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Der KW Berg-Cup in Oberhallau: Die Spannung steigt

Von Uli Kohl
Sieger in der 2 Liter Klasse Sebastian Schmit

Sieger in der 2 Liter Klasse Sebastian Schmit

Die Spannung steigt, denn weder in den beiden Berg-Cup Divisionen noch in der Gesamtwertung ist eine echte Vorentscheidung gefallen. In den vier noch zu fahrenden Rennen ist also jede Menge Action vorprogrammiert.

Selten war es schwieriger eine Prognose zu wagen. Denn die Leistungsdichte in den einzelnen Klassen ist enorm. Selbst kleinste Fehler oder Probleme werden knallhart bestraft. Mit dem Verlust vieler Positionen in den Ergebnislisten. Daran änderte auch der Schweizer Wertungsmodus wenig. Der da lautet: Die besten zwei der insgesamt drei Rennläufe werden addiert. Das Wetter machte im Klettgau nur am Samstag Probleme. In Form von teilweise heftigem Regen. Der Sonntag präsentierte sich mit strahlendem Sonnenschein und besten Voraussetzungen für schnelle Zeiten auf der 3,0 km langen Strecke, die idyllisch eingebettet inmitten von Rebbergen liegt. Und den über 10.000 Fans beste Übersicht gewährt. Mit 51 Teilnehmern war der KW Berg-Cup in der Schweiz hervorragend vertreten. Der Zuwachs im direkten Vergleich zu 2010: Stolze 50 Prozent! Ein grosses Kompliment gebührt dem Veranstalter. Drei Rennläufe mit einem Riesenfeld nahezu im Zeitplan abzuwickeln, das ist eine echte Meisterleistung.

Doch nicht nur Masse war angesagt, sondern auch Klasse. Im gesamten KW Berg-Cup Feld. Mit vielen Führungswechseln, späten Entscheidungen und einer Fülle neuer Klassenrekorde.

Bei den 1150ern setzte Fiat Uno Pilot Olaf Katrimski im 1. Heat überraschend die Bestzeit. Vor Motorenbauer Jürgen Schneider im 16-Ventiler Polo Coupé. Im 2. Lauf drehte dieser gewaltig auf und mit neuem Klassenrekord von 1:36,53 die Reihenfolge um. Im letzten Run baute Jürgen Schneider seine Führung weiter aus und gewann mit 10,11 Sekunden Vorsprung vor Olaf Katrimski und Volker Angelberger im NSU TT.

Nicht minder spannend die Auseinandersetzung in der 1,3 Liter Klasse. Franz Weissdorn stürmt in der ersten Auffahrt im Polo 16V an die Spitze. Im Windschatten folgt, nur 7 Hundertstelsekunden zurück, der VW Corrado 16V mit Manfred Konrad im Cockpit. Markus Spöri (Suzuki Swift 4WD) hält mit etwas Respektabstand die 3. Position, knapp vor den 16V Polos von Wolfgang Glas und Hugo Moser. Im 2. Durchgang ändert sich das Bild. Manfred Konrad zieht an Mr. Berg-Cup Franz Weissdorn vorbei und führt mit 12 Hundertstel Vorsprung. Youngster André Stelberg fährt im Schneider Polo 16V von Rang 6 auf Platz 3 nach vorne. Damit stehen die Podestplätze fest. In dieser Reihenfolge. Manfred Konrad lässt den Corrado im Finale nochmals richtig fliegen, vergrössert seinen Vorsprung und markiert mit 1:30,47 eine neue 1300er Bestzeit. Die weitere Reihung lautet: Hugo Moser, Wolfgang Glas und Markus Spöri. Dann folgen die 8-Ventiler: Helmut Götzl gewinnt diese Wertung deutlich vor Nils Abb (beide VW Polo).

Bei den 1,6 Litern erwischt der Passauer Routinier Helmut Maier den besten Start, presst den Spiess Golf 16V in Front. Hans Paulitsch und Tobias Auchter im Opel Corsa A 16V sind seine nächsten Verfolger. Dann schaltet der Vorarlberger Kfz.-Techniker Hans Paulitsch in den Angriffsmodus um, lässt den über 250 Pferdestärken seines Minichberger Scirocco freien Lauf und übernimmt knapp die Spitze. Vor Helmut Maier und Tobias Auchter. An dieser Reihung ändert sich nichts mehr. Mit einem entfesselten Schlusslauf distanziert Hans Paulitsch seine Vorfolger weiter. Und notiert mit 1:28,89 einen neuen 1600er Streckenrekord. Im Rennen der 8-Ventiler hat einmal mehr Stefan Faulhaber im Risse Kadett die Nase vorne. Vor Jürgen Seitz im Ford Escort und Uwe Nowaczyk im Misczyk Golf.

Der Baden-Württemberger Manfred Konrad führt die Division I weiterhin an. André Stelberg hält die 2. Position, Titelverteidiger Franz Weissdorn ist nach wie vor 3. Helmut Maier hat sich nach dem Oberhallau Wochenende auf Rang 4 nach vorne geschoben, Hans Paulitsch ist neuer 5.

Der Mann der Stunde in der 2 Liter Klasse ist Sebastian Schmitt. Beim dritten Einsatz mit dem neuen Gerent Motor fährt er im Kadett C Coupé souverän zum Sieg, führt von Anfang bis Ende, markiert mit 1:24,62 auch 2000 ccm Gruppe H Rekord. Dahinter wird beherzt um die Positionen gerauft. Erstes Zwischenresultat: Sebastian Schmitt, Peter Naumann, Holger Hovemann, Dirk Preisser und Dieter Rottenberger. Hansi Eller und Marco Fink auf den ungewohnten Rängen 10 und 12. In der 2. Auffahrt Probleme am Risse Kadett von Berg-Cup Dauerchampion Holger Hovemann: Halbwellendefekt kurz vor dem Ziel. Seine Position hält er trotzdem. Hansi Eller steckt den Samstagsausrutscher weg und bläst zum Angriff, schiebt sich im neuen Minichberger Scirocco 16V auf Platz 6, Marco Fink treibt den WTCC BMW auf Rang zehn. Im Finaldurchgang wird noch einmal bedingungslos Vollgas gegeben. Hansi Eller stürmt bis auf Position 2 nach vorne, Holger Hovemann quetscht sich im reparierten Kadett am Polo Supercharger von Peter Naumann vorbei, verdrängt diesen knapp vom Siegerpodest. Youngster Marco Fink verbessert sich auf P8. Dirk Preisser (Frank Kadett 16V), Dieter Rottenberger (BMW 318i STW) und Roman Sonderbauer im Risse Kadett belegen die Plätze 5 bis 7. Henning Göbel (Risse Kadett) und Werner Weiss im Zakspeed Escort komplettieren die Top Ten. In der KW 8V-Trophy der 2000 ccm Klasse profitiert Norbert Wimmer vom Schweizer Wertungsmodus: Am BMW 2002 muss die Wasserpumpe gewechselt werden, Lauf 2 findet ohne den Sägewerkstechniker statt. Die beiden restlichen Durchgänge reichen zum 8-Ventiler Sieg vor Dauerrivalen Michael Rauch im Briegel Kadett. Nach seinem Motorenpech von Wolsfeld ist der Österreicher Walter Terler mit seinem Krause Kadett erstmals wieder dabei, präsentiert sich stark und steigt als 3. mit auf das Siegerpodest der attraktiven Sonderwertung.

Der Allgäuer Siegfried Hauff gewinnt als »Alleinunterhalter« die H über 2-Liter im C Kadett Coupé. Ist dabei schnell unterwegs und setzt mit 1:30,42 eine neue Klassenbestzeit.

Auch in der Gruppe E1 sind Berg-Cup Aktive unterwegs. Und das sehr erfolgreich. Bei den 1400ern treibt Martin Bächler seinen VW Lupo auf Platz 3. Noch besser läuft es für Silvio Thoma: Rang 2 im VW Polo. Vollgastier Martin Bürki gewinnt im selbst aufgebauten MB Polo 16V die 1,6 Liter Klasse souverän und unangefochten mit grossem Vorsprung. Toll auch die Leistung des Kempteners Andreas Greppmeier im 2000 ccm Opel Kadett: In der mit 26 Startern voll besetzten Klasse läuft er als 4. ein.

Dirk Preisser und Dieter Rottenberger bilden weiterhin das Führungs-Duo in der Division II. Sie haben in jedem der bisher 6 Rennen zum KW Berg-Cup gut gepunktet. Dahinter lauern Holger Hovemann, das Team Hansi Eller / Mario Minichberger und Peter Naumann. Die besondere Würze dabei: Die Verfolger der beiden Spitzenleute mussten je einmal Federn lassen, beziehen ihre Zähler aus lediglich 5 Veranstaltungen. Von den 10 Berg-Cup Events 2011 werden die besten 8 Resultate gewertet. Wie sich das nach den vier noch ausstehenden Wettbewerben sortiert? Niemand kann es voraussagen. Sicher ist nur eins: Es bleibt ultraspannend. Und möglicherweise fällt die endgültige Entscheidung erst beim grossen Finale in Mickhausen am 1. und 2. Oktober.

Die KW 8V-Trophy sieht momentan Norbert Wimmer und seinen Teampartner Christian Auer in Front. Vor Michael Rauch und Stefan Faulhaber. Aber auch hier kann sich auf den Podestplätzen und besonders unter den Top Ten noch vieles ändern.

Gleiches gilt für die Youngster Wertung. Das Führungstrio heisst André Stelberg, Björn Wiebe und Titelverteidiger Marco Fink. Der letztgenannte konnte sich in Oberhallau als punktbester Junior zum drittenmal in dieser Saison den begehrten »Sofort-Hunderter« sichern.

Nur bei den Rookies sieht es nach einem Durchmarsch aus. Markus Spöri ist deutlich vorne. Doch wie sich Stefan Grüning (VW Golf), Patrick Orth (BMW 320 is) und Bea Flik im Renault Megane Coupé am Ende einreihen, das ist im Moment noch völlig offen.

Das Fazit für alle Fans des KW Berg-Cups Gruppe H ist klar: Die 24. Auflage der Traditionsmeisterschaft aufmerksam weiter verfolgen. Das ist einfach ein Muss. Am besten live vor Ort. Zum Beispiel gleich am nächsten Wochenende: Bei der Neuauflage des Int. ADAC Glasbachrennens in Thüringen. Oder in Unterfranken, St. Agatha und Mickhausen. Spannung pur ist überall garantiert!

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