Cross-Country-Rallye: Eisiger Start in die Saison
Vladimir Vasilyev
«Warm anziehen!» ist die Devise für das kommende Wochenende, wenn der FIA Weltcup für Cross-Country-Rallyes in seine neue Saison startet. Nach der Hitze bei der Rallye Dakar warten nun Kälte, Schnee und Eis bei der Northern Forest-Baja Russia (20.-22. Februar 2015) auf die Teilnehmer und die zwei Mini ALL4 Racing. Die Dakar-Vierten aus den Niederlanden Erik van Loon und Wouter Rosegaar treten zum ersten Mal bei der Baja in Russland an. Im zweiten Mini ALL4 Racing sitzen die beiden Russen Vladimir Vasilyev und Konstantin Zhiltsov, die sich vergangenes Jahr hier den zweiten Platz sicherten. Vasilyev und Zhiltsov gewannen später den FIA Weltcup und sicherten sich im Januar den fünften Rang bei der Dakar.
Die beiden Fahrzeuge wurden nach der Rallye Dakar extra per Flugzeug nach Frankfurt geflogen, um sie in der X-raid Werkstatt in Trebur auf das eisige Abenteuer vorzubereiten. Schließlich gelten hier komplett neue Voraussetzungen. Bei der Dakar versucht man Motor, Getriebe und Differenzial so gut wie möglich zu kühlen. Für Russland hingegen müssen die Ingenieure und Mechaniker dafür sorgen, dass diese Bereiche nicht zu stark abkühlen, um einwandfrei zu funktionieren. Das Getriebe braucht zum Beispiel eine Arbeitstemperatur zwischen 80 und 90 Grad. Auch die Piloten benötigen anstatt einer Klimaanlage eine Heizung. Zusätzlich kommen Reifen mit Spikes zum Einsatz, um auf dem eisigen und verschneiten Untergrund Grip zu haben. Für die Mechaniker gibt es beheizte Zelte, um so gut wie möglich an den Fahrzeugen arbeiten zu können.
Austragungsort ist die russische Republik Karelien. Der Servicepark der Baja wird in der Stadt Sortavala, direkt an der finnischen Grenze eingerichtet. Die erste Etappe wird am Freitagnachmittag ausgetragen – die Wertungsprüfung ist 9,50 km lang. Die zweite und dritte Etappe am Samstag und Sonntag beinhalten jeweils eine Wertungsprüfung mit einer Länge von 159 Kilometern.
«Vergangenes Jahr sind wir zum ersten Mal bei der Baja Russia an den Start gegangen und das hat für uns einiges an Stress bedeutet. Wir kannten die Auswirkungen der Temperaturen auf unseren Mini ALL4 Racing noch nicht so genau. Dieses Jahr reisen wir entspannter an», so Sven Quandt, CEO X-raid GmbH. «Für Erik wird es eine komplett neue Herausforderung auf Schnee und Eis zu fahren, Vladimir hingegen konnte schon 2014 Erfahrungen im Mini ALL4 Racing sammeln.»