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Dakar: Ricky Brabec (Honda) jetzt in Führung

Von Oliver Feldtweg
Leader Ricky Brabec auf der Honda

Leader Ricky Brabec auf der Honda

Wegen einiger Strafminuten und wegen der Zeitgutschrift für Matthias Walkner, der bei Sam Sunderland als Ersthelfer zu Stelle war, wurde das Dakar-Ergebnis der 1. Etappe nachträglich stark korrigiert.

Neuer Gesamtleader ist jetzt Honda-Werksfahrer Ricky Brabec aus den USA, der die Dakar-Rallye 2020 als erster Honda-Fahrer seit Gilles Lalay 1989 gewonnen hat. In der Gesamtwertung liegt jetzt Kevin Benavides als bester Red Bull-KTM-Werksfahrer an zweiter Stelle. 

Der Österreicher Matthias Walkner (Red Bull KTM Factory Racing) wurde ursprünglich an 22. Stelle gewertet mit 19:07 Minuten Rückstand in der Tageswertung vom 1. Januar. Doch wegen der Hilfeleistung für den schwer gestürzten englischen Red Bull-GASGAS-Fahrer und Vorjahressieger Sam Sunderland inklusive Warten auf den Helikopter bekam der Salzburger die erwartete Zeitgutschrift. Er rückte damit in der Tageswertung und Gesamtwertung auf Platz 10 vor – mit 5:25 min Rückstand. 

367 Kilometer. Schon an diesem ersten Tag zeigte der härteste Offroad-Wettbewerb der Welt sein wahres Gesicht. Der aktuelle Dakar-Champion und neue Rallye-Raid-Weltmeister Sam Sunderland stürzte nach 52 Kilometern schwer. Walkner, der eine Minute hinter Sunderland in das Rennen ging, kam als erster Fahrer zu seinem Red Bull GASGAS-Teamkollegen und leistete ihm Erste Hilfe. Sunderland wurde mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen und soll sich beim Sturz einen Schulterbruch und eine Gehirnerschütterung zugezogen haben.

Der Kuchler Matthias Walkner rechnete für die Hilfeleistung mit einer Zeitgutschrift von voraussichtlich 10 bis 15 Minuten und ging davon aus, dass er den Tag unter den Top-10 beenden wird. Er sollte recht behalten. Den Etappensieg holte sich der Australier Daniel Sanders (GASGAS) vor den Honda-Piloten Pablo Quintanilla und Ricky Brabec.

«Es war keine einfache Etappe für mich - viel intensiver als erwartet», räumte Walkner ein. «Zu Beginn der Etappe war es schnell und sehr lässig zum Fahren. Wir sind dann in ein Flussbett gekommen, wo richtig fiese große Steine ganz betrogen vom Sand überdeckt waren und die man nicht sehen konnte. Sehr gefährlich. Dann finde ich kurze Zeit später einen meiner 'Best Buddies' und sehr guten Teamkollegen Sam Sunderland am Boden liegen. Er hat sich nicht viel bewegt. Es war ein schwieriger Moment für mich, mit anzusehen, wie das Rennen für ihn endet. Ich weiß, wie hart er sich das ganze Jahr vorbereitet hat – und dann ist das Abenteuer Dakar nach knapp 60 Kilometer vorbei. Aber so ist das Rennfahren und so ist die Dakar. Ich hätte mir natürlich einen anderen Start in diese Rallye gewünscht, vor allem für ihn.»

Walkner weiter: «Natürlich war es für mich dann sehr schwer, wieder in meinen Rennrhythmus zurückzufinden. So ein Ereignis fährt nachher den ganzen Tag mit einem mit. Ich bin im Feld der Top-Fahrer gestartet, dann durch die Erste-Hilfe-Leistung und die Wartezeit auf den Hubschrauber an die 15 Minuten zurückgefallen. Ich musste den ganzen Tag alleine und ohne Referenz zu den anderen Top-Fahrern bewältigen. Es war sehr schwer einzuschätzen, wo ich mit meinem Tempo liege. Ich habe versucht, den ganzen Tag über ein gutes Tempo zu fahren und nicht übermäßig viel zu riskieren. Es war ein ziemlich anstrengender Tag für mich. Ich merke, dass ich schon lange kein Rennen mehr gefahren bin. Aber bei einer Rallye-Dakar sollte am Ende des Tages sowieso alles weh tun, zwicken und zäh sein. Darum geht es ja bei der ganzen Sache», schmunzelte der KTM-Fahrer.

Der Dakar-Tross verlässt morgen das Sea Camp am Roten Meer und begibt sich ins Landesinnere. Die zweite Etappe führt über 588 Kilometer nach Alula, wovon 430 Kilometer gewertet werden.

Die Gesamtwertung nach dem 1. Januar 2023 (korrigiert):

1. Ricky Brabec, Honda, 4:14,19 h. 2. Kevin Benavides KTM, + 19 sec. 3. Toby Price, KTM,+ 39 sec. 4. Joan Barreda, Honda, + 45 sec (1 Strafminute). 5. Daniel Sanders, GASGAS, 45 sec (2 Strafminuten). 6. Mason Klein, KTM, + 1:14 min (2 Strafminuten). 7. Pablo Quintanilla, Honda, +2:07 min (2 Strafminuten). 8. Adrien van Beveren, Honda, + 4:17 min. 9. Skyler Howes Husqvarna, + 5:12 min. 10. Matthias Walkner, KTM, + 5:26 min. – ferner: 14. Sebastian Bühler, Hero, + 8:51 min (1 Strafminute). 

Ergebnis 1. Etappe, 1. Januar 2023

1. Ricky Brabec, Honda, 3:39,46 h. 2. Kevin Benavides KTM, + 39 sec. 3. Mason Klein, KTM, + 50 sec. 4. Joan Barreda, Honda, + 1:05 min. 5. Toby Price, KTM, + 1:35 min. 6. Daniel Sanders, GASGAS, 1:37 min. 7. Pablo Quintanilla, Honda, + 1:59 min. 8. Skyler Howes Husqvarna, + 3:32 min. 9. Adrien van Beveren, Honda, + 3:53 min. 10. Matthias Walkner, KTM, + 5:38 min. – ferner: 13. Sebastian Bühler, Hero, + 8:39 min. 

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