Neel Jani und Nico Prost, dem Sohn von Alain Prost, sein erstes Sportwagenrennen gewogen. Der Mönchengladbacher gewann im Lola-Toyota von Rebellion Racing das Finale der ALMS, dass 1.000 Meilen lange «Petit Le Mans» in Road Atlanta bei seinem ersten Start auf der Naturrennstrecke ausserhalb der Südstaatenmetropole Atlanta. Heidfeld: «Das Petit Le Mans gibt zwar erst seit einigen Jahren, es ist in dieser Zeit aber ein richtiger Langstreckenklassiker geworden und hat sehr viel Renommee. Daher wollte ich das Rennen auch unbedingt fahren. Road Atlanta ist eine der schönsten Strecken, wenn auch mit einer Rundenzeit von 70 Sekunden etwas kurz.»
Ein richtiges Rennen hatte Heidfeld im Rennen allerdings nicht lange: Kurz nachdem er den Lola-Toyota von Nico Prost übernommen hat, schied der einzige Rivale des Rebellion-Trios um den Gesamtsieg, der Pickett-Honda, aus. «Am Schluss war das Rennen etwas komisch, denn wir hat keinen Gegner mehr, wir mussten aber dennoch durch den Verkehr kommen, ohne etwas zu riskieren. Wenn ich der ersten Kurve ein Fahrzeug vor mir hatte, habe ich bis Kurve fünf oder sechs gewartet und bis dahin im sechsten Gang gecruist. Als Nebeneffekt haben wir dadurch so viel Sprit gespart, das wir auch noch die Michelin Green Challenge (Anm: Effizienswertung) gewonnen haben. Es war heimlich nicht einfach die Konzentration aufrecht zu erhalten und keine Fehler im Verkehr zu machen».
Der Sieg beendet eine lange Durststrecke von Heidfeld. Klammert man Erfolge in der Privatteam-Klasse der FIA WEC aus, war es der erste Sieg seitdem der 36-jährige im Juli 1999 auf dem Weg zum Formel-3000-Titel einen Laufsieg auf dem heutigen Red Bull Ring holte. Wie bewertet Heidfeld seinen ersten Sieg bei einem Sportwagenrennen? «Ich betrachte meine Rennen im Sportwagen als eine Art zweite Karriere, daher kann ich es schlecht mit meinen Erfolgen in der Formel 1 vergleichen. Ich setzte diesen Sieg sehr hoch an, allerdings wäre er noch schöner, wenn wir bis zum Schluss die Chance gehabt hätten gegen den Pickett-Honda zu kämpfen.»
Mit dem Sieg verabschiedet sich Heidfeld in die Winterpause, das ALMS-Finale war sein letzter Einsatz in diesem Jahr. Rebellion Racing startet zwar noch bei den Sportwagen-WM-Läufen in China und Bahrain, greift dort allerdings auf andere Fahrer zurück. Nimmt Heidfeld im kommenden Jahr eine dritte Saison im Sportwagen in Angriff? «Ich denke schon, dass ich bei den Sportwagen weiter mache. Es ist allerdings noch nichts entschieden und es gibt noch einige andere Möglichkeiten. Aber die Chance ist schon sehr gross, dass ich bei den Sportwagen bleibe.»