Kein Jaguar beim «Petit Le Mans»
Der neue Jaguar XKR GT2 von RSR
«Wir haben uns gegen einen Renneinsatz beim «Petit Le Mans» entschieden,» erklärte Paul Gentilozzi am Donnerstag in Road Atlanta. «Unser Jaguar XKR hat bisher noch keinen einzigen Meter gefahren, wir wollen hier nicht einfach nur so rumrollen und unseren Konkurrenten im Weg stehen.»
Der Jaguar kam direkt vom RSR-Teamsitz in Michigan nach Road Atlanta. Schön anzusehen, aber auch in einigen Details noch nicht rennfertig. Entwickelt wurde der GT2 von Gentilozzis Team Rocketsports, das sich nun RSR nennt, in enger Zusammenarbeit mit Jaguar in England. Gentilozzi legt grossen Wert auf den Umstand das es sich bei dem Einsatz um ein Werksengagement handelt. RSR arbeitet nach eigenen Angaben eng mit Jaguar zusammen, auf der technischen Seite und im Marketing.
Angetrieben wird der Jaguar XKR von einem 5 Liter V8-Saugmotor mit Benzindirekteinspritzung. Das Chassis, die Türen und das Dach sind aus Aluminium, der Rest aus Carbon. Mittelfristig plant Gentilozzi den Jaguar mit Bio-Ethanol E85 zu betreiben. «Jaguar in England prüft momentan, wie wir den Motor mit E85 betreiben können. Es ist bisher noch kein rennmotor mit Benzindirekteinspritzung und E85 gefahren, daher ist das ein Thema, dem wir uns erstmals sorgfältig annehmen müssen.»
In der kommenden Woche wird RSR mit dem XKR erstmals testen, «In Laguna Seca beim ALMS-Finale werden wir in jedem Fall fahren.» Als Fahrer vorgesehen sind der Belgier Marc Goossens und Paul Gentilozzi selbst. Zudem gehört [*Person Scott Pruett*] mit dem Fahrerkader, der aber am gleichen Wochenende eine Überschneidung mit der GrandAm hat.
Ein prominenter Name hat jedenfalls auch schon mal bei Gentilozzi angeklopft: «Nigel Mansell hat mir gesagt, dass er gerne einmal unser Auto fahren will. Er wollte vor Jahren schon mal unseren TransAm fahren. Mal schauen, vielleicht klappt es, dass er den XKR einmal fährt.»
Die notwendige ACO GT2 Homologation hat Gentilozzi in der Tasche, an einer FIA GT2 Homologation arbeitet der Amerikaner. «Die FIA weiss, dass es unser Fahrzeug gibt. Wir haben uns bisher nicht um die FIA-Homologation gekümmert, da uns die ACO-Homologation wichtiger war, aber wir werden das Auto für die FIA GT2-Klasse homologieren. Zu unserem ersten Test kommende Woche in Michigan kommt bereits ein Team aus Europa in die USA, das bisher mit Aston Martin verbandelt war und grosses Interesse an unserem Auto hat.»
Die Homologation führte auch zu der Verzögerung bei dem Projekt. «Wir haben ein Chassis gebaut und es dem ACO gezeigt. Allerdings hatten wir einige Details im Reglement anders ausgelegt, als der ACO im Sinn hat. Deswegen mussten wir mit einem zweiten Chassis nochmals von vorne anfangen. Aber nun bekommen wir die ACO Homologation. Wir hätten den Jaguar auch als GT2-S homologieren können, aber wir wollten eine vollwertige Homologation und keinen Sonderstatus wie Ihn andere Hersteller in der GT2-Klasse haben.»
Für die kommende Saison hat Gentilozzi grosse Pläne. «Wir wollen zwei Jaguar in der ALMS einsetzen, einen davon werde ich selber steuern. Dazu wollen wir bei den 24h von Le Mans antreten, am liebsten mit zwei Fahrzeugen.»
Und auch Kundenautos will Gentilozzi an den Mann bringen. «Wir planen insgesamt sechs Auto zu bauen. Realistisch gesehen können wir bis zum Saisonstart drei Kundenautos aufbauen.»
Kundenbetreuung sei eine der stärken seines Teams, erklärt Gentilozzi: «Wir haben über die Jahre 35 Trans-Am-Autos gebaut, 34 davon fahren noch in allen Teilen dieser Welt und werden von uns betreut. Wir haben sehr erfahrene Leute bei uns im Team, aus unserer Zeit in der GrandAm und aus meinem ChampCar-Team.»
Welche Ziele hat sich Gentilozzi mit dem Jaguar gesteckt?«Nun, erstmal muss der XKR die ersten Meter fahren, dann sehen wir weiter. Ich will unser Projekt jetzt nicht mit Ankündigungen belasten.»