Skyler Howes: «Möchte die Grenzen weiter verschieben»
Skyler Howes neben seiner Husqvarna 450 RALLY FACTORY
Skyler Howes erreichte bei seiner ersten Dakar-Teilnahme 2019 in Südamerika das Ziel als Privatier nicht. Doch als die härteste Rallye der Welt in Saudi-Arabien eine neue Heimat fand, glänzte Howes 2020 und 2021 mit den Gesamträngen 9 und 5. Dabei fuhr der US-Amerikaner sogar kurzzeitig zur Gesamtführung während der Rallye 2021.
2022 stieg Howes beim Husqvarna-Werksteam ein, er war nun für größere Aufgaben vorbereitet. Doch auf Etappe 5 musste der Hoffnungsträger nach einem Sturz die Dakar-Rallye aufgeben. Später im Jahr sorgte er mit dem Gesamtsieg bei der Rallye Marokko für Aufsehen, denn es war sein erster internationaler Erfolg.
«Relativ gesehen bin ich noch ziemlich neu in der Szene. Manche Leute machen das schon viel länger, sie sprechen über Dinge, die 2011 passiert sind! Wenn ich darüber nachdenke, woher ich komme und was ich tun musste, um es hierher zu schaffen, haben mich diese Härte und dieser Kampf viele wirklich wertvolle Lektionen gelehrt», blickt Howes zurück.
Der Husqvarna-Werksfahrer betonte anschließend: «Ich musste immer mit weniger mehr erreichen. In der Vergangenheit hieß es aufwachen, zur Arbeit gehen und mich voll und ganz darauf konzentrieren, wie ich zum Rennen komme. Mein Bike musste ich selbst aufbauen, die ganze Logistik hinter allem. Das Training stand immer im Hintergrund. Jetzt ist es umgekehrt. Mit dem Team ist für alles gesorgt. Meine ganze Aufgabe besteht darin, mich darauf zu konzentrieren, dass mein Körper und mein Geist zu 100 Prozent auf die Rallye vorbereitet und fokussiert sind. Es gibt noch eine Menge mehr, was ich lernen kann.»
«Ich war super, super stolz, in Marokko zu gewinnen. Vieles hat mit der Vorbereitung im Team und dem Vertrauen in das Motorrad zu tun», freut sich der 30-Jährige. «Letztes Jahr war meine erste Dakar als Werksfahrer. Ich habe mit Marc [Coma] und Jordi [Viladoms] zusammengearbeitet, und wir hatten eine wirklich gute Strategie, die mich in eine perfekte Position gebracht hat. Ich fühlte mich gut und sicher auf dem Bike.»
«Aber das ist nur eine Sache bei der Dakar; es gibt eine Menge Zeug da draußen, das dich erwischen kann. Ich bin in den Dünen auf eine große Kompression gestoßen, was unglücklich war», erinnerte er sich an seinen Crash im Januar. «Aber solange die Stimmung gut ist und ich meine Zeit und Erfahrung genieße, fahre ich am besten.»
Doch für Howes zählt bei der 45. Rallye Dakar nur der Speed. «Das Ziel ist es zu gewinnen, aber ich werde mich nicht so sehr auf dieses spezielle Ziel konzentrieren. Ich werde mich darauf konzentrieren, jeden Tag mein Bestes zu geben, Fehler zu minimieren und einfach nur Spaß mit meinem Team zu haben», so der Rallye-Pilot. «Ich wachse mit Positivität und dem Blick nach vorne, statt in die Vergangenheit zu schauen und zu sehen, was ich falsch gemacht habe.»
«Ich freue mich sehr auf die längeren Etappen und eine längere Dakar. Es macht mir an Rallyes am meisten Spaß, lange Tage auf dem Bike zu verbringen», merkte man Howes die Leidenschaft für seinen Sport an. «Aber du musst immer noch von Kurve zu Kurve fahren. Es ist wieder so eine mentale Sache: Kilometer für Kilometer abzuspulen und dabei den mentalen Fokus aufrecht zu erhalten. Der einzige Weg nach vorne besteht darin, diese Grenzen weiter zu verschieben.»